Die Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan lieferten wenige neue Erkenntnisse, sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. Auch in den USA rechnet er mit geduldigen Währungshütern.
Die Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of Japan lieferten wenige neue Erkenntnisse, sagt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management. Auch in den USA rechnet er mit geduldigen Währungshütern.
Mit Spannung war die heutige Sitzung der EZB in Frankfurt erwartet worden. Nicht wenige Experten gingen davon aus, dass die europäische Zentralbank eine Zinspause einlegt. Daraus wurde nichts. Zum zehnten Mal in Folge hat die EZB die Zinsen erhöht. Der Leitzins liegt jetzt bei 4,5 Prozent (+0,25 Prozentpunkte).
Michael Michaelides, Fixed Income Analyst von Carmignac, zur jüngsten Rede von Jerome Powell anlässlich des Notenbanker-Treffens in Jackson Hole:
Volkswirte haben immer das große Bild im Blick. Und sie müssen am Puls der Zeit sein, egal ob sich etwas in den USA, Europa oder Asien von Tragweite ereignet. Dr. Johannes Mayr ist 2021 als Chefvolkswirt zum Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz gewechselt. Ein kurzes Q&A zu seinen Aufgabengebieten und den Gründen für den beruflichen Wechsel.
Patrick Barbe, Head of European Investment Grade Fixed Income bei dem unabhängigen US-amerikanischen Vermögensverwalter Neuberger Berman, kommentiert die Aussagen und Entscheidungen der letzten EZB-Sitzung:
Die US-Dollarstärke ist beachtlich. Sie hält schon seit geraumer Zeit an. Gilles Moëc, Group Chief Economist, und Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers, kommentieren zum aktuellen Stand der Geldpolitik der globalen Zentralbanken.
Viele Unternehmen besaßen in den vergangenen zwölf Monaten eine seit Dekaden nicht mehr erlebte Preissetzungsmacht. Selbst Firmen, denen es normalerweise branchenbedingt schwerfällt, Preiserhöhungen durchzusetzen waren damit erfolgreich. Diese Zeit könnte sich nun dem Ende neigen. Zu dieser Erkenntnis kommt Alexander Dominicus, Portfoliomanager des MainFirst Top European Ideas Fund & MainFirst Germany Fund.
Die US-Inflation hat im Juni erneut auf der hohen Seite überrascht: Der Anstieg der Verbraucherpreise lag bei 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und die Kerninflation bei 5,9 Prozent – im Vergleich zu Erwartungen in Höhe von 8,8 bzw. 5,7 Prozent. Beim gegenwärtigen Stand der Dinge kann das Risiko nicht ausgeschlossen werden, dass sich das inflationäre Umfeld verfestigt, insbesondere durch Zweitrundeneffekte. Daher hat die Fed keine andere Wahl, als sich auf ihr Hauptmandat – Wahrung der Preis-niveaustabilität – zu konzentrieren und weiterhin schnell und entschlossen zu handeln. Unserer Ansicht nach sollte sie daher eine weitere Anhebung der Fed Funds Rate um 75 Basispunkte beschließen.
Die globalen Rentenmärkte haben in den zurückliegenden Wochen herbe Kursabschläge verkraften müssen. Die Gründe hierfür sind Ankündigungen der Notenbanken, die Zinsen anzuheben. Und das, zumindest in den USA, nicht zögerlich. Schließlich galoppiert die Inflation und könnte aus dem Ruder laufen.
Hohe Inflation, rasant steigende Zinsen und eine nachlassende Notenbankenliquidität haben im ersten Börsenhalbjahr zu schweren Turbulenzen an den Märkten geführt. Ein deutlicher Abwärtstrend bei Aktien ist die Folge. Anleihen erlebten sogar einen echten Crash, der historisch ohne Beispiel ist. Da die Unternehmensgewinne noch relativ robust sind, geht der Abverkauf an den Aktienmärkten bislang vor allem auf rückläufige Bewertungsmultiplikatoren zurück. Exemplarisch ist der massive Ausverkauf bei Technologieaktien, deren Kurse zuvor - bei fallenden Zinsen - von stetig steigenden Multiplikatoren getrieben wurden. Auch der massive Absturz von Kryptowährungen ist ein klares Symptom restriktiver Zins- und Liquiditätsbedingungen. Dieses komplexe Marktumfeld bietet vorerst kaum Chancen für nachhaltig steigende Kurse.