Nach Angaben des IWF dürfte das Wachstum in den Schwellenländern in diesem Jahr leicht auf 4 % steigen, unterstützt durch die Wiedereröffnung Chinas. Dagegen wird sich das erwartete Wachstum in den Industrieländern auf 1,2 % mehr als halbieren.
Nach Angaben des IWF dürfte das Wachstum in den Schwellenländern in diesem Jahr leicht auf 4 % steigen, unterstützt durch die Wiedereröffnung Chinas. Dagegen wird sich das erwartete Wachstum in den Industrieländern auf 1,2 % mehr als halbieren.
Die Globalisierung ist seit der globalen Finanzkrise, als der Anteil des Handels am globalen BIP nicht mehr wuchs, ins Stocken geraten. Der Handelskrieg zwischen den USA und China im Jahr 2018 war ein weiterer Rückschlag, und die COVID-19-Pandemie, der Russland-Ukraine-Konflikt und die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China hatten allesamt dramatische Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. Als Reaktion darauf bewegen sich multinationale Unternehmen weg von einem effizienzgetriebenen Lieferkettenmodell hin zu einem stärker diversifizierten Modell, das auf Widerstandsfähigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.
Die Erholung der Schwellenländeraktien dürfte sich 2023 fortsetzen. Davon ist James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform bei Lazard Asset Management, überzeugt. Dafür sprechen aus Sicht des Experten die erwartete Ausweitung des Wachstumsvorsprungs der Schwellenländer gegenüber den Industrienationen, die nachlassende Inflation, ein schwächerer US-Dollar und sich verbessernde Fundamentaldaten bei den Titeln aus diesen Regionen.
Die Schwellenländer sind aktuell mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Auch wenn ein Großteil davon in den Kursen eingepreist sein dürfte: Investoren sollten vorsichtig sein – denn eine Erholung könnte noch auf sich warten lassen, sagen Armando Armenta, Senior Economist Global Economic Research, Katrina Butt, Senior Latin America Economist Fixed Income und Adriaan du Toit, Emerging Market Economic Research beim Asset Manager AllianceBernstein (AB).
Die Union Bancaire Privée (UBP) gibt die Ernennung von Sergio Trigo Paz in London als CIO & Head of Emerging Market Fixed Income zum 1. September 2022 bekannt. Er übernimmt die Leitung eines Teams von neun Anlageexperten, die in Zürich, London und Hongkong angesiedelt sind. Auch am Züricher Standort bekommt das Team personellen Zuwachs.
Bei Schwellenländeranleihen sind dem Impact Investment-Manager BlueOrchard zufolge momentan vor allem Papiere mit Investmentgrade-Ratings und kurzen Laufzeiten interessant. Die Laufzeit sei positiv mit dem Zinsrisiko korreliert, dies mache Kurzläufer weniger anfällig als Langläufer. Zwar sprächen eine hohe Inflation und steigende Renditen grundsätzlich eher für Hochzinsanleihen. „Da die Rezessionssorgen zunehmen, bevorzugen wir jedoch Investmentgrade-Anleihen“, schreiben die Portfoliomanager Florence Birkett und Evariste Verchere in einem aktuellen Kommentar. Dafür nennen die Experten drei Gründe.
BlueOrchard lanciert den InsuResilience Investment Fund Private Equity II (IIF PE II). Dieser Fonds baut auf dem Erfolg seines Vorgängers auf. Ein starker Fokus liegt auf Technologien, um die Erschwinglichkeit von und den Zugang zu Klimaversicherungen zu forcieren.
Indien entwickelt sich, laut Schwellenlandexperte Rob Brewis, zum erfolgreichen Nachfolger Chinas. Nach Einschätzung des Fondsmanager des Aubrey Global Emerging Markets Opportunities steht Indien wirtschaftlich heute dort, wo China vor 30 Jahren stand. Brewis reiste erst kürzlich nach Mumbai, Pune und Dehli - mit dabei immer die Investorenbrille, durch die er das Land beobachtet hat. In seinem aktuellen Beitrag schildert Brewis seine Erfahrungen:
Viele Schwellenländer-Staatsanleihen – vor allem im hochverzinslichen Bereich – kommen in Zeiten globaler Inflation unter Druck. Wenn Lebensmittel und Energie rund um den Globus deutlich teurer werden, kann es in Ländern mit niedrigeren Einkommen und Ersparnissen schnell zu sozialen Spannungen kommen. Aktuell wirkt sich zudem ein schwächeres Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten ungünstig auf einige Rohstoffpreise aus und bedroht somit die Exporteinnahmen vieler Schwellenländer. Die aktuelle Entwicklung dürfte zwar so manchen pessimistisch stimmen – doch Volker Kurr, Head of Europe Institutional bei Legal & General Investment Management (LGIM), erläutert, warum er trotz allem zuversichtlich bleibt:
Schwellenländeranleihen haben schon so manchen Sturm überstanden und waren hinterher stärker als zuvor. Denise Simon, Co-Leiterin im Emerging Market Debt-Team bei Lazard Asset Management in New York, spricht im Folgenden über solide Fundamentaldaten, den Einfluss der Rohstoffpreise und warum die Notenbanken der Schwellenländer ihren Pendants in den Industrienationen einen Schritt voraus sind.