US-Notenbank: Vorsichtig falkenhaft bleiben

Wie allgemein erwartet, gab sich die US-Notenbank auf ihrer Sitzung im September erneut falkenhaft. Die aktualisierte Wirtschaftsprognosen suggerieren, dass die US-Zentralbanker noch immer an eine weiche Landung glauben. In den nächsten Jahren erwarten sie ein robusteres Wachstum sowie einen geringeren Anstieg der Arbeitslosenquote. Gleichzeitig nähert sich die Inflation allmählich ihrem Ziel von 2 Prozent - irgendwann im Jahr 2026 - an. Der Zinsausblick beinhaltet noch immer einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr sowie weniger Zinssenkungen in 2024. Alles in allem ein relativ optimistisches Bild der Wirtschaft, welches, wenn man die Prognosen für bare Münze nimmt, die Frage aufwirft, warum die Zentralbank auf dieser Sitzung nicht an den Zinsen gedreht hat.

Hohe Studiengebühren bremsen den wirtschaftlichen Aufschwung in den USA

Die Federal Reserve rechnet mit einer wachsenden Gefahr von Zahlungsausfällen privater Konsumenten. Zwar ist die Gesamtverschuldung der privaten US-Haushalte im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit ihren Höchstständen während der Corona-Pandemie aktuell tendenziell rückläufig. Zudem befinden sich die Quoten für ernsthafte Zahlungsausfälle auf einem historischen Tiefstand – und das trotz steigender Hypotheken- und Studentenschulden (bei denen die Zinsen im Gegensatz zu Kreditkarten und Hypotheken täglich anfallen). Dennoch warnt die Fed davor, dass dies die "potenzielle Gefahr" verschleiert.

US-Notenbank erhöht Zinsen um 0,75 Prozent

Wie allgemein erwartet, erhöht die US-Notenbank auf ihrer Juli-Sitzung die Zinsen um weitere 75 Basispunkte. Damit kann der aktuelle Stand der US-Geldpolitik als neutral angesehen werden, das derzeitige Zinsniveau von 2,25 bis 2,5 Prozent ist nach allgemeiner Einschätzung weder förderlich noch hinderlich für die Wirtschaft. Aber es scheint, als würden die Zentralbanker allmählich anerkennen, was andernorts bereits intensiv diskutiert wird: eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik. Trotz dieser Änderung in der Presseerklärung wird die US-Notenbank höchstwahrscheinlich weiterhin mehr Gewicht auf die immer noch viel zu hohe Inflation legen.

US-Inflationsdaten steigern Rezessionsgefahr

Die Fed wird zum Feind. Zumindest aus Sicht der Märkte. „Angesichts der noch einmal über den schon hohen Erwartungen liegenden Inflationsrate bleibt der Fed kaum ein anderer Weg, als noch einmal die Zügel anzuziehen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH. „Zwei Jahrzehnte war die Fed Freundin und Retterin der Aktienmärkte, damit ist es jetzt vorbei.“ Cash könnte für eine Weile die Anlage der Wahl sein.

Starker Arbeitsmarkt hält die US-Notenbank auf Trab

Von den Arbeitsmärkten in den USA gehen im Juni keine Signale aus, die auf eine großflächige Rezession hinweisen könnten. Mit 372.000 neu geschaffenen Stellen erwies sich der US-Arbeitsmarkt erneut als bemerkenswert solide. Die Einstellungen erfolgten auf breiter Basis, was auf eine anhaltend robuste Nachfrage nach Arbeitskräften hindeutet. Das Lohnwachstum lag aufgrund der soliden Nachfrage mit 5,1 Prozent im Jahresvergleich leicht über den Erwartungen.

Ostrum AM: Dunkle Wolken über Lateinamerika

Als einer der wenigen Regionen weltweit konnten die Aktienmärkte Lateinamerikas mit positiven Ergebnissen im ersten Quartal glänzen. Zouhoure Bousbih, Emerging Markets Strategin bei Ostrum Asset Management, rät dennoch zur Vorsicht. „Nach einem glänzenden Jahresauftakt ziehen Wolken über den lateinamerikanischen Finanzmärkten auf“, schreibt Bousbih in ihrem jüngsten Analysepapier.

Aktienmarktperspektiven 2022 – Déjà-vu in volatilen Zeiten

Die globalen Aktienmärkte haben sich im Jahr 2021 erneut weitgehend von ihrer freundlicheren Seite gezeigt. Die Verluste aus dem Pandemiejahr 2020 wurden aufgeholt und der Aufwärtstrend der letzten Dekade setzte sich fort. So verwundert es nicht, wenn sich viele Investoren fragen: Wie weit können Aktienmärkte noch laufen? Wie verarbeiten wir die aktuelle Marktkorrektur getrieben durch die Ukraine-Krise und ist diese vielleicht der Wendepunkt, um eine größere Konsolidierung zu beginnen?

USA bereitet Zinsanstieg im März vor

Wie von uns erwartet stellt die US-Notenbank eine Zinserhöhung im März in Aussicht und warnt gleichzeitig, dass eine Verkürzung ihrer Bilanz bald folgen könnte. In der obligatorischen Presseerklärung wird das Ende der Anleiheankäufe für Anfang März bestätigt und auch die Einschätzung der Arbeitsmarktsituation ist noch falkenhafter als im Dezember.

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