„Die Zinsschere geht weiter auf“

Kommende Woche werden wieder einmal die Notenbanken im Fokus der Märkte stehen: „Es dürfte nicht die einzige Woche dieses Jahr werden, in der die EZB ihre Leitzinsen weiter senkt, während die Fed ihre Füße stillhält“, erwartet Robert Greil. Während die Fed am Mittwoch ihre Sitzungsergebnisse bekannt gibt, tagt die EZB am darauffolgenden Donnerstag. Der Chefstratege von Merck Finck weiter: „Wir rechnen in diesem Jahr bei der EZB mit insgesamt vier und damit doppelt so vielen Leitzinssenkungen wie bei der Fed, da die Gefahr eines wieder anziehenden Inflationstrends in den USA höher als im Euroraum ist.“ Und schließlich: „Damit weitet sich die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone noch weiter aus, was den Dollar erst einmal weiter unterstützt.“

EZB vor weiterer Zinssenkung im Dezember

Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt ihren Zinssenkungskurs fort und dürfte den Einlagensatz im Dezember um weitere 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent senken. Zwar haben sich die Konjunkturaussichten verschlechtert, während sich die Inflation etwas besser entwickelte als erwartet. Daraus ergibt sich aus unserer Sicht jedoch keine Dringlichkeit für einen größeren Zinsschritt nach unten.

LBBW und DekaBank realisieren Emissionen auf der Blockchain

LBBW und DekaBank haben im Rahmen der Wholesale Trials der Europäischen Zentralbank erneut Blockchain-basierte Geschäfte mit Zentralbankgeld realisiert. Die LBBW emittierte eine digitale Namensschuldverschreibung und fungierte als Registerführerin. Zuvor begab die DekaBank eine Inhaberschuldverschreibung basierend auf eWpG, bei der sie als Kryptowertpapierregisterführerin fungierte und in die wiederum die LBBW investierte. Bei beiden Transaktionen erfolgte der Tausch von Wertpapier gegen Zahlung vollautomatisiert, ohne Einbeziehen eines Zentralverwahrers.

EZB wird handeln!

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird heute mit ziemlicher Sicherheit die Leitzinsen senken und den Zielsatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent herabsetzen. Die Wirtschaftsdaten waren allgemein schwach, mit deutlichen Abweichungen bei der französischen und spanischen Inflation und niedrigen Zahlen beim Einkaufsmanagerindex PMI. Die Wirtschaft in der Eurozone schwächelt schon seit einiger Zeit, insbesondere in Deutschland – und unserer Meinung nach hinkt die EZB der Entwicklung hinterher und muss die Zinssätze möglicherweise weiter senken als derzeit geplant.

Der neutrale Gleichgewichtszins dürfte gestiegen sein

In einer Welt ohne Zentralbanken würde sich am Finanzmarkt ein Gleichgewichtszins bilden – der Zinssatz, bei dem Kapitalangebot und -nachfrage im Gleichgewicht sind. Es ist praktisch der Zinssatz, der die Wirtschaft bei Vollbeschäftigung und stabilen Preisen ausbalanciert. Einfluss auf den Gleichgewichtszins haben insbesondere, ob die privaten Haushalte lieber schon heute oder erst in Zukunft konsumieren (Zeitpräferenz), die Investitionsabsichten der Unternehmen, die Kreditaufnahme des Staates und ausländische Akteure.

Die neue Zinswende

Die globale Umkehr von der Zinswende 2022 hatte sich schon lange angekündigt und schickte ihre Vorboten mit den Sommer-Leitzinssenkungen in der Schweiz, in Großbritannien sowie der Eurozone. Mit dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed ist sie nun endgültig Gewissheit. Damit stellt sich die Frage nach dem weiteren Verlauf?

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter