Immer mehr Investorengelder sammeln sich bei passiven Indexfonds (ETFs). Mittlerweile sind es weltweit 8 Bio. US-Dollar! Und die Zunft bleibt ideenreich. Erst vor wenigen Wochen ging in den USA der erste Bitcoin-Fonds an die Börse. Weitere werden folgen. Insbesondere beim Megathema ESG greifen Investoren zu den passiven Vehikeln.
Vergleichsweise jung, dennoch außerordentlich erfolgreich. Mit Exchange Traded Funds (ETF) hat sich die Investmentlandschaft in den vergangenen zwei Dekaden (den ETF-Handel in Europa gibt es seit dem Jahr 2000) rasant verändert. Kaum ein anderes Investmentprodukt konnte rückblickend eine höhere Aufmerksamkeit auf sich projizieren als ETFs. Die Erfolgsformel ist simpel: Einfachheit, Transparenz und niedrige Kosten. Der erste Indexfonds (für Privatanleger) war übrigens der „Vanguard 500 Index Fund“. Startschuss 1975.
Das Prinzip dahinter
Man bildet einen zugrundeliegenden Index ab, der seinerseits die Marktentwicklung repräsentativ dokumentiert. Das bedeutet, Sie investieren mit einem Wertpapier kostengünstig in ganze Märkte. Im Laufe der Zeit wurden viele Indizes per ETF abgebildet. Das ETF-Universum erweitert sich fortwährend.
Nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen-ETFs, Rohstoff-ETFs und eben Themen-ETFs wie ESG sind verfügbar. Ende 2020 wurden weltweit etwa 7.600 ETFs verwaltet. Investoren nutzen dieses Vehikel bewusst für ihre Allokation, wissen um die tägliche Liquidität und setzen ETFs mehrheitlich langfristig ein.
Interessante Fakten
Mehr als die Hälfte der institutionellen Investoren geht davon aus, dass sie ihre ESG-Investments in den nächsten fünf Jahren mehrheitlich mit Hilfe von passiven Produkten wie Exchange Traded Funds umsetzen werden, so das Ergebnis einer Invesco-Studie. Der Studie zufolge sind zudem mehr als zwei Drittel überzeugt, dass die COVID-19-Pandemie die Entwicklung und Verbreitung von ESG-Anlagen in den nächsten zwei Jahren nochmals beschleunigen wird. Anleger switchten laut Amundi weiterhin von traditionellen in ESG-ETFs, denen in den ersten neun Monaten des Jahres 44,1 Mrd. Euro zuflossen. Amundi beziffert die weltweiten ETF-Zuflüsse in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 803 Mrd. Euro. 80 % davon entfielen auf die USA (+638,5 Mrd. Euro), 16 % auf Europa (+126 Mrd. Euro) und 5 % auf Asien (+38,3 Mrd. Euro). Aktien waren die beliebteste Anlageklasse.
Bedenkenswert
Ein ETF wird sich in der Regel nicht nur genauso gut, sondern im umgekehrten Sinne eben auch genauso schlecht entwickeln wie der zugrunde liegende Index. Die Index-Abhängigkeit der ETFs sollte man im Blick haben.
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