Immer gewinnen?!

Nichts im Leben ist eine Einbahnstraße. Auch an der Börse geht es wieder mal bergab. Angesichts der vergleichsweise hohen Kursstände ist nur die Frage, wann das eintritt. Wie kann in Phasen eines möglichen Marktcrashs der Schutz vor Verlust aussehen? Long-Short-Strategien stellen stabile Renditen in allen Marktphasen in Aussicht. Dazu bedarf es einiges an Know-how. INTELLIGENT INVESTORS war hierzu im Gespräch mit Ralf Walter, Portfoliomanager des Berenberg Absolute Return European Equities.
6. Januar 2022

II: Wie genau wählen Sie die Einzeltitel aus?
Walter: Wir glauben, dass es in unserem Anlageuniversum Ineffizienzen gibt, die durch die Fokussierung auf langfristige, fundamentale Investitionen mit diszipliniertem Ansatz ausgeschöpft werden können. Um solche Ineffizienzen aufzudecken, nutzen wir eine fundamentale Aktienanalyse. Potenzielle Long-Kandidaten sind Unternehmen, die über ein herausragendes Geschäftsmodell verfügen, die Eigenschaft eines säkularen Wachstumstreibers mit einer technologischen Marktführerschaft vereinen und dazu hohe Eintrittsbarrieren und eine geringe Wettbewerbsintensität aufweisen. Zudem sollten Wettbewerbsposition und Wachstumspotenzial noch nicht vollständig im Aktienkurs enthalten sein.

II: Bei welchen Sektoren ist nach Ihrer Meinung eher Vorsicht geboten?
Walter: Für unsere Fonds suchen wir vor allem Unternehmen, die von den Megatrends Techceleration, demografischer und gesellschaftlicher Wandel sowie grüne Revolution nachhaltig profitieren können. Im Umkehrschluss sind wir bei Titeln vorsichtig, die sich in der weiteren Trendentwicklung als strukturelle Verlierer erweisen könnten. Hat der Niedergang eines Unternehmens indes erst einmal begonnen, dauert er oft länger, als die meisten Anleger erwarten. Dies wollen wir nutzen, indem wir aktiv Shorts auf die langfristigen strukturellen Verlierer setzen, die ihre Wettbewerbsposition verlieren, strukturell herausgefordert sind, schlechte Entscheidungen bei der Kapitalallokation treffen oder ihre positive Dynamik verlieren

II: Wie sorgen Sie für die ESG-Integration bei Ihrem Vorgehen?
Walter: Wie für alle Berenberg-Fonds gelten auch für den Berenberg Absolute Return European Equities die ESG-Kriterien unseres Hauses, um Risiken zu vermeiden, die sich aus nicht-nachhaltigem Wirtschaften ergeben können, was von unserem ESG Office überwacht wird. Dabei setzen wir einerseits auf Active Ownership und den Austausch mit den Unternehmensleitern, wenden andererseits aber auch Ausschlusskriterien an, um nicht-nachhaltige Unternehmen zu identifizieren. Diesbezüglich kann unser Shortselling sogar als Korrekturmittel gesehen werden und bei der Minderung der ESG-Risiken helfen.

Ralf Walter, Portfoliomanager des Berenberg Absolute Return European Equities / © Berenberg

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