Die Dynamik der Energiewende gewährleistet anhaltend gute Investmentmöglichkeiten

Die Finanzierung der für die Energiewende nötigen Infrastruktur geht nicht ohne privates Kapital. Gleichzeitig suchen Investoren zunehmend alternative Investmentlösungen für ihre Portfolios. Die Beteiligung an Projekten der Energiewende eröffnet Renditechancen über die nächsten Jahrzehnte. Raphael Lance, Head of Energy Transition beim französischen Investmenthaus Mirova, zeigt in seinem Gastbeitrag die sich ergebenden Möglichkeiten der Energiewende auf.
12. Februar 2021
Raphael Lance - Foto: © Mirova

Die Finanzierung der für die Energiewende nötigen Infrastruktur geht nicht ohne privates Kapital. Gleichzeitig suchen Investoren zunehmend alternative Investmentlösungen für ihre Portfolios. Die Beteiligung an Projekten der Energiewende eröffnet Renditechancen über die nächsten Jahrzehnte. Raphael Lance, Head of Energy Transition beim französischen Investmenthaus Mirova, zeigt in seinem Gastbeitrag die sich ergebenden Möglichkeiten der Energiewende auf.

Der Kampf gegen den Klimawandel steht weltweit ganz oben auf der politischen Prioritätenliste. Obwohl die Energiewende die gesamte Wirtschaft betrifft, stehen Nutzung und Ausbau der Erneuerbaren Energien derzeit im Vordergrund. Es ist also kein Wunder, dass diese im Bereich der Infrastrukturprojekte gegenwärtig zu dem am schnellsten wachsenden Segment zählen. Und das Wachstum wird anhalten. Denn gegenwärtig machen Erneuerbare Energien rund 20 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Europa aus. Bis 2030 soll dieser Anteil auf 32 Prozent steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind in den nächsten zehn Jahren Investitionen in Höhe von 1,7 Billionen Euro erforderlich. Vor dem Hintergrund des Ziels der CO2-Neutralität bis 2050 dürfte der Investitionsbedarf allerdings deutlich höher sein.

In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Bereich der Erneuerbaren Energien von einem stark subventionierten Sektor zu einer profitablen Branche entwickelt. Je nach Risikobereitschaft finden Anleger hier ein diversifiziertes Spektrum an Anlagemöglichkeiten mit unterschiedlichen Beteiligungsformen und Projektstrukturen. Darüber hinaus wächst das Investmentuniversum im Bereich der Energiewende beständig weiter. Neben etwa Wind- und Solarenergie, Wasserkraft oder Biothermie rücken nun verstärkt die kohlenstoffarme Mobilität, die Nutzung von Wasserstoff, das Thema Energieeffizienz und in diesem Zusammenhang auch die Erneuerung der Fernwärmenetze in den Vordergrund. Die Frage der (dezentralen) Speicherungsmöglichkeiten von sauberer Energie wird ebenfalls immer wichtiger

Auch in geografischer Hinsicht erweitert sich das Investmentspektrum. Waren bisher vor allem Westeuropa und die USA die wichtigsten Treiber für erneuerbare Energien, rücken nun auch andere Länder in den Fokus. In Polen zum Beispiel besteht ein enormer Bedarf, von Kohle auf sauberere Energie umzusteigen. China und Südostasien haben ebenfalls einen kohlenstoffintensiven Energiemix. Mit zunehmender Dringlichkeit der Klimakrise wächst also weltweit der Bedarf an Kapital, das benötigt wird, um möglichst alle Regionen auf ihrem Weg zu einer sauberen, grüneren Wirtschaft zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Energiewende genau im Blick zu behalten, um attraktive Zukunftsprojekte für Investoren zu identifizieren und rechtzeitig dabei zu sein. Das setzt neben fundierter und langjähriger Erfahrung auch die Bereitschaft voraus, bereits in einem sehr frühen Stadium mit Investitionen aktiv zu werden und innovative „Greenfield“-Projekte zu unterstützen. Hier erscheint uns gegenwärtig die Entwicklung von grünem Wasserstoff besonders interessant. Wir beobachten diesen Bereich bereits seit einiger Zeit sehr genau und sind dort auch investiert. Aus unserer Sicht könnte die Verbreitung von grünem Wasserstoff den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität in erheblichen Maße unterstützen. Er ist aber nur ein Bereich von vielen, den Investmentmanager bei der Energiewende im Auge behalten sollten. Denn angesichts der Dringlichkeit, schnell Lösungen für die Herausforderung des Klimawandels zu finden, ist davon auszugehen, dass die Dynamik der Innovation auf dem Feld der Energiewende auch in Zukunft sehr hoch sein wird.

Raphael Lance — Foto: © Mirova

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