Deutsche Industrie im schweren Fahrwasser

Diese Woche stehen in Deutschland die wichtigsten Industriedaten für den vergangenen Dezember auf der Agenda: „Die deutsche Industrie dürfte auch im Dezember – bereits zum siebten Mal in Folge – spürbar weniger produziert haben als im Vorjahresmonat“, sagt Robert Greil. Und weiter: „Die Auftragseingänge dürften ebenfalls rückläufig bleiben, was die Aussicht auf eine baldige Erholung eintrübt.“ Da auch das Verbrauchervertrauen in Deutschland klar gedämpft bleibt, rechnet Greil „frühestens zur Jahresmitte hin mit ersten Erholungstendenzen der deutschen Wirtschaft“.

“FED fordert Geduld ein”

Nach der EZB-Sitzung vergangene Woche stehen diese Woche die beiden ersten Sitzungen der Fed (Mittwoch) und der Bank of England (Donnerstag) an. „Die US-Notenbank dürfte wie die EZB von den Märkten mehr Geduld einfordern“, bringt es Robert Greil auf den Punkt.

Entspannung im Euroraum — trotzdem leichte Rezession

Auch kommende Woche stehen eine Reihe von europäischen Konjunkturdaten auf der Agenda. „Die Daten dürften die anhaltende Konjunkturstabilisierung im Euroraum bestätigen. Bei einer leichten Rezession bleibt es wohl dennoch“, erwartet Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck weiter: „Gerade nach den zuletzt niedriger als erwarteten Inflationszahlen richtet sich der Blick bereits auf die EZB-Sitzung am 14. Dezember. Die Notenbank dürfte ihre Leitzinspause bestätigen und die Reinvestition fälliger Anleihen im Rahmen des Anleihekaufprogramms bald beenden.“

“Stimmungs- und Inflationsdaten dürften Märkte wenig beeindrucken”

Diese Woche stehen vor allem die vorläufigen November-Inflationszahlen für Deutschland (am Mittwoch) sowie für die Eurozone (am Donnerstag) im Fokus: „Weder die wohl nochmal leicht nachgebenden Inflationsdaten noch die zuletzt sich stabilisierenden weiteren Stimmungsdaten dürften die Märkte groß beeindrucken“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck rechnet beim deutschen GfK-Konsumklima wie auch beim EU-Wirtschaftsvertrauen zumindest mit einer leichten Aufhellung.

„Die nächste Phase des Inflationszyklus“

Kommende Woche steht eine Reihe von Preisdaten auf der Makrodaten-Agenda: „Während die finalen deutschen Inflationsdaten den vor allem sondereffektbedingten Rückgang der Jahresrate im September auf viereinhalb Prozent bestätigen sollten, dürfte die US-Inflationsrate nur noch minimal nachgeben“, sagt Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck sieht damit „den Eintritt in die nächste Phase des Inflationsrückgangs nach dem in den letzten Monaten spürbar nachlassenden Druck“. Greil: „Die einfache Phase der Inflationsnormalisierung ist vorüber, der Weg in Richtung zwei bis drei Prozent und damit zum Inflationsziel der Notenbanken wird steiniger. Grund dafür sind nicht zuletzt anhaltende Lohnzuwächse.“ Immerhin: „Die Produzentenpreistrends deuten auf eine weitere Entspannung hin – auch wenn deren Abwärtsdynamik in nächster Zeit erst einmal nachlassen dürfte.“

Merck Finck: Deutlicher Inflationsrückgang im September

Diese Woche stehen die Inflationszahlen für Deutschland und die Eurozone, die am Donnerstag bzw. Freitag veröffentlicht werden, im Fokus. „Aufgrund des Herausfallens des 9-Euro-Tickets aus dem Jahresvergleich und aufgrund von Basiseffekten wird vor allem die deutsche Inflationsrate im September deutlich sinken“, prognostiziert Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck: „Nach 6,1% im August dürfte die deutsche Inflationsrate im September eine Vier vor dem Komma aufweisen.“

DIE IAA – Weckruf für die deutsche Automobilindustrie

Am vergangenen Wochenende ging die zweite Münchner Auflage der IAA zu Ende. Was in der Berichterstattung darüber dominierte, war die starke Präsenz asiatischer, namentlich chinesischer Hersteller. Weniger berichtet wurde über das erneute – und für die Auto-Leitmesse durchaus bedenkliche – Fehlen großer Automarken wie Peugeot, Jeep oder Volvo. Auch spürten wir weder große Aufbruchsstimmung noch sahen wir große Neuerungen, kommentiert Marc Decker, Aktienchef bei Quintet Private Bank, der Muttergesellschaft von Merck Finck, und wirft die Frage auf: Verliert das Thema Mobilität generell seine Anziehungskraft?

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