Nachhaltigkeit ist das zentrale Thema in der Investmentbranche. Jeder redet darüber. Umso mehr scheint es geboten, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Wie authentisch ist das Ganze? Die EB-SIM hat bereits 1991 ihr Flaggschiff, den EB-Öko-Aktienfonds, aufgelegt. Über die Fonds-Charakteristika und wesentlichen Kennziffern sprachen wir mit Dr. Sabine Hampel, Senior Portfoliomanagerin Aktien bei der EB – Sustainable Investment Management GmbH.
INTELLIGENT INVESTORS: Frau Dr. Hampel, seit Anfang des Jahres leiten Sie die Geschicke des EB-Öko-Aktienfonds. Was hat Sie an dieser neuen Herausforderung bei der EB-SIM gereizt?
Dr. Sabine Hampel: Die EB-SIM ist einer der Pioniere bei nachhaltigen Geldanlagen mit starker christlicher Prägung. Sie hat als Ausgründung der Evangelischen Bank das Kapital ihrer Anleger schon immer ausschließlich nachhaltig investiert. Unser Flaggschiff, der EB-Öko-Aktienfonds, wurde bereits 1991 aufgelegt, als der Begriff „nachhaltiges Investieren“ noch gar nicht existierte. Unser Motto „Investments für eine bessere Welt“ ist für uns daher kein Marketing-Spruch. Es ist unser wichtigstes Ziel und Leitbild. Blicken wir auf den Kapitalmarkt, finden wir zahlreiche Unternehmen mit nutzenstiftenden Geschäftsmodellen und nachhaltigen Zielen. Viele davon entwickeln sich in atemberaubender Geschwindigkeit weiter. Diese Entwicklungen finden in der heutigen Zeit aber nicht nur unter der Prämisse steigender Gewinne statt. Sie verfolgen vielmehr auf gleichem Niveau das Ziel, eine positive ökologische Wirkung zu erreichen. Mich motiviert, über Investitionen im EB-Öko-Aktienfonds aktiv an dieser Entwicklung mitzuwirken und dabei zu helfen, die Welt für uns, unsere Mitmenschen und Kinder weiter lebenswert zu gestalten.
II: Nachhaltiges Investieren ist zum Mainstream geworden. Viele reden darüber, dennoch gibt es verschiedene Interpretationen von Nachhaltigkeit. Ist ein einheitliches, starres Verständnis wichtig oder bleibt ESG eher etwas Dynamisches?
Dr. Hampel: Die Diskussion über Greenwashing zeigt, dass ein gemeinsames Verständnis von Nachhaltigkeit sowie ein gewisses Maß an Regulatorik sinnvoll und zielführend sind. Mit Blick auf ersteres haben wir z. B. eine Forschungskooperation mit den Universitäten Hamburg und Kassel geschlossen. Zudem ist für die EB-SIM auch ihre Mitgliedschaft im Arbeitskreis kirchlicher Investoren (AKI) ein starkes Fundament ihres Nachhaltigkeitsverständnisses. Wir verwenden den Terminus „nachhaltiges Investieren“ für Geldanlagen, bei denen Umwelt‑, soziale und Governance-Aspekte zu 100 % in die Anlageentscheidungen einbezogen werden. Um sicherzustellen, dass die Investments in unseren Fonds keine negativen Auswirkungen haben, schauen wir immer ganzheitlich auf das E, S und G. Denn für uns ist klar, dass jede Investition eine Wirkung hat. Ziel ist es, negative Einflüsse zu reduzieren und bei unseren Impact-Produkten einen positiven Beitrag zu den gesellschaftlichen Herausforderungen zu erreichen.
II: Den EB-Öko-Aktienfonds, das Flaggschiff der EB-SIM, gibt es seit mehr als drei Jahrzehnten. Können Sie uns die Charakteristika etwas darlegen?
Dr. Hampel: Ja, sehr gerne. Das Fondsmanagement investiert schon immer gezielt nach ökonomischen, ökologischen und ethischen Gesichtspunkten. Unsere Titelselektion stützt sich daher auf eine tiefgehende Fundamentalanalyse auf der Basis ökonomischer Daten und Nachhaltigkeitsindikatoren. Dazu nutzen wir auch proprietär entwickelte Kennzahlen. Alle Aktiengesellschaften im Fonds leisten einen ökologischen Impact auf die SDGs 6, 7, 12, 13, 14 und 15. Zudem ist die Zusammenstellung der Unternehmen bereits heute auf das 1,5‑Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet.
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