“Droht ein nachhaltiger Bärenmarkt? Klare Antwort: Nein!”

Die wichtigen US-Börsen verzeichneten in den vergangenen Wochen deutliche Kursverluste. Der Leitindex S&P 500 hat von seinen vorherigen Höchstständen zeitweise um mehr als 10 Prozent nachgegeben – ein Rückgang, der offiziell als Aktienmarktkorrektur gilt. Diese Entwicklung hat Ängste vor einem anhaltenden Bärenmarkt in den USA geschürt, der andere Aktienmärkte mit nach unten reißen könnte.

US-Fundamentaldaten unverändert, Federal Reserve in Wartestellung

Der US-Notenbankchef Jerome Powell wird vorerst abwarten und die aktuellen Unsicherheiten unterstreichen. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass die Fed die offiziellen Zinssätze anpassen wird. Das Ziel liegt jedoch nach wie vor zwischen 4,25 und 4,50 Prozent. Obwohl sich die wirtschaftliche Stimmung, insbesondere unter den Verbrauchern, seit der letzten Sitzung verschlechtert hat, haben sich die Fundamentaldaten kaum verändert. Die Beschäftigtenzahlen sind etwas schwächer und der im Januar verzeichnete Anstieg des Verbraucherpreisindexes geht wieder zurück – der Arbeitsmarkt scheint also ausgeglichen, bei langsamer Disinflation.

Warum die USA noch nicht vor der nächsten Zinssenkung stehen

Was macht die Federal Reserve (Fed) bei ihrer Sitzung am Mittwoch? Der Arbeitsmarkt in den USA zeigt erste Risse – also: Zins senken. Die diskutierten Zölle könnten sich inflationstreibend auswirken – also: Zins steigern. Dieser Konflikt erschwert die Entscheidung, erläutert Dr. Volker Schmidt, Portfoliomanager bei ETHENEA Independent Investors S.A.:

US-Zölle werden Inflation in Europa nur kurzfristig beeinträchtigen

Unter den Mitgliedern der EZB besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass der Leitzins in der Sitzung am Donnerstag weiter in Richtung des neutralen Niveaus gesenkt wird. Auch der Markt rechnet mit einer Senkung um 25 Basispunkte auf 2,5 Prozent, sodass diese Entscheidung kaum Überraschungen oder unmittelbare Auswirkungen haben dürfte. Entscheidend wird vielmehr sein, welche Signale die EZB in ihrer Erklärung sendet und welche Aussagen Christine Lagarde auf der Pressekonferenz trifft.

Europäische Aktien: Das Comeback des Jahres?

Europäische Aktien litten in den vergangenen Jahren unter schwacher Nachfrage und einem Bewertungsabschlag von 40 Prozent gegenüber den USA, bedingt durch die Dominanz der „Glorreichen Sieben“ und Europas geringem Gewicht im MSCI ACWI. Trotz negativer Stimmung und geopolitischer Unsicherheiten zeigen sich 2025 erste positive Signale: Zuflüsse nach Europa, verbesserte Konjunkturdaten, steigende Unternehmensgewinne und mögliche Zinssenkungen. Wie die Herausforderung für Anleger gelingen kann, widerstandsfähige europäische Unternehmen mit starker Marktposition und Preismacht zu identifizieren, erklärt Marcus Morris-Eyton in seinem Marktkommentar.

Der amerikanische Traum auf neuem Fundament – vom Eigenheim zur Mietwohnung

Eine ruhige Vorstadt, eine weiße Veranda, Kondenswasser perlt am Glas mit süßem Eistee, während der Rasensprenger leise surrt. Dieses Bild des Eigenheims – ikonisch in unzähligen Filmen – stand lange für den amerikanischen Erfolg. Ein Haus mit Garten, über Jahrzehnte finanziert, war die klassische Definition des American Dream. Doch dieser Traum wandelt sich. Das Ideal bleibt, doch die wirtschaftliche Realität hat sich verschoben.

Inflation bleibt das größere Risiko

Längere Phasen einer Deflation oder einer hohen Inflation können erhebliche dauerhafte Vermögensverluste verursachen. Daher ist es entscheidend, dieses Risiko gut einschätzen zu können. Im aktuellen Umfeld überwiegen nach Ansicht von Edgar Walk, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalters Metzler Asset Management, eher die Inflationsrisiken. Das Risiko einer Inflation sei derzeit höher einzuschätzen, da die Staatsverschuldung in den kommenden Jahren in vielen Ländern weiter steigen werde. Es hänge von der Reaktion der Regierungen und der Zentralbanken ab, wie stark die Inflation im Falle einer Krise steigen könnte.

USA: Inflationsrisiken halten an

In den USA lässt der „Flood the Zone“-Ansatz der neuen Regierung zwei allgemeine Schlussfolgerungen zu. Die erste betrifft die Reaktionsfunktion der Fed, die zu einem Left-Tail-Szenario beitragen könnte. Sollte es beispielsweise zu einer Verlangsamung des Beschäftigungswachstums in größerem Umfang kommen, dies aber mit höheren/steigenden Inflationserwartungen einhergeht, besteht die Sorge, dass dies die Reaktionsfunktion der Fed, die Zinsen zu senken, verlangsamen und somit ein Risiko für das Wachstum darstellten könnte. Bleibt der Inflationsdruck hoch oder nimmt er sogar noch...

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