Entspannung im Euroraum — trotzdem leichte Rezession

Auch kommende Woche stehen eine Reihe von europäischen Konjunkturdaten auf der Agenda. „Die Daten dürften die anhaltende Konjunkturstabilisierung im Euroraum bestätigen. Bei einer leichten Rezession bleibt es wohl dennoch“, erwartet Robert Greil. Der Chefstratege von Merck Finck weiter: „Gerade nach den zuletzt niedriger als erwarteten Inflationszahlen richtet sich der Blick bereits auf die EZB-Sitzung am 14. Dezember. Die Notenbank dürfte ihre Leitzinspause bestätigen und die Reinvestition fälliger Anleihen im Rahmen des Anleihekaufprogramms bald beenden.“

American Century Investments: 60 Prozent Wahrscheinlichkeit für US-Rezession in nächsten sechs Monaten

Im Kontrast zur guten Stimmung, die gerade an den Aktienmärkten herrscht, gießt Victor Zhang, CIO von „American Century Investments“, etwas Wasser in den Wein. Er sieht trotz der durchaus stabilen Wirtschaftsdaten die Gefahr eines Abschwungs und taxiert die Wahrscheinlichkeit, mit der die US-Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten in eine Rezession abrutscht, auf 60 Prozent.

“Momentanes Leitzinsniveau markiert den Höhepunkt des aktuellen Straffungszyklus”

Mit Blick auf die wenigen Wochen bis zur Jahreswende ist es Zeit für eine Rückschau auf die Entwicklungen der vergangenen Monate. Wie ist die Politik der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks einzuordnen? Welche Opportunitäten tun sich aktuell und in der Vorausschau auf 2024 an den Aktien- und Anleihemärkten auf? Dr. Eduard Baitinger ist Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe und stand der Chefredaktion Rede und Antwort.

US-Anleger sorgen sich um Ausgang der Präsidentschaftswahlen 2024

Janus Henderson Investors hat die Ergebnisse seiner US-Anlegerumfrage 2023 veröffentlicht: „Insights for a Brighter Future“ soll ein besseres Verständnis dafür vermitteln, wie einzelne Anleger mit dem sich ständig verändernden Marktumfeld umgehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die aktuelle politische Landschaft erhebliche Ängste hervorruft: 49 % der befragten Anleger sind sehr besorgt über die Auswirkungen der US-Präsidentschaftswahlen 2024 auf ihre Finanzen. Diese Sorge liegt noch vor unmittelbareren Faktoren wie der anhaltenden Inflation (35 %), dem Risiko einer Rezession (29 %), steigenden Zinssätzen (27 %) und einer schlechten Aktienmarktentwicklung (20 %).

US-Inflation auf Talfahrt — doch Vorsicht geboten

Die US-Inflation ist im Oktober auf 3,0% gesunken. Vor allem niedrigere Energiepreise haben für eine Entlastung der Haushalte gesorgt. Aber auch der zu Grunde liegende Preisauftrieb lag mit 0,2% zum Vormonat niedriger als zuletzt und damit auf einem Niveau, was langfristig zum Inflationsziel der FED passt. Die Daten stützen die Erwartung, dass die US-Notenbank keine weiteren Zinsschritte beschließen wird, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb&Wallwitz.

ODDO BHF: Sorge um US-Fiskalpolitik treibt Märkte um

Die US-Ratingagentur Moody’s könnte den Vereinigten Staaten demnächst ihre bisherige Topbewertung entziehen. Der Ausblick für das Land sei von „stabil“ auf „negativ“ gesetzt worden, wie die Ratingagentur am Freitag mitteilte. Angesichts hoher Zinsen und ohne Schritte zur Ausgabenkürzung oder Einnahmeerhöhung würde das US-Haushaltsdefizit wahrscheinlich „sehr hoch bleiben, was die Erschwinglichkeit der Schulden erheblich schwächt“, hieß es. Die Abwärtsrisiken für die fiskalische Stärke der USA hätten zugenommen und könnten möglicherweise nicht mehr vollständig durch die einzigartigen Kreditstärken des Landes ausgeglichen werden.

TSO legt aktuelle Leistungsbilanz vor

TSO, Spezialist für US-Gewerbeimmobilien, hat jüngst seine Leistungsbilanz vorgestellt. Vom Markteintritt in Deutschland 2006 bis ins Jahr 2023 gibt die Leistungsbilanz einen detaillierten und transparenten Überblick über das, was TSO für seine Anleger in den zahlreichen Beteiligungen erwirtschaftet hat. Anleger hätten in dieser Zeit kein Geld verloren.

Perspektiven für 2024 verhalten positiv

Nachdem das Statistische Bundesamt die Wachstumszahlen für das erste und das zweite Quartal jeweils um 0,1 Prozentpunkte auf 0,0 bzw. 0,1 Prozent nach oben revidierte, befindet sich Deutschland – nach offizieller Definition – nicht in einer technischen Rezession. Der mit -0,1 Prozent leicht schwächeren Tendenz im dritten Quartal, dürfte ein leicht positives Wachstum im laufenden vierten Quartal folgen. Im Gesamtjahr 2023 ist allerdings weiter von einer gesamtwirtschaftlichen Schrumpfung in Höhe von 0,3 bis 0,5 Prozent auszugehen.

Zinsrückgang zwischen Spätsommer und Herbst 2024 erwartet

Die unmittelbare Zukunft ist ungewiss – insbesondere aufgrund der angespannten Situation auf den Anleihemärkten. Im Gegensatz dazu erscheinen die mittelfristigen Perspektiven für Paul Wild, Senior Portfolio Manager des JOHCM Continental European Fund J O Hambro Capital Management, etwas klarer. Er prognostiziert einen Rückgang der Zinsen zwischen Spätsommer und Herbst 2024:

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