Die US-Notenbank hat die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei der DWS, kommentiert.
Die US-Notenbank hat die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Christian Scherrmann, US-Volkswirt bei der DWS, kommentiert.
A. Boyd Simpson, Gründer und Inhaber des US-Gewerbeimmobilienspezialisten TSO, erläutert, wie er angesichts einer möglichen Rezession in den USA derzeit agiert:
Mit einer Bilanzsumme von über 200 Milliarden US-Dollar hat sich die SVB unter anderem auf Startup-Kredite – gerade auch im Krypto-Bereich – spezialisiert. Aufgrund der Einbrüche auf diesem Markt, der auch viele Startup-Projekte negativ beeinträchtigt hat, sieht sich die SVB mit sehr schwierigen Bedingungen konfrontiert. Gleichzeitig ist mit den Zinserhöhungen und dem Rückgang der verfügbaren Dollar-Liquidität das geldpolitische Umfeld deutlich restriktiver geworden. Dies haben auch die Banken zu spüren bekommen. So nehmen die Einlagen bei US-Banken bereits seit letztem Frühjahr und verstärkt seit September ab. Gemäß den letzten verfügbaren Daten wurden allein in den ersten drei Wochen des Februars über 100 Milliarden US-Dollar abgezogen. Hierbei dürften die deutlich gestiegenen Renditen für Anleihen und Geldmarktprodukte eine wichtige Rolle spielen.
Nach einer differenzierten Analyse der Inflation und ihrer Einflussfaktoren rechnen wir mit einer bis auf Weiteres anhaltend hohen Kerninflation und Zinsen auf einem Niveau, das über längere Zeit höher bleiben dürfte. Die Sektoren Banken und Versicherungen könnten davon profitieren.
„Ein ehemaliger Kollege von mir aus den USA pflegte zu sagen, dass Europa ein großartiger Ort zum Reisen ist, ein großartiger Ort zum Leben, aber ein schrecklicher Ort zum Investieren,“ beginnt Steven Bell, Chefvolkswort EMEA bei Columbia Threadneedle, seinen wöchentlichen Kommentar. Ob das nun längerfristig stimmt oder nicht, die Aussichten für 2023 sind seiner Meinung nach für europäische Aktien besser als für ihre US-Pendants: Die Berichtssaison für das vierte Quartal 2022 ist bei den europäischen Unternehmen in vollem Gange, während sie bei den S&P 500-Unternehmen in den USA fast abgeschlossen ist. In den USA gab es im vergangenen Jahr keinen so starken Anstieg der Energiekosten wie in Europa, aber trotzdem haben die dortigen Unternehmen in fast jeder Hinsicht schlechter abgeschnitten als die europäischen. Insbesondere der Druck auf die Gewinnspannen war für die S&P 500-Unternehmen sehr stark, für die Unternehmen in Europa und im Vereinigten Königreich dagegen deutlich geringer. Darüber hinaus übertrafen die Ergebnisse in Europa die Erwartungen, während sie in den USA enttäuschend ausfielen.
Der zunehmende Aufschwung der US-Wirtschaftsdaten hat einige weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft. Der jüngste Aufschwung des Verbraucherpreisindex (CPI) und des Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) spiegelt sich in einer begleitenden Erholung der realen Ausgaben auf 1,93 % auf annualisierter 3-Monats-Basis wider, da sich die Ausgaben für Dienstleistungen dem Trend des Zeitraums 2015-2019 nähern und die Ausgaben für Waren weiterhin über dem Trend von 2015-2019 liegen. Während sich frühere Befürchtungen auf das schwindende persönliche Realeinkommen und die persönlichen Ersparnisse konzentrierten, haben sich auch diese erholt und deuten auf eine Fortsetzung der Ausgabentätigkeit hin.
Steht eine US-Gewinnrezession unmittelbar bevor? Dieser Ansicht ist Frank Thormann, Fondsmanager bei Schroders mit Blick auf die Datenlage.
Die Finanzmärkte sind 2023 gut ins neue Jahr gestartet. Laurent Denize, CIO von ODDO BHF AM beleuchtet, wo sich nach diesem Kursanstieg nun neue Chancen bieten und wo Risiken drohen.
Die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten zeigt sich nach wie vor robust. Die US-Zinsen könnten daher über einen längeren Zeitraum auf einem erhöhten Niveau bleiben, sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. Die Unsicherheiten nehmen wieder zu.
In den USA sind die Einzelhandelsumsätze im Januar stark ausgefallen. Angeführt von einem deutlichen Plus im Autohandel und im Gastgewerbe stiegen die Umsätze spürbar. Auch in realer Rechnung hat der Konsum wieder zugelegt. Solange die Nachfrage so stark bleibt, wird die FED ihren Straffungskurs nicht beenden, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.