Steigende US-Verschuldung erhöht Risiko für Anleihemarkt

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die USA deutlich angehoben und gleichzeitig die Prognose für den Euroraum nach unten revidiert. Diese auseinanderlaufende wirtschaftliche Entwicklung der Vereinigten Staaten und Europas hat Auswirkungen auf die Dynamik der Inflation und der Geldpolitik. Das Risiko einer hartnäckig hohen Inflation ist in den USA höher als im Euroraum. Daher wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bei ihren bevorstehenden Zinssenkungen besonders vorsichtig vorgehen. Anleger sollten vor diesem Hintergrund europäische Anleihen gegenüber US-Titeln bevorzugen.

EZB-Geldpolitik: „Eine Verzögerung bei Zinssenkungen wäre unklug“

Für Donnerstag erwarten wir keine Überraschungen: Es werden keine neuen Prognosen gemacht und seit der letzten Sitzung sind auch keine wesentlichen neuen Informationen bekannt geworden. Es gibt daher keinen Grund, warum die EZB von ihrem Plan abweichen sollte, im Juni die Zinsen zu senken. Damit wäre sie die erste große Zentralbank, die ihre Geldpolitik lockert. Während die Erwartungen an einen Zinsschritt der Federal Reserve (Fed) im Juni zurückgegangen sind, gehen die Euro-Geldmärkte derzeit mit einer 92-prozentigen Wahrscheinlichkeit von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte aus.

Zinssenkungen der Fed durch Inflationsdaten verzögert?

Es ist eine wichtige Woche für die britischen Märkte, mit einer Sitzung der Bank of England (BoE) und vielen Datenveröffentlichungen, doch es sind die Ereignisse jenseits des Atlantiks, die wahrscheinlich den größten Einfluss haben werden. Dort findet ein Treffen der US‑Notenbank statt und die Währungshüter könnten nach einigen enttäuschenden Inflationsdaten eine vorsichtige Haltung einnehmen. Das würde die Märkte dazu veranlassen, sowohl Verzögerungen für den Zeitpunkt als auch eine verringerte Geschwindigkeit bei den erwarteten Zinssenkungen einzupreisen – und sich somit auf die Zinserwartungen in der ganzen Welt auswirken. Dennoch halten wir steile Zinssenkungen in den USA, im Vereinigten Königreich und in Europa für wahrscheinlich.

„FED-SITZUNG IM SCHATTEN DER BANK OF JAPAN-ENTSCHEIDUNG“

Ähnlich wie die EZB-Sitzung vergangene Woche dürfte die Fed-Sitzung kommenden Mittwoch wenig wirklich Neues bringen: „Während die Fed wohl weitere Anhaltspunkte für das Erreichen ihres Inflationsziels abwartet, dürften Japans Notenbanker handeln“, sagt Robert Greil. So erwartet der Chefstratege von Merck Finck, dass die Bank of Japan ihre jahrelange Negativzinspolitik beenden wird. Greil: „Auf Basis der japanischen Inflationsnormalisierung und jüngsten Aussagen von Notenbankern dürfte die negative Leitzinspolitik beendet werden.“ Im Westen bleibe es dagegen dabei, „dass EZB und Fed ihre Leitzinsen wohl erst ab Juni bis Jahresende um einen Prozentpunkt senken werden.“

„The trend is your friend“ – und das gilt auch für Anleihen

Anleihen gelten allgemein aufgrund ihrer relativ stabilen Entwicklung und planbaren Zinserträge als sinnvoller Baustein eines nach Assetklassen gut diversifizierten Portfolios. Dies gilt erst recht nach der im Jahr 2022 durch die Notenbanken vollzogenen Zinswende, wodurch es nach Jahren mit mickrigen oder sogar negativen Renditen zu einem Wiederanstieg kam, und die Anleiherenditen wieder im positiven Bereich ankamen.

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