Umfrage: Geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen im Fokus von Investmentprofis

Aktien bleiben der Kernbestandteil für Kundenportfolios, Deutschland steuert auf eine Rezession zu und geopolitischen Spannungen sind die größte Gefahr für 2023. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Umfrage von Universal Investment, an der dieses Mal rund 50 Vermögensverwalter teilnahmen. Inflation, steigende Zinsen und die Energiekrise verstärken die Herausforderungen. Aber die Befragten sehen auch große Chancen bei der Entwicklung des DAX, bei Themeninvestments rund um Pharma, Technologie und Klima und der Entwicklung der Schwellenmärkte.

Eyb & Wallwitz: Inflation zwingt deutsche Wirtschaft in die Knie

Die Inflationsrate in Deutschland ist im August auf 7,9% gestiegen. Für die kommenden Monate zeichnet sich eine weitere Verschärfung des Inflationsproblems ab. Denn die enorm hohen Energiepreise kommen zunehmend bei den Haushalten an. Von der EZB ist keine Entlastung zu erwarten. Und auch die nationale Politik kann den Preisdruck in der Breite wohl kaum mindern, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.

Das Inflationsgespenst zieht weiter seine Kreise

Die Inflationsrate in Deutschland legt nach einer kurzen Beruhigung wieder zu. Sie stieg im August im Jahresvergleich auf 7,9 Prozent, was einer der höchsten Anstiege überhaupt war. Das lässt erahnen, was im Herbst auf uns zukommt. Denn die niedrigeren Teuerungsraten im Juni und Juli waren nur eine optische Täuschung. Sonderfaktoren wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket sowie das Ende der EEG-Umlage wirkten hier preisdämpfend. Und auch im August waren diese Maßnahmen noch spürbar. Erst die Inflationszahlen der kommenden Monate werden ein ungeschminktes Bild zeigen.

Vorteil Euro/US-Dollar-Parität? Mitnichten!

Viele europäische Länder – allen voran Deutschland – sind exportstark. Auf den ersten Blick müsste man meinen, dass sie von der gegenwärtigen Euro/US-Dollar-Schwäche profitieren, da ihre Exporte für den größten Handelspartner, USA, günstiger werden. Doch dem ist nicht so, konstatiert Philip Bold, Portfolio Manager bei Ethenea Independent Investors S.A.

Rückgang der Inflation, aber keine Entspannung

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni um 0,3 Prozentpunkte auf 7,6% gesunken. Die Einführung von Tankrabatt und vor allem dem 9-Euro-Ticket drückt die Preise von Kraftstoffen und Transportdienstleistungen und sorgt so für etwas Entlastung der Haushalte. Hoch fiel der Preisdruck im Juni dagegen erneut bei Nahrungsmitteln und Haushaltsenergie aus. Auch die Preise für Güter haben deutlich zugelegt. Für den Euro-Raum insgesamt zeichnet sich keine Entspannung ab. So ist die Inflation in Spanien im Juni überraschend deutlich um 1,5 Prozentpunkte auf 10,2% gesprungen. Auch Belgien vermeldet einen weiteren Anstieg.

FERI: Deutschland 2022 Schlusslicht beim Wachstum im Euroraum

Deutschland wird mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von weniger als 2 Prozent im laufenden Jahr das Schlusslicht im Euroraum bilden. Bereits die niedrige Impfquote und das lange Festhalten an Beschränkungen haben dazu geführt, dass die Wirtschaftsleistung noch unter dem Vor-Corona-Niveau liegt. „In der veränderten geopolitischen Lage erweisen sich die zahlreichen Versäumnisse in der Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre und insbesondere eine katastrophale Energiepolitik mit ihrer enormen Abhängigkeit von russischem Gas bei gleichzeitiger Unfähigkeit zum Ausbau regenerativer Energieträger als schwere Hypothek für die deutsche Wirtschaft“, führte Axel Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe, in seinem Vortrag beim Konjunktursymposium aus.

Das Gröbste überstanden?

Das Geschäftsklima in Deutschland stabilisiert sich. Im Januar stieg der ifo-Index erstmals wieder seit Sommer 2021 - und zwar um 0,9 auf 95,7 Punkte. Die Talsohle dürfte damit durchschritten sein. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen haben sich deutlich erholt.

Inflationsanstieg geht in die nächste Runde

Die Inflation in Deutschland steigt weiter: Im November kletterte die Teuerungsrate im Jahresvergleich auf 6,0 Prozent nach 4,6 Prozent im Vormonat. Das ist höher als erwartet und der höchste Wert seit rund 30 Jahren. Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt Union Investment, kommentiert die Lage.

Die Aktie ist der Königsweg zur Immobilie

Die institutionelle Kapitalanlage ist im Umbruch. Verantwortlich ist insbesondere das seit Jahren bestehende Null- und Negativzinsumfeld. Ein Ende ist nicht in Sicht. Die Staatsanleihe – jahrzehntelang der Garant für auskömmliche Renditen bei niedrigem Risiko – hat als alleinige tragende Säule ausgedient. Ohne zusätzliche Renditetreiber können Versicherungen, Versorgungswerke oder Pensionskassen ihre Renditeziele nicht mehr erreichen, erst recht nicht in Zeiten höherer Inflationsraten.

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