Value mit beträchtlichem Bewertungsvorteil

Nach turbulenten Wochen zum Jahresstart stellt sich die Frage, wie es an den Märkten weitergeht. Der erste Zinsschritt in den USA steht an, weitere werden vermutlich folgen. Dämpft das die Stimmung an den Aktienmärkten?  Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe, bezog im Interview Stellung.
30. März 2022
Dr. Eduard Baitinger - Foto: © FERI Gruppe

Nach turbulenten Wochen zum Jahresstart stellt sich die Frage, wie es an den Märkten weitergeht. Der erste Zinsschritt in den USA steht an, weitere werden vermutlich folgen. Dämpft das die Stimmung an den Aktienmärkten?  Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation in der FERI Gruppe, bezog im Interview Stellung.

INTELLIGENT INVESTORS: Herr Dr. Baitinger, die Märkte sind in ständiger Bewegung. Zu Jahresbeginn gab es einen großen Verkaufsdruck. Kam das für Sie in dieser Art und Heftigkeit überraschend?
Dr. Eduard Baitinger: In der Tat ging es für die Aktienmärkte seit Jahresauftakt gen Süden. Einer der Hauptgründe für die Fragilität ist die anstehende Straffung der globalen Geldpolitik. Alle Augen richten sich auf die US-amerikanische Notenbank FED, die angesichts der hohen Inflationsraten gefordert ist, adäquat zu agieren.
Der Ukraine-Krieg belastet das Investment-Szenario zusätzlich. Dieser Konflikt führt nicht nur zu deutlichen Marktkorrekturen, sondern sorgt durch die explodierenden Rohstoffpreise für zusätzlichen Inflationsdruck. Diese Tatsache könnte die FED veranlassen, die Zinswende schneller zu gestalten und den ohnehin fragilen Märkten einen weiteren Dämpfer zu verpassen. Bitte bedenken Sie auch, dass die Aktienmärkte, allen voran in den USA, in den vergangenen Jahren sehr gut gelaufen und teilweise überbewertet waren.

II: Sie erwähnten bereits das Umschwenken der US-amerikanischen Geldpolitik als determinierenden Faktor für das Marktgeschehen. Was bewirken Zinsanstiege für die (globalen) Aktienmärkte?
Dr. Baitinger: Eine Zinswende dämpft die Börsenstimmung, zumindest temporär. Hinzu kommt, dass die Zinsanhebungen von einer Liquiditätsrückführung flankiert werden. In der Summe schmälert das den Risikoappetit der Investoren, was ebenfalls die Bewertungsniveaus drücken dürfte. Entscheidend für den weiteren Verlauf an den Märkten wird sein, wie sich die gesamtwirtschaftliche Lage und die Unternehmensgewinne entwickeln. Steigende Gewinne könnten einer längeren Korrektur der Aktienkurse entgegenwirken. Das ist die gute Botschaft. Doch Vorsicht, vieles ist bereits in den Kursen eingepreist und die Rallye an den Märkten weit fortgeschritten.

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