Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees von Carmignac, greift zur Feder und formuliert seine Erwartungen für die Sitzungen der EZB und der Fed diese und kommende Woche:
Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees von Carmignac, greift zur Feder und formuliert seine Erwartungen für die Sitzungen der EZB und der Fed diese und kommende Woche:
Nach einer differenzierten Analyse der Inflation und ihrer Einflussfaktoren rechnen wir mit einer bis auf Weiteres anhaltend hohen Kerninflation und Zinsen auf einem Niveau, das über längere Zeit höher bleiben dürfte. Die Sektoren Banken und Versicherungen könnten davon profitieren.
Wie allgemein erwartet, erhöhte die US-Notenbank die Leitzinsen um „nur“ 25 Basispunkte, also weniger aggressiv als die 50 Basispunkte zuletzt. Weitere Anzeichen einer abkühlenden Inflation waren jedoch höchstwahrscheinlich nicht der Hauptgrund für diesen Schritt. Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor sehr angespannt, und in bestimmten Wirtschaftssektoren übersteigt die Nachfrage noch immer das Angebot. Wir denken, dass wahrscheinlich die oft zitierte Verzögerung von drei bis vier Quartalen, mit der sich die Geldpolitik auf die Wirtschaft tendenziell auswirkt, der Hauptgrund war, auf der ersten Sitzung im Jahr 2023 weniger zu tun. Dies gewinnt insofern an Bedeutung, da der Start des aktuellen Zinserhöhungszyklus vor circa neun Monaten begonnen hat.
In den USA haben die Haushalte ihre Konsumnachfrage im Dezember verringert. Die Umsätze im Einzelhandel sind zum Vormonat um 1,1 % gesunken. Nur zu einem kleinen Teil ist die Entwicklung mit Preisrückgängen zu erklären. Denn auch in realer Rechnung stand ein deutliches Minus zu Buche. Die Daten signalisieren, dass dem US-Konsum schrittweise die Luft ausgeht. Die FED dürfte sich in ihrem Kurs bestätigt sehen, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.
2022 standen die US-Finanzmärkte ohne jeden Zweifel ganz im Zeichen der Inflation und des Kampfes, den die US-Notenbank (Fed) gegen sie führte. Wie wird das 2023 aussehen?
Wie allgemein erwartet, hat die US-Notenbank die Leitzinsen um „nur“ 50 Basispunkte erhöht, also weniger aggressiv als die 75 Basispunkte zuletzt. Erste milde Anzeichen einer sich abkühlenden Inflation waren jedoch höchstwahrscheinlich nicht der Hauptgrund für diesen Schritt. Die Arbeitsmärkte sind nach wie vor sehr angespannt, und in bestimmten Wirtschaftssektoren übersteigt die Nachfrage weiter das Angebot. Wir denken, dass höchstwahrscheinlich die oft zitierte zeitliche Verzögerung, mit der sich die Geldpolitik auf die Wirtschaft auswirkt, der Hauptgrund war, weniger zu tun.
Josh Jamner, Investment Strategy Analyst bei ClearBridge Investments, Teil von Franklin Templeton, kommentiert die jüngsten US-CPI-Daten.
Die Outlooks der Chefvolkswirte aus dem Hause T. Rowe Price für die Märkte 2023, welche jeweils internationale, USA-spezifische und europäische Schwerpunkte enthalten, gehen auf die regionalen Spezifika ein und eint der Blick auf die Rezession.
Die Marktteilnehmer rechnen damit, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus verlangsamen wird. Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management, warnt jedoch vor verfrühtem Optimismus. Die Renditeaussichten für festverzinsliche Wertpapiere im Jahr 2023 scheinen derweil positiv.
Wie allgemein erwartet, hat die US-Notenbank die Leitzinsen um weitere 75 Basispunkte erhöht - der vierte Schritt im aktuellen Zinserhöhungszyklus. Dies ist jedoch nicht das, was uns und die Märkte wirklich interessiert. Die wichtigste Frage derzeit ist, ob die Notenbanker geneigt sind, mit weniger als 75 Basispunkt-Schritten fortzufahren. Die Presseerklärung gibt einen dezenten Hinweis auf die derzeitigen Überlegungen des Offenmarktausschusses. Im Einklang mit dem, was einige Notenbanker im Vorfeld der Sitzung bereits postulierten, sichert die US-Notenbank weitere Zinserhöhungen zu, beginnt aber, "...die kumulative Straffung der Geldpolitik, die Verzögerungen, mit denen sich die Geldpolitik auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation auswirkt, sowie wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen zu berücksichtigen."