Santander AM: Globale Wirtschaftslandschaft zeigt ein zweigeteiltes Bild

„Die Analysten wurden im ersten Quartal 2024 von der Wirtschaftsdynamik überwiegend positiv überrascht. Insbesondere in den USA bleibt das Bruttoinlandsprodukt robust, aber auch die Entwicklungen in anderen wichtigen Ländern wie Indien oder Mexiko bestätigen das Narrativ der weichen Konjunkturlandung – trotz hoher Zinssätze“, erklärt Tobias Friedrich, Senior Manager Products & Markets bei Santander Asset Management, in seinem aktuellen Marktkommentar.
2. Mai 2024
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„Die Analysten wurden im ersten Quartal 2024 von der Wirtschaftsdynamik überwiegend positiv überrascht. Insbesondere in den USA bleibt das Bruttoinlandsprodukt robust, aber auch die Entwicklungen in anderen wichtigen Ländern wie Indien oder Mexiko bestätigen das Narrativ der weichen Konjunkturlandung – trotz hoher Zinssätze“, erklärt Tobias Friedrich, Senior Manager Products & Markets bei Santander Asset Management, in seinem aktuellen Marktkommentar.

Vor diesem Hintergrund eines geringeren Rezessionsrisikos und größerer Zweifel an der Erreichung des Inflationsziels von 2 Prozent, überdenken die Zentralbanken die Dringlichkeit von Zinssenkungen. „Wir gehen dennoch weiterhin von einem reibungslosen Anpassungszyklus auch bei der Entwicklung der Zinssätze in Richtung eines neutralen Niveaus aus“, so Friedrich.

Die Veränderung der Wachstumserwartungen ist nicht weit verbreitet: „Die globale Wirtschaftslandschaft im ersten Quartal 2024 zeigt ein zweigeteiltes Bild, das vor allem von der Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten bestimmt wird“, sagt Friedrich. Die US-Wirtschaftsdaten haben im vierten Quartal 2023 mit einem annualisierten Wachstum von 3,2 Prozent positiv überrascht und diese positive Stimmung mit in das Jahr 2024 gebracht. Allerdings beginnt sich die robuste Wirtschaft auf hohem Niveau doch allmählich abzuschwächen, so hat der BIP-Zuwachs im ersten Quartal 2024 bei nur annualisierten 1,6 Prozent gelegen. Die noch immer anhaltende Robustheit wird durch mehrere Faktoren wie einem starken Arbeitsmarkt, einem Rekordanstieg des Nettovermögens der privaten Haushalte und auch der starken Aktienmärkte gestützt.

Licht am Ende des Horizonts in Europa

Andere entwickelte Volkswirtschaften stecken weiterhin in einer Konjunkturschwäche fest. Besonders in der Eurozone blieb das Wirtschaftswachstum schwach. Aber die Stimmung dreht: Die ZEW-Konjunkturerwartungen für den Euroraum sind im April 2024 auf 43,9 Punkte gestiegen – der höchste Stand seit Februar 2022. Auch der vielbeachtete Einkaufsmanagerindex konnte im April unerwartet zulegen und stieg mit 51,4 Punkten auf den höchsten Stand seit elf Monaten.

„Zu berücksichtigen gilt allerdings, dass der mögliche konjunkturelle Aufschwung überwiegend vom Dienstleistungssektor getragen werden wird. Während das verarbeitende Gewerbe weiter im rezessiven Bereich verharrt, kletterte der Index für den Dienstleistungssektor stärker als prognostiziert in die Expansionszone. Auch in Deutschland stieg der Gesamtindex auf ein Niveau, welches zuletzt vor dem Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts erreicht wurde. „Insgesamt verdichten sich damit also die Anzeichen, dass Europa die schwierige wirtschaftliche Entwicklung des vergangenen Jahres hinter sich lassen könnte“, erklärt Friedrich. „Dazu passt auch, dass der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland im April um 1,5 auf 89,4 angestiegen ist und damit den dritten Monat in Folge zulegen konnte, was in der Vergangenheit häufig ein Signal für eine konjunkturelle Wende darstellte.“

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