Japans geldpolitische Wende und ihre Gefahren für die globalen Kapitalmärkte

Selten zuvor waren die Stimmungsumschwünge der Marktteilnehmer abrupter und die Schwankungen an den globalen Börsen größer als in den vergangenen zwei Monaten. Am Tiefpunkt des Abverkaufs im Zuge des von Donald Trump so genannten „Liberation Day“, als der US-Präsident umfassende Zölle verkündete, waren die Aktienmärkte extrem überverkauft: Der Fear and Greed Index, der die Stimmung der Anleger misst, signalisierte massive Panik.

“Droht ein nachhaltiger Bärenmarkt? Klare Antwort: Nein!”

Die wichtigen US-Börsen verzeichneten in den vergangenen Wochen deutliche Kursverluste. Der Leitindex S&P 500 hat von seinen vorherigen Höchstständen zeitweise um mehr als 10 Prozent nachgegeben – ein Rückgang, der offiziell als Aktienmarktkorrektur gilt. Diese Entwicklung hat Ängste vor einem anhaltenden Bärenmarkt in den USA geschürt, der andere Aktienmärkte mit nach unten reißen könnte.

“Aufwärtstrend an den Aktienmärkten hält an”

Die globalen Börsen verzeichnen zum Jahresende beeindruckende Gewinne. Weder geopolitische Spannungen noch das schwache Wachstum in China oder die Dauerflaute der deutschen Wirtschaft konnten den Bullenmarkt bremsen. Selbst die Turbulenzen am japanischen Währungs- und Aktienmarkt, ausgelöst durch die Zinswende der japanischen Notenbank, wurden schnell überwunden.

“Marktstabilisierung auf unsicherem Fundament”

Die globalen Börsen konnten die Turbulenzen der letzten Wochen schnell überwinden und notieren vielfach in der Nähe ihrer Jahreshöchststände. Ein entscheidender Faktor für die Stabilisierung ist wieder einmal der Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Allein Nvidia hat in den letzten Wochen einen dreistelligen Milliardenbetrag an Marktkapitalisierung hinzugewonnen. Diese enorme Wertsteigerung bei einem der weltweit führenden Unternehmen in der Halbleiterindustrie und Technologiebranche zeigt eindrucksvoll, wie die massiven KI-Investitionen die internationalen Börsen stützen. Da die großen Tech-Konzerne, die hinter diesen Investitionen stehen, über immense finanzielle Mittel verfügen, könnten sie den KI-Boom noch weiter befeuern. 

Sommerflaute? Von wegen! Märkte im Stresstest

Der diesjährige Börsensommer wird als einer der turbulentesten in die Finanzgeschichte eingehen. Nachdem bereits im Juli Zweifel am KI-Hype und Sektorrotationen für Unruhe sorgten, setzte sich diese Instabilität auch im August fort. Eine überraschend restriktive Haltung der japanischen Notenbank führte zu einer Aufwertung des Yen, was eine massive Auflösung des bei Investoren beliebten Yen-Carry-Trades zur Folge hatte.

Unterschiedliche Richtungen und Geschwindigkeiten an den globalen Aktienmärkten

Die globalen Aktienmärkte zeigten zuletzt ein gemischtes Bild. Auffallend ist dabei vor allem eine ausgeprägte Diskrepanz zwischen Europa und den USA, die in diesem Ausmaß nur sehr selten auftritt. Europäische Aktien leiden derzeit unter politischer Verunsicherung, ausgelöst durch die ausgerufenen Neuwahlen in Frankreich, bei denen rechte Parteien deutlich zulegen dürften. Hinzu kommt die Androhung von Zöllen auf E-Autos aus China.

“Aufschwung an den globalen Aktienmärkten erreicht neue Höhen”

Die globalen Aktienmärkte haben nach zwischenzeitlichen Korrekturen eine beeindruckende Wende vollzogen und neue Allzeithochs erreicht. Ausschlaggebend für diese Markterholung waren zwei Faktoren: Erstens wurden die geopolitischen Risiken rasch ausgepreist, nachdem feststand, dass zumindest gegenwärtig weder der Iran noch Israel ein Interesse an einer militärischen Eskalation haben. Zweitens hat der Zinsdruck an den Märkten spürbar nachgelassen.

Zinswende und Tech-Boom pushen Märkte zu neuen Höhen

Die Aktienmärkte konnten in den vergangenen Wochen ihren positiven Trend fortsetzen und erreichten dabei neue Allzeithochs. Antreiber der aktuellen Dynamik ist neben einer starken Gewinnentwicklung im Technologiesektor die allgemeine Erwartung der Märkte, dass der US-Wirtschaft ein „Soft Landing“ gelingt. Auch die jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank konnten den Optimismus der Anleger nicht bremsen. Trotz eines enttäuschenden Rückgangs der Inflation bleibt die Fed bei ihrem Vorhaben, die Leitzinsen im laufenden Jahr in drei Schritten um insgesamt 75 Basispunkte zu senken. Die Falken, die höhere Zinssätze zur Bekämpfung der Inflation bevorzugen, konnten sich nicht durchsetzen. 

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