Eyb & Wallwitz: Deutsche Industrie schöpft etwas Hoffnung, Ausblick bleibt aber mau

Die August-Daten zur deutschen Industrie sind gemischt ausgefallen. Die Exportnachfrage war erneut schwach. Der Auftragseingang hat dagegen überraschend deutlich zugelegt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in Q3 zumindest nicht erneut geschrumpft ist. Der industrielle Ausblick bleibt aber trüb. Zwar macht der jüngste Rückgang der Inflation weitere Zinsanhebungen der EZB weniger wahrscheinlich. Die Finanzierungskonditionen der Unternehmen und Haushalte verschärfen sich aber dennoch. Darunter leidet die Industrie besonders stark, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:       

“Das deutsche Geschäftsmodell ist unter Druck”

Im November 2022 sprach ich mit Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management, zu den volkswirtschaftlichen Entwicklungen rund um den Globus. Zeit für ein Update. Im aktuellen Interview geht der Chefvolkswirt auf die Notenbankentscheidungen, das Wiederentdecken Japans und die deutsche Wirtschaft im Speziellen ein.

DIE IAA – Weckruf für die deutsche Automobilindustrie

Am vergangenen Wochenende ging die zweite Münchner Auflage der IAA zu Ende. Was in der Berichterstattung darüber dominierte, war die starke Präsenz asiatischer, namentlich chinesischer Hersteller. Weniger berichtet wurde über das erneute – und für die Auto-Leitmesse durchaus bedenkliche – Fehlen großer Automarken wie Peugeot, Jeep oder Volvo. Auch spürten wir weder große Aufbruchsstimmung noch sahen wir große Neuerungen, kommentiert Marc Decker, Aktienchef bei Quintet Private Bank, der Muttergesellschaft von Merck Finck, und wirft die Frage auf: Verliert das Thema Mobilität generell seine Anziehungskraft?

Deutsches Geschäftsmodell bleibt unter Druck

Die „harten“ Juli-Daten zur deutschen Industrie sind negativ ausgefallen. Die Nachfrage aus dem In- und Ausland hat sich weiter abgeschwächt. Zwar geht der starke Rückgang im Auftragseingang im Juli auf volatile Großaufträge zurück. Der industrielle Ausblick bleibt aber mau. Dennoch sollte sich die Wirtschaftspolitik auf mittelfristige Weichenstellungen auf der Angebotsseite konzentrieren und mit kurzfristigen Nachfragestimuli haushalten. Denn sonst könnten der Preisdruck erneut angefacht werden, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

Eyb & Wallwitz: Konjunktur in Europa trübt sich ein

Die Stimmung der Unternehmen im Euro-Raum hat sich im Juni überraschend deutlich eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) sank von 52,8 auf 50,3 Punkte und signalisiert, dass die Wirtschaft im Sommerhalbjahr weiter leicht schrumpfen dürfte. Die europäische Industrie befindet sich bereits seit mehreren Monaten in einer Rezession, die sich im Juni vertieft hat. Erstmals zeigen sich nun aber auch Bremsspuren der geldpolitischen Straffung im Dienstleistungssektor, erklärt Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:

Verbessert sich die Lage?

Die deutsche Wirtschaft ist im Winter offiziell in eine technische Rezession gerutscht. Das revidierte BIP des ersten Quartals zeigt einen Rückgang von -0,3 % im Vergleich zum Vorquartal. Dieser Rückgang lässt sich auf die Folgen der Inflation für den Haushaltskonsum und das Auslaufen der staatlich finanzierten Pandemiemaßnahmen zurückführen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2023 ein leichtes Wachstum verzeichnen wird.

Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle

Es herrscht konjunkturelle Flaute in Deutschland. Das Bruttoinlandsprodukt stagniert in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Vorquartal. Das belegt, dass sich die Dynamik über die vergangenen Quartale deutlich abgeschwächt hat. Das hat drei Gründe: Erstens hat der Nachfrageschub nach dem Ende der Pandemie an Kraft verloren. Zweitens hat der Wirtschaft der Gegenwind immer stärker ins Gesicht geblasen, da die deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten den Haushalten vor allem wegen der Preissprünge bei Energie und Lebensmitteln zugesetzt haben. Und drittens haben die im letzten Jahr andauernden Sorgen vor Energieengpässen die Investitionstätigkeit der Unternehmen im ersten Quartal gedämpft.

Umfrage: Geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen im Fokus von Investmentprofis

Aktien bleiben der Kernbestandteil für Kundenportfolios, Deutschland steuert auf eine Rezession zu und geopolitischen Spannungen sind die größte Gefahr für 2023. Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Umfrage von Universal Investment, an der dieses Mal rund 50 Vermögensverwalter teilnahmen. Inflation, steigende Zinsen und die Energiekrise verstärken die Herausforderungen. Aber die Befragten sehen auch große Chancen bei der Entwicklung des DAX, bei Themeninvestments rund um Pharma, Technologie und Klima und der Entwicklung der Schwellenmärkte.

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