PIMCO: US-Arbeitsmarkt verliert Dynamik

Was ist passiert? Der Oktober-Arbeitsmarktbericht, beeinflusst durch Streiks und tropische Wirbelstürme, bestätigt unsere Einschätzung eines sich abkühlenden US-Arbeitsmarktes. Die Beschäftigung stieg im Oktober um nur 12.000 Stellen – überwiegend aufgrund dieser Sondereffekte. Auch ohne diese Einflüsse bleibt das Bild verhalten:

Mit langem Atem zu stetigem Wachstum

Die Phase, in der die Aktienmärkte von den Glorreichen Sieben dominiert wurden und in der die US-Aktienmärkte Europa und Asien in den Schatten stellten, ist vorüber. Europa bietet für Anleger wieder vielversprechende Möglichkeiten. Bei einem genaueren Blick ließen sich hier jedoch auch bereits in den von US-Tech-Werten dominierten Phasen Unternehmen mit starken globalen Geschäftsmodellen finden, die auch eine globale Marktführerschaft für sich beanspruchen können.

Der neutrale Gleichgewichtszins dürfte gestiegen sein

In einer Welt ohne Zentralbanken würde sich am Finanzmarkt ein Gleichgewichtszins bilden – der Zinssatz, bei dem Kapitalangebot und -nachfrage im Gleichgewicht sind. Es ist praktisch der Zinssatz, der die Wirtschaft bei Vollbeschäftigung und stabilen Preisen ausbalanciert. Einfluss auf den Gleichgewichtszins haben insbesondere, ob die privaten Haushalte lieber schon heute oder erst in Zukunft konsumieren (Zeitpräferenz), die Investitionsabsichten der Unternehmen, die Kreditaufnahme des Staates und ausländische Akteure.

Die neue Zinswende

Die globale Umkehr von der Zinswende 2022 hatte sich schon lange angekündigt und schickte ihre Vorboten mit den Sommer-Leitzinssenkungen in der Schweiz, in Großbritannien sowie der Eurozone. Mit dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ist sie nun endgültig Gewissheit. Damit stellt sich die Frage nach dem weiteren Verlauf?

ETHENEA: Zinsentscheid von 25 Basispunkten in Sicht

Für Dr. Volker Schmidt, Portfolio Manager bei ETHENEA, ist eine Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank Fed am 18. September so gut wie ausgemacht. Seine Begründung und eine Skizze zum möglichen weiteren Vorgehen der Notenbanker sowie zu den Erwartungen der Marktteilnehmer lesen Sie im folgenden Kommentar: 

„EZB liefert die Vorlage für die FED“

Gestern hat die EZB den neuntägigen Reigen der Septembersitzungen der vier wichtigsten Notenbanken eröffnet. „Nächste Woche wird die Fed der EZB mit einer Leitzinssenkung um wohl ebenfalls einen Viertelprozentpunkt folgen“, ist Robert Greil überzeugt. Der Chefstratege von Merck Finck verweist darauf, dass es bei der Fed seit ihrer Reaktion auf den Corona-Ausbruch im März 2020 der erste Zinsschritt nach unten wäre: „Historisch betrachtet sind die zwölf Monate nach der ersten Fed-Leitzinssenkung, wenn wie von uns erwartet eine US-Rezession ausbleibt, meist positiv für US-Aktien“, so Greil weiter. Und: „Im Gegensatz zur EZB und zur Fed erwarten wir von den Sitzungen der Bank of England und Bank of Japan nächste Woche keine Leitzinsänderungen.“ Nach der Fed-Entscheidung am Mittwoch wird die der Bank of England am Donnerstag und die in Japan am Freitag fallen.

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