Aubrey Capital Management: Indien läuft China den Rang ab

Indien entwickelt sich, laut Schwellenlandexperte Rob Brewis, zum erfolgreichen Nachfolger Chinas. Nach Einschätzung des Fondsmanager des Aubrey Global Emerging Markets Opportunities steht Indien wirtschaftlich heute dort, wo China vor 30 Jahren stand. Brewis reiste erst kürzlich nach Mumbai, Pune und Dehli - mit dabei immer die Investorenbrille, durch die er das Land beobachtet hat. In seinem aktuellen Beitrag schildert Brewis seine Erfahrungen:
2. September 2022
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Indien entwickelt sich, laut Schwellenlandexperte Rob Brewis, zum erfolgreichen Nachfolger Chinas. Nach Einschätzung des Fondsmanager des Aubrey Global Emerging Markets Opportunities steht Indien wirtschaftlich heute dort, wo China vor 30 Jahren stand. Brewis reiste erst kürzlich nach Mumbai, Pune und Dehli — mit dabei immer die Investorenbrille, durch die er das Land beobachtet hat. In seinem aktuellen Beitrag schildert Brewis seine Erfahrungen:

„Indien besitzt alle wirtschaftlichen Voraussetzungen, die wir an einem Schwellenland schätzen: Eine schnell wachsende Wirtschaft, die sich in einem frühen Stadium der Urbanisierung befindet und eine junge, zunehmend dynamische Bevölkerung.

Die derzeitige indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi ist äußerst populär, und das nicht ohne Grund. 2015 verfügten nur 13 % der indischen Haushalte über Leitungswasser, während es heute 52 % sind. Bei der Elektrizität waren es 2015 56 %, heute sind es 96 %. Die sanitären Einrichtungen in Innenräumen lagen vor Modi bei 43 %, heute sind es 89 %. Die Bank of America schätzt, dass die kumulierten Infrastrukturkapazitäten im Straßen‑, Eisenbahn- und Hafenbau in den nächsten zehn Jahren alles übertreffen werden, was in den vorangegangenen 65 Jahren seit der Unabhängigkeit hinzugekommen ist. Die indische Regierung hat die Vorteile der Technologie erkannt und untergräbt damit die tief verwurzelte Korruption, die die Entwicklung der indischen Wirtschaft so lange behindert hat.

Positiv fällt auch die Demografie auf: In Indien gibt es 375 Millionen Menschen der Generation Z, fast 50 % mehr als in China und fünfmal mehr als in Indonesien. Zudem steht die Verstädterung erst am Anfang der Reise, was wiederum in etwa dem Stand entspricht, den China vor dreißig Jahren hatte. Aus diesem Grund sind einige Unternehmen sehr gut positioniert, wie etwa Varun Beverages (Erfrischungsgetränke), Trent (Bekleidungseinzelhandel) und Lodha (Wohnimmobilien).

Das Land profitiert auch von einer Reihe aktueller Trends: Das verarbeitende Gewerbe sucht sich eine neue oder zumindest eine alternative Heimat außerhalb Chinas. Ganz oben auf der Liste steht heute neben Vietnam auch Indien, das ebenfalls die Aussicht auf einen potenziell riesigen Inlandsmarkt bietet. Dank Modis “Make in India”-Vorstoß wachsen nun aber auch die Exporte von Sachgütern rasch. Indien strebt bis 2028 Exporte im Wert von 1 Billion Dollar an, was einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 15 % pro Jahr entsprechen würde.“ (ah)

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