Zinssenkungen der Fed durch Inflationsdaten verzögert?

Es ist eine wichtige Woche für die britischen Märkte, mit einer Sitzung der Bank of England (BoE) und vielen Datenveröffentlichungen, doch es sind die Ereignisse jenseits des Atlantiks, die wahrscheinlich den größten Einfluss haben werden. Dort findet ein Treffen der US‑Notenbank statt und die Währungshüter könnten nach einigen enttäuschenden Inflationsdaten eine vorsichtige Haltung einnehmen. Das würde die Märkte dazu veranlassen, sowohl Verzögerungen für den Zeitpunkt als auch eine verringerte Geschwindigkeit bei den erwarteten Zinssenkungen einzupreisen – und sich somit auf die Zinserwartungen in der ganzen Welt auswirken. Dennoch halten wir steile Zinssenkungen in den USA, im Vereinigten Königreich und in Europa für wahrscheinlich.

“EZB: Signale deuten auf Juni”

Auf ihrer Märzsitzung hat die EZB ihren abwartenden geldpolitischen Kurs bestätigt. Allerdings hat sie ihre Prognosen für Konjunktur und Inflation abwärtsrevidiert und sieht die Teuerung nun bereits 2025 bei (durchschnittlich) 2%. Auch die Einschätzung zur Lohnentwicklung war etwas optimistischer. So hat EZB-Chefin Lagarde erstmals implizit die Junisitzung als den Moment genannt, an dem ausreichend Daten vorlägen um die Lohndynamik ausreichend sicher einschätzen zu können. Erstmals könnte die EZB die Zinsen also eher senken als die FED, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:          

Warum die Zinsen nicht so schnell sinken werden

Sowohl die Fed als auch die EZB haben in den beiden zurückliegenden Monaten keinen grundsätzlichen Kurswechsel, wohl aber eine klare Re-Positionierung vollzogen: Beide Notenbanken schließen weitere Zinserhöhungen praktisch aus, glauben also, mit der derzeitigen restriktiven Ausrichtung ihrer Geldpolitik die Inflationsrate auf das angestrebte Niveau von 2 Prozent drücken zu können.

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