Bei Mega-Caps ist viel Wachstumsphantasie eingepreist

Das erste Quartal 2024 liegt hinter uns. An den Kapitalmärkten überwogen die positiven Vorzeichen. Insbesondere die bereits in der Vergangenheit hoch gepriesenen Mega-Caps standen -zumindest zeitweise- wieder im Fokus des Interesses. Überlagert wird die Lage von den abebbenden Inflationszahlen dies- und jenseits des Atlantiks. INTELLIGENT INVESTORS sprach in einem kurzen Q&A mit Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust.

Zinswende und Tech-Boom pushen Märkte zu neuen Höhen

Die Aktienmärkte konnten in den vergangenen Wochen ihren positiven Trend fortsetzen und erreichten dabei neue Allzeithochs. Antreiber der aktuellen Dynamik ist neben einer starken Gewinnentwicklung im Technologiesektor die allgemeine Erwartung der Märkte, dass der US-Wirtschaft ein „Soft Landing“ gelingt. Auch die jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank konnten den Optimismus der Anleger nicht bremsen. Trotz eines enttäuschenden Rückgangs der Inflation bleibt die Fed bei ihrem Vorhaben, die Leitzinsen im laufenden Jahr in drei Schritten um insgesamt 75 Basispunkte zu senken. Die Falken, die höhere Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation bevorzugen, konnten sich nicht durchsetzen. 

Zinssenkungen der Fed durch Inflationsdaten verzögert?

Es ist eine wichtige Woche für die britischen Märkte, mit einer Sitzung der Bank of England (BoE) und vielen Datenveröffentlichungen, doch es sind die Ereignisse jenseits des Atlantiks, die wahrscheinlich den größten Einfluss haben werden. Dort findet ein Treffen der US‑Notenbank statt und die Währungshüter könnten nach einigen enttäuschenden Inflationsdaten eine vorsichtige Haltung einnehmen. Das würde die Märkte dazu veranlassen, sowohl Verzögerungen für den Zeitpunkt als auch eine verringerte Geschwindigkeit bei den erwarteten Zinssenkungen einzupreisen – und sich somit auf die Zinserwartungen in der ganzen Welt auswirken. Dennoch halten wir steile Zinssenkungen in den USA, im Vereinigten Königreich und in Europa für wahrscheinlich.

„FED-SITZUNG IM SCHATTEN DER BANK OF JAPAN-ENTSCHEIDUNG“

Ähnlich wie die EZB-Sitzung vergangene Woche dürfte die Fed-Sitzung kommenden Mittwoch wenig wirklich Neues bringen: „Während die Fed wohl weitere Anhaltspunkte für das Erreichen ihres Inflationsziels abwartet, dürften Japans Notenbanker handeln“, sagt Robert Greil. So erwartet der Chefstratege von Merck Finck, dass die Bank of Japan ihre jahrelange Negativzinspolitik beenden wird. Greil: „Auf Basis der japanischen Inflationsnormalisierung und jüngsten Aussagen von Notenbankern dürfte die negative Leitzinspolitik beendet werden.“ Im Westen bleibe es dagegen dabei, „dass EZB und Fed ihre Leitzinsen wohl erst ab Juni bis Jahresende um einen Prozentpunkt senken werden.“

US-Inflation — Geduldsprobe

Die US-Inflation ist im Januar auf 3,1% gesunken. Der zu Grunde liegende Preisauftrieb lag mit 0,4% zum Vormonat aber höher als erwartet. Die Daten stützen unsere Erwartung, dass die FED die Zinsen nicht vor Jahresmitte senken wird, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb&Wallwitz.

“FED fordert Geduld ein”

Nach der EZB-Sitzung vergangene Woche stehen diese Woche die beiden ersten Sitzungen der Fed (Mittwoch) und der Bank of England (Donnerstag) an. „Die US-Notenbank dürfte wie die EZB von den Märkten mehr Geduld einfordern“, bringt es Robert Greil auf den Punkt.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter