Growth versus Value

Wachstum versus Substanz? Die vergangenen Tage zeigten, dass die Growth-Story insbesondere bei Technologieaktien auch nicht nur in eine Richtung geht. Die Kurse sackten ab. Value könnte dagegen 2022 im Aufwind sein. Eine Einschätzung von Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg.
18. Januar 2022
Foto: © duncanandison - stock.adobe.com

Wachstum versus Substanz? Die vergangenen Tage zeigten, dass die Growth-Story insbesondere bei Technologieaktien auch nicht nur in eine Richtung geht. Die Kurse sackten ab. Value könnte dagegen 2022 im Aufwind sein. Eine Einschätzung von Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg.

Der schnelle und kräftige Anstieg der Realzinsen hat zu einer deutlichen Dispersion am Kapitalmarkt geführt. Langlaufende Anleihen sowie hochbewertete (Wachstums-)Aktien und defensive Aktien mit weit in die Zukunft eingepreister Gewinnentwicklung verloren massiv an Wert, während Rohstoffe (insbesondere Energie) und Value-Titel zulegen konnten. Der US-Dollar verlor zudem seit Jahresanfang an Wert – nicht überraschend angesichts einer einseitigen Positionierung der Hedge Fonds und eines starken Investment-Konsensus für einen weiter aufwertenden US-Dollar in diesem Jahr. Unsere Volkswirte gehen mittlerweile genauso wie der Markt von vier US-Zinserhöhungen in diesem Jahr aus. Das ist also nun schon eingepreist. Ist die Rotation raus aus Growth und rein in Value entsprechend vorbei? Die relative Performance suggeriert zumindest, dass das Pendel bald in die andere Richtung zurückschlagen könnte. Zudem dürfte sich der Markt angesichts der anstehenden Q4-Berichtssaison wieder mehr auf die Fundamentaldaten konzentrieren.

Kurzfristiger Ausblick

Mit den Geschäftszahlen der ersten US-Banken hat die Q4-Berichtssaison an Fahrt aufgenommen. In den nächsten zwei Wochen berichten über 40% der Unternehmen nach Marktkapitalisierung aus dem S&P 500 und über 10% aus dem STOXX Europe 600. Noch spannender dürfte es angesichts der Zinsängste des Marktes bei der Sitzung der EZB am 20.01. und bei der Sitzung der Fed am 26.01 werden. Der ZEW-Index (Jan.) für Deutschland und der Empire-State-Index (Jan.) für die USA werden am Dienstag veröffentlicht. Am Mittwoch folgen der deutsche sowie britische Verbraucherpreisindex (Dez.) und am Donnerstag der französische InseeGeschäftsklimaindex (Jan.) und der US-Philadelphia-Fed-Index (Jan.). Die Einzelhandelsumsätze (Dez.) für Großbritannien werden am Freitag bekannt gegeben. In der Folgewoche werden die vorläufigen Markit-Einkaufsmanagerindizes (Jan.) für Europa und die USA sowie der Ifo-Index (Jan.) und das Q4-Wirtschaftswachstum für Deutschland veröffentlicht. (ah)

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