Immer gewinnen?!

Nichts im Leben ist eine Einbahnstraße. Auch an der Börse geht es wieder mal bergab. Angesichts der vergleichsweise hohen Kursstände ist nur die Frage, wann das eintritt. Wie kann in Phasen eines möglichen Marktcrashs der Schutz vor Verlust aussehen? Long-Short-Strategien stellen stabile Renditen in allen Marktphasen in Aussicht. Dazu bedarf es einiges an Know-how. INTELLIGENT INVESTORS war hierzu im Gespräch mit Ralf Walter, Portfoliomanager des Berenberg Absolute Return European Equities.
6. Januar 2022

Nichts im Leben ist eine Einbahnstraße. Auch an der Börse geht es wieder mal bergab. Angesichts der vergleichsweise hohen Kursstände ist nur die Frage, wann das eintritt. Wie kann in Phasen eines möglichen Marktcrashs der Schutz vor Verlust aussehen? Long-Short-Strategien stellen stabile Renditen in allen Marktphasen in Aussicht. Dazu bedarf es einiges an Know-how. INTELLIGENT INVESTORS war hierzu im Gespräch mit Ralf Walter, Portfoliomanager des Berenberg Absolute Return European Equities.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Walter, Wachstumssorgen lassen Investoren aufhorchen. Eine baldige Korrektur an der Börse könnte anstehen. Inwiefern macht in diesem Umfeld der Einsatz von Long- Short-Strategien Sinn?
Ralf Walter: In einem Umfeld fallender Kurse können Anleger ihr Portfolio mit Hilfe einer Equity-Long-Short-Strategie stabilisieren, die gegenüber Long-only-Investments geringere Drawdowns aufweisen oder auch vor Verlusten während eines Marktcrashs schützen können. Mit einer Long-Short-Strategie lassen sich sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen positive Erträge erzielen. Die Long-Positionen profitieren von steigenden Kursen, die Short-Positionen von fallenden. Dabei lässt sich sagen, dass die Long-Seite durch die Short- Seite geschützt und das Marktrisiko also reduziert wird. Im Idealfall entwickeln sich beide Positionen in die gewünschte Richtung und erhöhen so das Ertragspotenzial. Zudem hat der Investor den Vorteil, dass Renditen von Long-Short-Fonds eine geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen haben.

II: Wo sehen Sie die entscheidenden Vorteile einer Long-Short-Strategie gegenüber einem Long-only-Ansatz?
Walter: Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, dass Long-Short-Strategien fallweise auch bei Kurseinbußen zulegen können. Hierzu analysiert der Fondsmanager die Aussichten der einzelnen Unternehmen und positioniert sich bei jedem Titel dementsprechend. Der Fonds nutzt also beide Seiten der Medaille, indem er in unterbewertete Aktien investiert (Long-Position) und zugleich Aktien mit wenig Potenzial verkauft (Short-Position). Bei einer marktneutralen Strategie – wenn die Summe der Long-Positionen genau so groß ist wie die der Short-Positionen – ist eine positive Rendite in allen Marktphasen möglich. Durch eine entsprechende Net-exposure- Steuerung (Long-Positionierung abzüglich Short-Positionierung) kann zudem zusätzlicher Ertrag generiert werden, indem der Fondsmanager beispielsweise in Erwartung eher steigender Kurse seine Netto-Long-Position erhöht beziehungsweise die Netto-Short-Position in Erwartung eines Bärenmarktes ausweitet.

II: Können Sie uns Ihre Investmentphilosophie im geplanten Berenberg Absolute Return European Equities Strategie etwas erläutern? Welche Rolle kommt dem Risikomanagement dabei zu?
Walter: Der Fonds ist benchmarkunabhängig und für Anleger gedacht, die in Aktien investieren wollen, aber relativ stabile Erträge und ein geringeres Risiko als das Marktrisiko bevorzugen. Ziel ist eine angestrebte jährliche Rendite von mindestens fünf Prozent bei einer Volatilität von fünf bis acht Prozent. Um dies zu erreichen, investieren wir europaweit in Unternehmen mit überdurchschnittlichem strukturellen Gewinn- und Cashflow-Wachstum und wir shorten strukturell gefährdete und sich verschlechternde Unternehmen. Die grundsätzliche Aufteilung sieht dabei vor, etwa 40 bis 50 Long-Positionen mit 30 bis 40 Short-Positionen zu kombinieren. Dabei werden die Portfoliorisiken ständig überwacht und die eingegangenen Positionen laufend Stresstests und Drawdown-Analysen unterzogen.

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