US-Notenbank: Vorsichtig falkenhaft bleiben

Wie allgemein erwartet, gab sich die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im September erneut falkenhaft. Die aktualisierte Wirtschaftsprognosen suggerieren, dass die US-Zentralbanker noch immer an eine weiche Landung glauben. In den nächsten Jahren erwarten sie ein robusteres Wachstum sowie einen geringeren Anstieg der Arbeitslosenquote. Gleichzeitig nähert sich die Inflation allmählich ihrem Ziel von 2 Prozent - irgendwann im Jahr 2026 - an. Der Zinsausblick beinhaltet noch immer einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr sowie weniger Zinssenkungen in 2024. Alles in allem ein relativ optimistisches Bild der Wirtschaft, welches, wenn man die Prognosen für bare Münze nimmt, die Frage aufwirft, warum die Zentralbank auf dieser Sitzung nicht an den Zinsen gedreht hat.

“Strikte Einteilung der Sektoren in Value und Growth greift zu kurz”

An den Kapitalmärkten bleibt es auch in der zweiten Jahreshälfte spannend. Während es in den USA durchaus zufriedenstellende bis positive wirtschaftliche Signale gibt, zieht sich der Himmel auf dem europäischen Kontinent, speziell hierzulande, zu. Anfang August traf die Chefredaktion Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst und Jan Tachtler, Partner – Portfoliomanagement bei HQ Trust, zum Doppel-Interview. Wir sprachen zur aktuellen Lage und zur Positionierung im HQT Megatrends.  

„Soft Landing“ — erwartbare Realität oder doch Irrglaube?

Die Aktienmärkte kommen derzeit nicht vom Fleck. Das weiterhin hohe Zinsniveau und die ungünstige Saisonalität lassen keine größeren Bewegungen zu. Befürchtungen, dass sich die Inflation in den USA wieder beschleunigen könnte, haben zu Nervosität an den Zinsmärkten geführt. Auch in der Eurozone gibt es keine Entspannung an der Zinsfront. Angesichts hartnäckig hoher Kerninflationsraten hat die EZB den Leitzins - trotz schwacher Konjunkturdaten - auf ein 20-Jahreshoch gehievt. Nach nunmehr zehn Leitzinserhöhungen in Folge hat die EZB zwar jetzt ein vorläufiges Ende des Straffungszyklus angedeutet.

US-Arbeitsmarkt – Goldilocks-Signale im August

In den USA hat sich die Anspannung am Arbeitsmarkt im August weiter verringert. Der Stellenaufbau lag mit 187.000 auf Vormonatsniveau. Gleichzeitig sind Erwerbsbeteiligung und Arbeitslosenquote deutlich gestiegen. Der Lohndruck hat weiter nachgelassen. Die Daten sprechen für eine abwartende Haltung der FED in den kommenden Monaten, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:       

BNY Mellon IM: Die Chinesische Zentralbank überrascht die Märkte

„Die Entscheidung der People’s Bank of China, den Zins für fünfjährige Kredite nicht zu senken und den einjährigen Zinssatz weniger stark zu senken, hat den Markt überrascht und verwirrende Signale gesendet. Der Markt war zuletzt von einer deutlicheren Zinssenkung ausgegangen. Insbesondere, da die Refinanzierungssätze (mittelfristige Kreditfazilität und 7-Tage-Reverse-Repo-Satz) in der vergangenen Woche um 15 Basispunkte gesenkt wurden, die Preise in der gesamten Wirtschaft in die Deflation abrutschten und die Konjunkturdaten positiv überraschten.

USA: Verstärkte Zuwanderung dürfte Inflation auf unter 3% senken

Die meisten Makroszenarien, die wir in unserem Ausblick für das dritte Quartal skizziert haben, gehen davon aus, dass die Inflation in den USA in den nächsten 12 Monaten auf unter 3 % sinken wird, wobei ein erheblicher Beitrag von einem verbesserten Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt kommen dürfte. Während die Nachfrage nach Arbeitskräften durch die Verschärfung der monetären Bedingungen verständlicherweise zurückgeht, sind auf der Angebotsseite beträchtliche Zuwächse zu verzeichnen. Diese ergeben sich aus einem starken Anstieg der Zuwanderung, einer historischen Erholung der Erwerbsquote im Haupterwerbsalter und der Rückkehr älterer Arbeitnehmer auf den Arbeitsmarkt.

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