Die deutsche Wirtschaft dürfte sich im ersten Quartal deutlich besser gehalten haben als andere Länder der Eurozone. „Der Rückgang der Wirtschaftsleistung dürfte deutlich geringer ausfallen als in der Eurozone insgesamt“, erwartet der Europa-Chefvolkswirt von Nomura, George Buckley. Auch für das Vereinigte Königreich erwartet er robuste Q1-Zahlen. Für beide Länder werden in der kommenden Woche Daten zum Bruttoinlandsprodukt veröffentlicht.
George Buckley: „Wir erwarten, dass die deutsche Wirtschaft den geringsten BIP-Rückgang unter den vier großen Volkswirtschaften der Eurozone verzeichnen wird. Die Ausbreitung von Covid-19 ist in Deutschland im Vergleich zu Frankreich, Italien und Spanien relativ gut unter Kontrolle. Zudem waren die Lockdown-Regelungen weniger streng als in den anderen Ländern und wurden erst Ende März umgesetzt. Wir erwarten, dass das BIP in Deutschland im ersten Quartal um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gefallen ist.“
Zugleich warnt Buckley, dass die ökonomischen Daten derzeit weniger verlässlich seien als üblich, sodass zwischen erster und zweiter Schätzung größere Unterschiede klaffen könnten. Das könnte auch die Märkte auf dem falschen Fuß erwischen. Mit Blick auf die Veröffentlichung der zweiten Schätzung zum BIP der Eurozone in der kommenden Woche sagt Buckley: „Wir müssen mögliche Revisionen dieser Zahlen genau beobachten. Alle nationalen statistischen Ämter und Eurostat weisen auf Schwierigkeiten bei der Datenerhebung hin. Die BIP-Zahlen müssen daher wahrscheinlich stärker revidiert werden als in der Vergangenheit.“ (ah)
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