US-Arbeitsmarkt präsentiert sich nach wie vor stabil

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Dezember überraschend stabil gehalten. Der Stellenaufbau lag mit 216.000 höher als in den Vormonaten. Gleichzeitig ist die Erwerbsbeteiligung unerwartet deutlich gesunken. Der Lohndruck lag auf dem erhöhten Vormonatsniveau. Die Daten sprechen für eine abwartende Haltung der FED und gegen rasche Zinssenkungen, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.        

“Higher for longer”?

Auf der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) im Jahr 2023 erwecken die Notenbanker den Eindruck, dass die Flughöhe jetzt erreicht ist und deuten an, dass der nächste Schritt eine Zinssenkung sein könnte. Die individuellen Projektionen, die nun mit unserer Einschätzung übereinstimmen, deuten auf drei Zinssenkungen im nächsten Jahr, damit eine mehr als bei der Sitzung im September. Betrachtet man die aktualisierten Konjunkturprognosen, so scheinen die Notenbanker zuversichtlicher geworden zu sein, dass ihre bisherigen Leitzinserhöhungen letztlich die Inflation senken werden; ihre Prognosen für das nächste und übernächste Jahr wurden nach unten revidiert.

US-Inflation fällt weiter

Gute, aber auch erwartbare Nachrichten gab es nun erneut von der Inflationsseite in den Vereinigten Staaten. Der Inflationsdruck in den USA hat im November wie erwartet leicht abgenommen. Die Verbraucherpreise lagen um 3,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Indes verhaart die Kerninflation bei 4,0 Prozent.

Entspannung im Euroraum — trotzdem leichte Rezession

Auch kommende Woche stehen eine Reihe von europäischen Konjunkturdaten auf der Agenda. „Die Daten dürften die anhaltende Konjunkturstabilisierung im Euroraum bestätigen. Bei einer leichten Rezession bleibt es wohl dennoch“, erwartet Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck weiter: „Gerade nach den zuletzt niedriger als erwarteten Inflationszahlen richtet sich der Blick bereits auf die EZB-Sitzung am 14. Dezember. Die Notenbank dürfte ihre Leitzinspause bestätigen und die Reinvestition fälliger Anleihen im Rahmen des Anleihekaufprogramms bald beenden.“

American Century Investments: 60 Prozent Wahrscheinlichkeit für US-Rezession in nächsten sechs Monaten

Im Kontrast zur guten Stimmung, die gerade an den Aktienmärkten herrscht, gießt Victor Zhang, CIO von „American Century Investments“, etwas Wasser in den Wein. Er sieht trotz der durchaus stabilen Wirtschaftsdaten die Gefahr eines Abschwungs und taxiert die Wahrscheinlichkeit, mit der die US-Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten in eine Rezession abrutscht, auf 60 Prozent.

“Momentanes Leitzinsniveau markiert den Höhepunkt des aktuellen Straffungszyklus”

Mit Blick auf die wenigen Wochen bis zur Jahreswende ist es Zeit für eine Rückschau auf die Entwicklungen der vergangenen Monate. Wie ist die Politik der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks einzuordnen? Welche Opportunitäten tun sich aktuell und in der Vorausschau auf 2024 an den Aktien- und Anleihemärkten auf? Dr. Eduard Baitinger ist Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe und stand der Chefredaktion Rede und Antwort.

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