Loomis Sayles: Unternehmensanleihen aus Schwellenländern als Profiteure?

Weil die Zentralbanken der Schwellenländer viel früher und aggressiver gegen die Inflation angetreten seien als etwa die Fed und die EZB, hätten einige von ihnen jetzt auch schon wieder den Lockerungszyklus eingeleitet – so zum Beispiel Polen, Ungarn, Brasilien, Chile und Peru. In ihrem Ausblick auf den Markt für Unternehmensanleihen aus Schwellenländern sieht Elisabeth Colleran, Portfolio Manager und Credit Strategist beim US-Vermögensverwalter Loomis Sayles, die Chance, dass auch andere Schwellenländer folgen werden und ihr Wachstum früher ankurbeln können als die entwickelten Volkswirtschaften.

Wende bei Schwellenländern: Die Stimmung hellt sich auf!

Eine stagnierende Erholung Chinas, steigende geopolitische Risiken sowie ein schwieriges Zinsumfeld: Für Schwellenländeraktien war 2023 ein schwieriges Jahr. Im Vergleich zu Industrieländern zeigten Aktien aus Entwicklungsländern eine deutliche Underperformance – gemessen am MSCI Emerging Markets Index, im 3. Quartal sogar einen Rückgang von 2,9 Prozent. In den kommenden Monaten könnte sich das Blatt jedoch wenden, meint Sammy Suzuki, Head – Emerging Markets Equities bei AllianceBernstein. Wo er in die größten Chancen sieht, erklärt er in folgendem Kommentar.

Schwellenländeraktien: Investiert bleiben!

In Zeiten multipler Krisen und instabiler Asset-Märkte suchen Anleger nach langfristig rentablen Investmentmöglichkeiten. Dabei werden Aktien aus Schwellenländern oft übersehen – und dies, obwohl sie gegenüber ihren Pendants aus den Industrieländern zahlreiche Vorteile bieten. James Donald, Leiter der Emerging Markets-Plattform von Lazard Asset Management, plädiert dafür, diese aktuell deutlich unterbewertete Assetklasse wegen des hohen zu erwartenden Wachstumspotentials nicht außen vor zu lassen. 

Tiefe Bewertungen bieten Potenzial bei Emerging Markets

Zuletzt haben Emerging Markets die hohen Erwartungen einiger Investoren nicht erfüllt. Aktuell seien die Aussichten sowohl für Aktien als auch für Anleihen aus Schwellenländern allerdings sehr gut – für MainFirst-Portfoliomanager Cornel Bruhin ist es daher „ein Muss“ die Investments aufzustocken. 

Schwellenländer: Die Favoriten wechseln schnell

Mit über 4 Milliarden Menschen stellen die Schwellenländer mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Natürlich sollten sie damit auch in breit gestreuten Aktienportfolios nicht fehlen. Ist es sinnvoll, bei diesen Investments seinen Fokus auf einzelne Regionen oder Länder zu setzen, oder bewährt es sich auch hier global zu streuen? Pascal Kielkopf ist seit 2021 bei HQ Trust im Portfoliomanagement tätig und dort als Kapitalmarktanalyst für die taktische Portfoliosteuerung und die hausinterne Analyse liquider Anlageprodukte verantwortlich.

Argumente für Schwellenländeranleihen in Hartwährung

Schwellenländeranleihen in Hartwährung (Emerging Markets Debt Hard Currency - EMD HC) bieten eine unübertroffene Bandbreite, eine beeindruckende Diversifizierung und ein attraktives Renditepotenzial. Um die Anlageklasse der Schwellenländeranleihen ranken sich viele Mythen, die die Realität in Bezug auf Ausfälle, Hebelwirkung auf den Zyklus der Industrieländer (DM) und ESG-Risiken aus den Augen lassen. Bei Staatsanleihen verringert die Besonderheit dieser Schuldner das Ausfallrisiko. Die breite Emittentenbasis bietet andererseits den Anlegern die Möglichkeit, das Diversifizierungspotenzial und das Alpha aus den durch politische Verbesserungen erzielten ESG-Optimierungen zu nutzen. 

“Deglobalisierung” — Chancen und Herausforderungen für Schwellenländer

Die Globalisierung ist seit der globalen Finanzkrise, als der Anteil des Handels am globalen BIP nicht mehr wuchs, ins Stocken geraten. Der Handelskrieg zwischen den USA und China im Jahr 2018 war ein weiterer Rückschlag, und die COVID-19-Pandemie, der Russland-Ukraine-Konflikt und die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China hatten allesamt dramatische Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. Als Reaktion darauf bewegen sich multinationale Unternehmen weg von einem effizienzgetriebenen Lieferkettenmodell hin zu einem stärker diversifizierten Modell, das auf Widerstandsfähigkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

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