Volkswirte haben immer das große Bild im Blick. Und sie müssen am Puls der Zeit sein, egal ob sich etwas in den USA, Europa oder Asien von Tragweite ereignet. Dr. Johannes Mayr ist 2021 als Chefvolkswirt zum Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz gewechselt. Ein kurzes Q&A zu seinen Aufgabengebieten und den Gründen für den beruflichen Wechsel.
INTELLIGENT INVESTORS: Zahlen, Daten, Fakten und globale Einordnung – wie würden Sie Ihre Position kurz skizzieren?
Dr. Johannes Mayr: Als Chefvolkswirt unterstütze ich das Team bei Eyb&Wallwitz und unsere Kunden mit Prognosen und Szenarien für die Entwicklung von Wirtschaft und Finanzmärkten und in der Einschätzung des volkswirtschaftlichen Rahmens für die Anlagestrategie.
II: Hätten Sie es sich auch vorstellen können, eine akademische Karriere einzuschlagen?
Mayr: Ich bin sehr an makroökonomischer Forschung interessiert. Während meiner Promotion und der Tätigkeit als Wissenschaftlicher am ifo Institut habe ich regelmäßig Lehrveranstaltungen in diesem Bereich an der Universität gehalten und wissenschaftliche Beiträge verfasst. Für eine rein akademische Karriere war mein Interesse an der Praxis dann aber doch zu groß. Denn die Entwicklung von Wirtschaft und Finanzmärkten ist unglaublich spannend. Und man hat die Möglichkeit seine Ideen und Erwartungen direkt dem Praxistest zu unterziehen.
II: 2021 sind Sie zu Eyb & Wallwitz gewechselt. Was gab den Ausschlag für den Vermögensverwalter?
Mayr: Mich hat die Anlagephilosophie von Anfang überzeugt. Unser Weltbild ist geprägt davon, dass positive reale Renditen mittelfristig nur in Wachstumsmärkten zu holen sind und zyklische Wetten wenig erfolgversprechend sind. Das bietet uns einen klaren Rahmen für die wichtigen Detaildiskussionen. Die Ergebnisse sprechen für sich. Dabei haben mich auch die Köpfe und das Team sowie die offene Unternehmenskultur beeindruckt. Die flachen Hierarchien geben uns viel Gestaltungsspielraum.
