Die Pipeline ist gut gefüllt

Durch ihre langlebigen Verträge und stetigen Einnahmen empfehlen sich Infrastruktur-Investments insbesondere für rauere Börsenzeiten. Denise Kissner, Investmentspezialistin DWS und Charles Hamieh, Managing Director und Portfolio Manager bei ClearBridge Investments, standen der INTELLIGENT INVESTORS-Redaktion Rede und Antwort.
28. Dezember 2020

II: Soweit zu den Argumenten für ein entsprechendes Investment. Doch welche grundsätzlichen Faktoren und Risiken müssen ebenfalls bedacht werden?
Kissner: Das größte Risiko bei Infrastrukturinvestments liegt ganz klar im regulatorischen Bereich. Mit einer möglichen Änderung in der Regulatorik geht dies oftmals mit einer Veränderung in den Einnahmen der jeweiligen Infrastrukturanlage einher. Darüber hinaus könnten durch die stark ansteigende Staatsschuldenlast im Rahmen der Maßnahmen rund um die Pandemie die Investitionen in Infrastukturmaßnahmen stoppen bzw. verlangsamen. Ein weiteres Risiko für die Bewertung von Aktien von Infrastrukturbetreibern liegt in möglichen Zinsänderungen. Falls Zinsen am langen Ende steigen, könnte sich dies negativ auf die Bewertung dieser Aktien auswirken.

II: Können Sie die Investmentphilosophie des Legg Mason ClearBridge Infrastructure Value Fund etwas darlegen?
Hamieh: Infrastrukturanlagen – unabhängig, ob börsennotiert oder nicht – weisen die gleichen Merkmale und betrieblichen Cashflows auf. Wir sind der Ansicht, dass sich durch einen längerfristigen fundamentalen Bewertungsansatzes bei Investitionen in börsennotierte Märkte über den gesamten Zyklus hinweg Chancen ergeben, wenn diese Märkte Infrastrukturanlagen kurzfristig falsch bewerten. Der Legg Mason ClearBridge Infrastructure Value Fund zielt darauf ab, den Anlegern ein langfristiges, inflationsgeschütztes, stabiles Wachstum zu bieten, das sich aus stabilem Einkommens- und Kapitalwachstum zusammensetzt. Erreicht wird dies durch Investitionen in eine Reihe von börsennotierten Infrastruktur-Wertpapieren, die über geografische Regionen sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern verteilt sind.

II: Wie stellen Sie Ihr Portfolio aktuell zusammen, Frau Kissner?
Kissner: Im gesamten Infrastrukturbereich scheint ein Stimmungsumschwung von risikoaffin zu risikoavers die kurzfristigen Erträge zu beeinflussen. In diesem Umfeld halten wir es für überaus wichtig, bei Investments in Aktien von Infrastrukturbetreibern auf eine aktiv gemanagte Strategie zu setzen. Stärker zyklisch orientierte Sektoren, vor allem aus dem Bereich Transportinfrastruktur, sind derzeit zwar günstig bewertet, aber aufgrund der aktuellen Lage rund um die COVID-19-Pandemie weiterhin teils stark unter Druck. Daher werden im Portfolio z. B. Aktien von Flughafenbetreibern kaum berücksichtigt. Aktuell ist das Fondsvermögen von DWS Invest Global Infrastructure in den Bereichen regulierte Infrastruktur und Telekommunikation mit mehr als 60 % allokiert. Energie- als auch Transportinfrastruktur sind aufgrund der weiterhin anhaltenden Folgen der Pandemie unterrepräsentiert.

(v.l.n.r.) Charles Hamieh — Foto: © ClearBridge Investments / Denise Kissner — Foto: © DWS
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