“EZB: Signale deuten auf Juni”

Auf ihrer Märzsitzung hat die EZB ihren abwartenden geldpolitischen Kurs bestätigt. Allerdings hat sie ihre Prognosen für Konjunktur und Inflation abwärtsrevidiert und sieht die Teuerung nun bereits 2025 bei (durchschnittlich) 2%. Auch die Einschätzung zur Lohnentwicklung war etwas optimistischer. So hat EZB-Chefin Lagarde erstmals implizit die Junisitzung als den Moment genannt, an dem ausreichend Daten vorlägen um die Lohndynamik ausreichend sicher einschätzen zu können. Erstmals könnte die EZB die Zinsen also eher senken als die FED, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:          

US-Arbeitsmarkt präsentiert sich nach wie vor stabil

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Dezember überraschend stabil gehalten. Der Stellenaufbau lag mit 216.000 höher als in den Vormonaten. Gleichzeitig ist die Erwerbsbeteiligung unerwartet deutlich gesunken. Der Lohndruck lag auf dem erhöhten Vormonatsniveau. Die Daten sprechen für eine abwartende Haltung der FED und gegen rasche Zinssenkungen, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.        

EZB bleibt noch hart; Zinssenkungen aktuell kein Thema

Auf ihrer Dezember-Sitzung hat die EZB – anders als die FED – die Tür für Leitzinssenkungen nicht aufgemacht. Der Zinsgipfel sei zwar erreicht, auch weil die Prognosen für Konjunktur und Inflation weiter gesenkt wurden. Mit dem Verweis auf einen nach wie vor zu hohen Lohnkostendruck sowie die Notwendigkeit von anhaltend straffen Finanzierungskonditionen am Markt hat sie aber gleichzeitig deutliche Zeichen gegen rasche und umfangreiche Zinssenkungen gesetzt. Schwache Konjunkturdaten dürften diese Entschlossenheit in den kommenden Monaten allerdings einem Test unterziehen, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

Euro-Inflation fällt weiter

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im November um 0,5% zum Vormonat gesunken. Die jährliche Inflationsrate ist damit auf 2,4% gefallen. Zwar ist im Dezember mit einem Gegeneffekt zu rechnen. Dennoch scheint der unterliegende Preisdruck rascher abzunehmen als erwartet, auch weil sich die Konjunktur deutlich eingetrübt hat. Die EZB könnte 2024 erstmals vor der FED mit Zinssenkungen beginnen. Sie dürfte diesen Weg aber nicht überstürzt antreten. Denn die Inflationsanker liegen über dem 2%-Ziel und der Lohndruck wird noch einige Zeit erhöht bleiben, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

US-Inflation auf Talfahrt — doch Vorsicht geboten

Die US-Inflation ist im Oktober auf 3,0% gesunken. Vor allem niedrigere Energiepreise haben für eine Entlastung der Haushalte gesorgt. Aber auch der zu Grunde liegende Preisauftrieb lag mit 0,2% zum Vormonat niedriger als zuletzt und damit auf einem Niveau, was langfristig zum Inflationsziel der FED passt. Die Daten stützen die Erwartung, dass die US-Notenbank keine weiteren Zinsschritte beschließen wird, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb&Wallwitz.

Kommentar zu Ifo Index: Licht und Schatten im Oktober

Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im Oktober etwas verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg nach fünf Rückgängen in Folge erstmals wieder um 1,1 auf 86,9 Punkte. Die deutsche Wirtschaft dürfte zwar auch im vierten Quartal schrumpfen. Das Risiko eines Absturzes zum Jahreswechsel hat aber abgenommen. Denn aus der Industrie mehren sich die Zeichen einer Bodenbildung. Aus Anlegersicht positiv ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsschritte durch die EZB mit dem Rückgang der Inflation gesunken ist, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.    

Eyb & Wallwitz: Deutsche Industrie schöpft etwas Hoffnung, Ausblick bleibt aber mau

Die August-Daten zur deutschen Industrie sind gemischt ausgefallen. Die Exportnachfrage war erneut schwach. Der Auftragseingang hat dagegen überraschend deutlich zugelegt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in Q3 zumindest nicht erneut geschrumpft ist. Der industrielle Ausblick bleibt aber trüb. Zwar macht der jüngste Rückgang der Inflation weitere Zinsanhebungen der EZB weniger wahrscheinlich. Die Finanzierungskonditionen der Unternehmen und Haushalte verschärfen sich aber dennoch. Darunter leidet die Industrie besonders stark, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:       

„Kontrollierte Offensive“ – mit Schumpeter auch im 2. Halbjahr erfolgreich

Im ersten Halbjahr haben sich die Kurse an den Finanzmärkten teils wieder deutlich erholt. Wohl auch gerade deshalb, da die Erwartungen zum Jahreswechsel sehr einseitig und negativ waren. Hintergrund war die große Skepsis mit Blick auf die Konjunktur sowie die Sorge vor einer überzogenen monetären Straffung. So hat das Inflations- und Zinsgespenst seit Jahresbeginn an Schrecken verloren. Der Arbeitsmarkt und der Konsum haben sich als erstaunlich robust erwiesen.

Deutsches Geschäftsmodell bleibt unter Druck

Die „harten“ Juli-Daten zur deutschen Industrie sind negativ ausgefallen. Die Nachfrage aus dem In- und Ausland hat sich weiter abgeschwächt. Zwar geht der starke Rückgang im Auftragseingang im Juli auf volatile Großaufträge zurück. Der industrielle Ausblick bleibt aber mau. Dennoch sollte sich die Wirtschaftspolitik auf mittelfristige Weichenstellungen auf der Angebotsseite konzentrieren und mit kurzfristigen Nachfragestimuli haushalten. Denn sonst könnten der Preisdruck erneut angefacht werden, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

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