Tonic für die Märkte – lieber ernüchternde Prognosen als gar keine

In dieser Woche setzen sich die beiden Anlageexperten Eoin Murray und Geir Lode von Federated Hermes mit den Risiken der Geldschwemme auseinander und gehen zudem auf die diversen Dividendenkürzungen in Folge der wirtschaftlichen Talfahrt ein.
8. Mai 2020
Classic gin tonic

In dieser Woche setzen sich die beiden Anlageexperten Eoin Murray und Geir Lode von Federated Hermes mit den Risiken der Geldschwemme auseinander und gehen zudem auf die diversen Dividendenkürzungen in Folge der wirtschaftlichen Talfahrt ein.

Eoin Murray, Head of Investment bei Federated Hermes:

„Die politische Reaktion von Zentralbanken, Regulierungsbehörden und Regierungen ist beispiellos, scheint aber der richtige Tonic für die Märkte zu sein. Dennoch bleiben die meisten deutlich unter früheren Höchstständen, während der US Large-Cap-Index (S&P 500) und sein Tech-Cousin (NASDAQ 100) sich bequem wieder ins Bullenmarktgebiet aufmachen. Warum eigentlich? Statt das Konjunkturpaket als ein Darlehen zur Deckung von Ertragsverlusten einzupreisen, die in der Tat möglicherweise nie wieder reingeholt werden, scheinen diese beiden Indizes — fast einzigartig — das Paket als eine Art Bezugsrechtsemission zu betrachten, die zunächst zum Nennwert platziert, seither immer wieder genutzt werden kann. Man fragt sich, ob ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, dass diese Darlehen Ansprüche auf künftige Cashflows haben – und letztlich zurückgezahlt werden müssen, um Insolvenzprobleme zu vermeiden. Hingegen zeigen großkapitalisierte US-Aktien, angeführt von den FAANGs+, eindeutig keine Anzeichen, dass diese Geldschwemme bei den aktuellen Bewertungen berücksichtigt werden. Sei’s drum: Das Problem wird bald auf die eine oder andere Weise gelöst werden.“

Geir Lode, Head of Global Equities bei Federated Hermes:

„Die Zahl der Coronavirus-Fälle beginnt sich in bestimmten Regionen zu stabilisieren – und es wird nun verstärkt über Pläne für den Exit aus dem Lockdown gesprochen. Blickpunkt USA: Die Makrodaten bestätigen zumeist die negative Verbraucher-Stimmung rund um die allgemeine wirtschaftliche Verlangsamung. Dies spiegelt sich auch auf einzelnen Unternehmensebenen wider, etwa bei den Gewinnen. Rückkäufe und Dividenden werden daher gekürzt. Aber: Weitaus schlimmer für die Wirtschafts- und Verbraucherstimmung wären Kürzungen von Prognosen oder gar ihr Fehlen.“ (ah)

Foto: © 5ph — stock.adobe.com

 

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