Cat Bonds – Attraktive Nische mit signifikanter Wachstumsperspektive

In einer Welt der spezialisierten Anlageklassen, deren alternativer Status durch Korrelationen zu anderen Risikoanlagen untergraben wird, sind Katastrophenanleihen (Cat Bonds) eine interessante Alternative für Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren und gegen Schwankungen absichern möchten. Sie bieten höhere Renditen als herkömmliche Wertpapiere und potenziell stabile, attraktive Erträge mit geringer Volatilität.
28. September 2021

In einer Welt der spezialisierten Anlageklassen, deren alternativer Status durch Korrelationen zu anderen Risikoanlagen untergraben wird, sind Katastrophenanleihen (Cat Bonds) eine interessante Alternative für Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren und gegen Schwankungen absichern möchten. Sie bieten höhere Renditen als herkömmliche Wertpapiere und potenziell stabile, attraktive Erträge mit geringer Volatilität.

Cat Bonds, eine Unterart der versicherungsgebundenen Wertpapiere (ILS), sind festverzinsliche Anlageinstrumente, die von Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften ausgegeben werden, um das Risiko potenziell großer Versicherungsverluste aus Naturkatastrophen auf Anleger zu übertragen.

Für die Emittenten sind ILS eine Alternative zum traditionellen Rückversicherungsmarkt. Anstatt das Katastrophenrisiko durch den Kauf einer Rückversicherung auf die Rückversicherer umzulegen, strebt der Emittent eines Cat Bonds danach, dieses direkt an die Kapitalmärkte weiterzureichen, wo die Kapazität für solche Risiken größer ist.
Anleger können mit Cat Bonds potenziell attraktive und konstante Renditen erzielen, die fundamental nicht mit traditionellen Anlageklassen korrelieren – ein Marktcrash kann keinen Hurrikan und kein Erdbeben auslösen. Diese naturgemäße Isolierung wird bei Anlegern, die nach Alternativen suchen, immer beliebter. Das Anlagekapital wird bei Fälligkeit zurückgezahlt, sofern es nicht zu einem Ausfall kommt. Dieser resultiert in der Regel aus dem Eintreten einer genau definierten Naturkatastrophe.

Weltweit wachsende Katastrophenlücke

Der ILS-Markt entstand in den 1990er Jahren, nachdem zwei Katastrophen in den USA – Hurrikan Andrew im Jahr 1992 im Großraum Miami und das Northridge-Erdbeben im Jahr 1994 im Großraum Los Angeles – beinahe zum Zusammenbruch der Rückversicherungsmärkte in Florida und Kalifornien geführt hätten. Damals hatten die Rückversicherer die zunehmende Konzentration von Immobilien in diesen rasant wachsenden Hochrisikozonen weder berücksichtigt noch modelliert. Deshalb waren sie schlecht darauf vorbereitet, die versicherten Kosten dieser verheerenden Katastrophen zu tragen. Diese Katastrophenlücke – die Differenz zwischen Verlusten, die zwar versichert, aber nicht rückversichert sind – war damals schon groß und wächst bis heute weiter.

So könnte etwa ein katastrophaler Hurrikan in Florida versicherte Verluste von mehr als 180 Mrd. USD verursachen, doch nur etwa 40 Mrd. USD würden durch die Rückversicherer abgedeckt. Der Grund: Rückversicherer werden auf Basis eines Risikoverteilungsansatzes reguliert und bewertet, denn kein Einzelrisiko darf die Kapitaladäquanz eines Unternehmens gefährden. Daher müssen sie weltweit ein rechteckiges Risikoprofil halten. Dies führt zu der Katastrophenlücke, die es weltweit in Risikozonen gibt und die grundsätzlich nicht durch die Rückversicherer abgedeckt werden können.

Diese Lücke wächst rasant und liegt aktuell etwa bei rund 500 Mrd. USD. Sie verdoppelt sich alle zehn Jahre, da die Immobilienkonzentration in gefährdeten Regionen weiter zunimmt und die Kosten für den Wiederaufbau immer höher werden. Zudem werden die Anforderungen von Regulierungsbehörden und Ratingagenturen an die Kapitaladäquanz von Rückversicherern zunehmend strenger.

Die bedeutende Risikokapazität, die Cat Bonds für den breiteren Rück-/Versicherungsmarkt bereitstellen, bietet eine effiziente Lösung für dieses Problem der Katastrophenlücke. Rück-versicherer sind daher bereit, attraktive strukturelle Prämien zu zahlen, um das Risiko aus ihren Bilanzen auf die Kapitalmärkte umzuverteilen und weiterhin Deckung für die Bereiche bieten zu können, in denen die Nachfrage am größten ist.

Seit Entstehung des Marktes ist das Volumen der ausstehenden Anleihen zwar kontinuierlich gewachsen, trotzdem deckt der ILS-Markt nach wie vor nur 15 bis 20% der Katastrophenlücke ab. Damit bietet er ein attraktives Wachstumspotenzial.

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