Intervention der Fed?

Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefstratege Wealth and Asset Management bei Berenberg, beantwortet im neuesten Marktkommentar die Frage, wann sich die US-amerikanische Notenbank zu einem Zinsschritt bewegen dürfte.
19. Januar 2021
Foto: © eyetronic - stock.adobe.com

Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefstratege Wealth and Asset Management bei Berenberg, beantwortet im neuesten Marktkommentar die Frage, wann sich die US-amerikanische Notenbank zu einem Zinsschritt bewegen dürfte.

Steigende Gewinnschätzungen der Analysten und Konjunkturoptimismus haben für einen freundlichen Jahresstart gesorgt. Asiatische Schwellenländer, US Small Caps und britische Aktien legten besonders zu. Gold und sichere Staatsanleihen litten hingegen unter einem Renditeanstieg. 10-jährige US-Staatsanleiherenditen überschritten erstmals seit März 2020 die wichtige 1‑Prozentmarke – u.a. weil Joe Biden nach der gewonnenen Georgia-Wahl nun auch über eine Senatsmehrheit verfügt und mehr von seinen fiskalischen Vorhaben umsetzen kann, auch wenn er aufgrund der knappen Mehrheit Kompromisse mit den Republikanern eingehen dürfte. Steigende Rohstoffpreise sowie Inflationserwartungen und ein positiveres Momentum sprechen neben der zunehmenden US-Staatsverschuldung für weiter steigende Zinsen. Die große Frage ist, bei welchem Renditeniveau die Fed einschreitet und eine „Yield Curve Control“ ins Spiel bringt. Die Fed dürfte unserer Meinung nach spätestens bei einem 1,5%-Level für 10-jährige US-Staatsanleihen nervös werden.

Kurzfristiger Ausblick
Die Q4-Unternehmensberichtssaison hat mit den Zahlen der großen US-Banken an Fahrt aufgenommen. Bisher sehen die Unternehmenszahlen dank größtenteils positiver Überraschungen vielversprechend aus. Beim STOXX Europe 600 haben bisher hingegen kaum Unternehmen berichtet. Dort sind insbesondere die möglichen Auswirkungen der Lockdowns auf die Q4-Zahlen von Bedeutung. Zentralbankseitig tagen die EZB am 21. Januar und die Fed am 27. Januar. Politisch wird es neben den Covid-19-Entscheidungen am 20.01. bei der Amtseinführung von Joe Biden als US-Präsident und am 25. bis 29.01. beim World Economic Forum spannend. Am morgigen Dienstag werden die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland veröffentlicht. Am Mittwoch folgen die Inflationskennzahlen für Europa und Großbritannien. Spannend wird es am Freitag, an dem eine Großzahl an vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Januar publiziert wird. (ah)

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