Plattformen wie Wikifolio eröffnen Anlegern bekanntlich die Möglichkeit, sowohl von der Expertise erfahrener Trader als auch von der kollektiven Intelligenz einer engagierten Community zu profitieren. Dieser Ansatz lässt sich auch in der individuellen Finanzportfolioverwaltung für gehobene Investoren nutzen.
Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, und in der Vermögensverwaltung kann man diesen Trend schon seit vielen Jahren beobachten. Auf Online-Plattformen wie Wikifolio und anderen können Anleger in die Handelsstrategien von privaten und professionellen Tradern investieren, die auf diesen Plattformen virtuelle Portfolios verwalten. Die Plattform dient dabei nicht nur als Brücke zwischen erfahrenen Marktakteuren und Privatanlegern, sondern auch als Schaufenster für transparente und nachvollziehbare Handelsideen. Anleger können durch die Investition in ein virtuelles Portfolio direkt an der Performance der ausgewählten Strategien teilhaben. Der Nutzen dieser Plattformen für Anleger liegt vor allem in der Diversifikation und der Möglichkeit, spezialisierte Marktkenntnisse zu nutzen, die außerhalb des eigenen Erfahrungsbereichs liegen. Diese virtuellen Angebote erlauben es also, das Anlagerisiko über verschiedene Trader und Strategien zu streuen, während die vollständige Transparenz und Echtzeit-Informationen eine informierte Anlageentscheidung unterstützen.
Social Trading-Plattformen bieten eine hohe Transparenz
Ein Kernbegriff dabei ist das Social Trading. Diese Form des Online-Investierens ermöglicht es, die Handelsstrategien und ‑entscheidungen anderer Trader zu beobachten, zu verfolgen und zu kopieren. Diese Art des Tradings nutzt die Macht der Gemeinschaft und der sozialen Netzwerke, um Anlegern Zugang zu den Handelstechniken und ‑erfahrungen anderer zu verschaffen, oft in Echtzeit. Social Trading-Plattformen bieten eine hohe Transparenz, indem sie die Handelsaktivitäten, Erfolgsbilanzen und Portfolios anderer Mitglieder offenlegen. Anleger können sehen, wie bestimmte Strategien in verschiedenen Marktbedingungen performen, was eine informierte Entscheidung darüber ermöglicht, wem sie folgen möchten. Dieser Ansatz kombiniert also Elemente traditioneller Investitionsansätze mit den neuesten Technologien und sozialen Netzwerken. Ziel ist es, den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Anlegern zu fördern und damit auch weniger erfahrenen Tradern den Zugang zu den Finanzmärkten zu erleichtern.
Entscheidungen auf der Basis von erprobten Strategien erfahrener Trader treffen
Das hat viele Vorteile: Anfänger können von erfahrenen Tradern lernen, indem sie deren Handelsaktivitäten beobachten und analysieren. Dies kann ein schnellerer und praktischerer Lernweg sein als traditionelle Methoden des Investierens. Durch das Kopieren von Trades kann man Zeit sparen, da nicht jede einzelne Marktanalyse oder Handelsentscheidung selbst durchgeführt werden muss. Dies macht Social Trading besonders attraktiv für Personen, die nicht die Zeit oder das Fachwissen haben, den Markt intensiv zu analysieren. Social Trading ermöglicht es Anlegern zudem, ihr Portfolio durch das Kopieren verschiedener Trader, die in unterschiedliche Instrumente und Märkte investieren, zu diversifizieren. Und nicht zuletzt: Da die Entscheidungen oft auf der Basis von erprobten Strategien erfahrener Trader getroffen werden, kann das emotionale Element, das oft zu irrationalen Entscheidungen führt, minimiert werden.
Individuelle Umsetzung von Social Trading-Ideen in der Vermögensverwaltung
Bekannte Social Trading-Strategien können die Kapitalmärkte und vor allem viele passive Strategien ohne Probleme schlagen und weisen sogar zum Teil Steigerungsraten von mehr als 30 Prozent pro Jahr auf. Wie das gelingt? Zum Beispiel durch die Kombination eines konzentrierten Portfolios und einer aktiven Stop-Loss-Strategie. Das ist ein wesentliches Instrument zur Risikominimierung, da sie durch automatische Verkaufsorders bei der Unterschreitung bestimmter Preisschwellen ermöglicht, Verluste zu begrenzen. Die Stop-Loss-Strategie ist nicht nur ein Sicherheitsnetz, sondern auch ein Werkzeug zur Gewinnmitnahme, indem sie dynamisch angepasst wird, um so Gewinne zu sichern, während sie gleichzeitig vor Verlusten schützt. In der Praxis bedeutet dies, dass Anleger durch die frühzeitige Festlegung von Stop-Loss-Punkten ihre Renditen effektiv absichern und ihre Investitionsziele klarer definieren können.
Aber wie können Anleger, die nicht selbst auf einer Investmentplattform für Schwarmintelligenz, von den Erfolgen dieser Strategien profitieren? Ganz einfach: durch die Umsetzung einer individuellen Anlagestrategie auf Basis von Social Trading-Research. Das heißt, dass aus den Erkenntnissen aus dem Social Trading für Anleger ab einer gewissen Größenordnung eine individuelle Portfoliostrategie abgeleitet wird. Der Finanzportfolioverwalter ist für die vollständige Umsetzung der Strategie und die Kundenbetreuung verantwortlich und kann dementsprechend auch individuelle Kundenwünsche in der Anlageberatung berücksichtigen. Wichtig dabei: Die Depots werden bei einer deutschen Depotbank geführt, sodass die etablierte Sicherheit und Stabilität der individuellen Finanzportfolioverwaltung mit den innovativen Prinzipien des Social Trading zusammengeführt werden. Auf diese Weise eröffnet sich auch für anspruchsvolle Investoren der Zugang zu den Ideen und Erfolgen der Schwarmintelligenz unter Beibehaltung ihrer individuellen Note und Bedürfnisse.
Autor: Olaf Bender ist Geschäftsführer von ficon Vermögensmanagement (www.ficon.de).