Warburg mit Minus im vergangenen Geschäftsjahr

Die Warburg Bank schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem Minus von 34,6 Mio. Euro ab. Gründe dafür waren hauptsächlich mit der strategischen Neuausrichtung einhergehende Maßnahmen, die Rückstellungen, Abschreibungen sowie Wertberichtigungen notwendig machten. Zum anderen führten die geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine, zu Kursrückgängen und einer abnehmenden Kapitalmarktaktivität. Das Marktumfeld war daher auf der Provisionsseite für M.M.Warburg & CO im Jahr 2022 herausfordernd.
9. Juni 2023
Foto: © whyframeshot - stock.adobe.com

Die Warburg Bank schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem Minus von 34,6 Mio. Euro ab. Gründe dafür waren hauptsächlich mit der strategischen Neuausrichtung einhergehende Maßnahmen, die Rückstellungen, Abschreibungen sowie Wertberichtigungen notwendig machten. Zum anderen führten die geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine, zu Kursrückgängen und einer abnehmenden Kapitalmarktaktivität. Das Marktumfeld war daher auf der Provisionsseite für M.M.Warburg & CO im Jahr 2022 herausfordernd.

„Das Geschäftsergebnis 2022 ist sicherlich nicht zufriedenstellend. Wir haben uns allerdings bewusst dafür entschieden, alle Belastungen, die im Zuge der Strategieanpassung entstehen, in das vergangene Geschäftsjahr zu legen. So können wir uns 2023 voll auf den Transformationsprozess konzentrieren“, so Markus Bolder, Vorstand und verantwortlich für die Marktfolgebereiche von M.M.Warburg & CO.

Außergewöhnliche Belastungen aufgrund von Neuausrichtung

Die „Strategie 2024“ sieht die klare Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kundschaft vor. Die Kerngeschäftsfelder der Bank reduzieren sich mit dem Private Banking, dem Corporate- und Investment Banking sowie dem Asset Management von vormals vier auf drei. „Wir wollen höchsten Ansprüchen genügen und dafür auch das bereichsübergreifende Arbeiten verbessern, um unserer Kundschaft individuelle Beratung und maßgeschneiderte Angebote aus einer Hand unterbreiten zu können. Als Unternehmerbank steht M.M.Warburg & CO für hochspezialisierte Expertise abseits des Massengeschäfts über die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich unternehmerische und private Finanzen“, so Stephan Schrameier, der für die Marktbereiche verantwortliche Vorstand von M.M.Warburg & CO.

Im Rahmen der „Strategie 2024“ trennt sich die Bank von Beteiligungen, die nicht auf die Neuausrichtung einzahlen. Dazu zählen die Warburg Invest AG in Hannover, die W&Z Fintech GmbH sowie die M.M.Warburg & CO Hypothekenbank AG. „An einigen Beteiligungen, die zwischenzeitlich veräußert wurden, mussten wir Wertberichtigungen vornehmen, die unser Geschäftsergebnis negativ belastet haben“, so Schrameier weiter.

Im Private Banking erfolgt eine Zentralisierung von Verwaltungstätigkeiten; zwei der bislang zehn Geschäftsstellen, Osnabrück und Braunschweig, wurden bzw. werden geschlossen. Über die gesamte Bank hinweg sollen Kosten eingespart werden – auch über Personalmaßnahmen. „Wir bauen im Rahmen eines sogenannten Freiwilligenprogramms etwa 50 Stellen ab – einvernehmlich, sozial verträglich und selbstverständlich unter Einbeziehung des Betriebsrates“, erläutert Bolder. Dafür wurden Rückstellungen vorgenommen, die das Jahresergebnis ebenfalls beeinflussten.

Abschreibungen erfolgten auch im Zusammenhang mit dem geplanten Kernbanksystemwechsel: So wurde der ursprüngliche Plan verworfen, lediglich Anpassungen am bestehenden System vorzunehmen. „Stattdessen implementieren wir voraussichtlich bis 2026 ein komplett neues Kernbanksystem, was über alle zeitgemäßen Funktionalitäten verfügt. Eine Absichtserklärung mit einem Dienstleister wurde bereits unterzeichnet“, führt Bolder aus.

Operativ leicht positives Ergebnis

Im operativen Geschäft profitierte die Bank 2022 von der Zinswende. Der Zinsüberschuss erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 83,3 % auf 70,8 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis ist hingegen in dem angespannten Marktumfeld im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr um 13,4 % gefallen und beträgt 83,5 Mio. Euro. Der Rückgang lässt sich unter anderem auf niedrigere Gebühren aufgrund von Kursrückgängen in den Asset-Management-Produkten, weniger Geschäftsabschlüsse im Wertpapiergeschäft sowie die gesunkene Anzahl an Transaktionen im stark kapitalmarktabhängigen Geschäft zurückführen. Insgesamt konnte im Berichtsjahr das rückläufige Provisionsergebnis durch ein stark steigendes Zinsergebnis aufgefangen werden.

Das Handelsgeschäft lieferte trotz schwieriger Marktbedingungen ein positives Ergebnis in Höhe von 2,3 Mio. Euro (Vorjahr 6,7 Mio. Euro). Die Warburg Bank hat die Eigenhandelsaktivitäten zum Ende des Berichtsjahrs im Wesentlichen eingestellt.

Ziel: Nachhaltige Profitabilität ab 2024

„Die ersten Monate 2023 stimmen uns optimistisch, dass unsere klaren Vorgaben aus dem Strategieprojekt greifen. Für 2023 rechnen wir mit einem ausgeglichenen Ergebnis, 2024 wollen wir im deutlichen Plus abschließen. Das ist ambitioniert, aber machbar – wenn alle Mitarbeitenden gemeinsam dazu beitragen“, so Schrameier.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist daher auch eine Änderung der Unternehmenskultur. „Wir möchten, dass sich jeder und jede bei M.M.Warburg & CO einbringen und Verantwortung übernehmen kann – nur so erreichen wir unsere Ziele“, erläutert Bolder. Die kulturelle Transformation wurde 2022 angestoßen und wird begleitet von einer darauf spezialisierten Agentur.

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter