US-Arbeitsmarkt – Goldilocks-Signale im August

In den USA hat sich die Anspannung am Arbeitsmarkt im August weiter verringert. Der Stellenaufbau lag mit 187.000 auf Vormonatsniveau. Gleichzeitig sind Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosenquote deutlich gestiegen. Der Lohndruck hat weiter nachgelassen. Die Daten sprechen für eine abwartende Haltung der FED in den kommenden Monaten, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:       
4. September 2023
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In den USA hat sich die Anspannung am Arbeitsmarkt im August weiter verringert. Der Stellenaufbau lag mit 187.000 auf Vormonatsniveau. Gleichzeitig sind Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosenquote deutlich gestiegen. Der Lohndruck hat weiter nachgelassen. Die Daten sprechen für eine abwartende Haltung der FED in den kommenden Monaten, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz: 

Die Anspannung am US-Arbeitsmarkt hat sich im August weiter verringert. Entlastung kam vor allem von der Angebotsseite. Laut offiziellem Arbeitsmarktbericht stieg die Nachfrage nach Arbeitskräften und damit die Beschäftigung zwar wie im Vormonat um 187.000. Allerdings setzte sich der Anstieg der Erwerbsquote und der Arbeitszeit fort und die Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 3,8 %. Auch deshalb hat sich der Anstieg der Lohndynamik weiter verlangsamt. Im August legten die Stundenlöhne nur um 0,2 % zum Vormonat zu und lagen damit noch 4,3 % über Vorjahr und damit unter der Kerninflation. Das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale ist weiter gesunken. Auf eine Entspannung der Lage am Arbeitsmarkt deutet auch der Rückgang der offenen Stellen hin. Auf jeden Arbeitssuchenden kamen im August noch etwa 1,5 offene Stellen, Tendenz weiter rückläufig. Denn mit Blick auf die kommenden Monate lassen Frühindikatoren eine weitere Verlangsamung des Beschäftigungsaufbaus erwarten.

Aussichten für Anleger

FED-Chef Powell hat in seiner Jackson-Hole Rede betont, dass die FED angesichts des erreichten Zinsniveaus und der Unsicherheit über noch ausstehende konjunkturelle Folgen der bereits durchgeführten Straffung in den kommenden Monaten vorsichtig vorgehen wird. Weitere Zinsanhebungen sind dann zu erwarten, wenn der Disinflationsprozess als gefährdet eingeschätzt werden sollte, u. a. wenn der Lohndruck wieder zunehmen oder die Konsum- und Investitionsnachfrage an Dynamik gewinnen sollte. Zuletzt haben vor allem die Konsumdaten positiv überrascht. Die Arbeitsmarktdaten für den August relativieren dieses Risiko nun und bringen damit ein positives Signal für FED und Investoren. Gegen weitere Zinsschritte spricht auch, dass die Wirtschaft in China und in Europa deutlich an Fahrt verliert und der globale Gegenwind zunimmt.

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