US-Volkswirtschaft robuster als Europa

Die US-Wirtschaft hält sich noch immer resilienter, als vor dem Hintergrund des sehr starken Anstiegs der Leitzinssätze zu erwarten gewesen wäre“, sagt Tobias Friedrich, Senior Manager Products & Markets bei Santander Asset Management, in seinem aktuellen Marktkommentar.
8. Februar 2024
Tobias Friedrich - Foto: Copyright Santander AM

Die US-Wirtschaft hält sich noch immer resilienter, als vor dem Hintergrund des sehr starken Anstiegs der Leitzinssätze zu erwarten gewesen wäre“, sagt Tobias Friedrich, Senior Manager Products & Markets bei Santander Asset Management, in seinem aktuellen Marktkommentar.

Haupttreiber des Wirtschaftswachstums war der private Konsum, der insbesondere von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt profitierte. Mit einer historisch niedrigen Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent zeigt sich der Arbeitsmarkt in den USA weiter robust. „Obwohl die privaten Haushalte wohl auch auf Ersparnisse aus der Corona-Zeit zurückgegriffen haben dürften, um ihre Ausgaben zu steigern, sind wir der Meinung, dass die wichtigsten Erkenntnisse nach wie vor dieselben sind. Bis jetzt ist die US-Wirtschaft weiterhin widerstandsfähig und überrascht mit einer positiven Entwicklung. Aber das sehr schwache Wachstum der Gesamtinvestitionen, insbesondere der Unternehmensinvestitionen, deutet darauf hin, dass das derzeitige Wachstumstempo nicht nachhaltig ist und sich im Laufe des Jahres abschwächen dürfte“, so Friedrich.

Im Gegensatz zu den USA ist das Wachstum in Europa vielerorts schwächer: Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone blieb im 4. Quartal 2023 auf Quartalsbasis unverändert und lag damit leicht über dem erwarteten Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. „Angesichts der Tatsache, dass das BIP im 3. Quartal um 0,1 Prozent gegenüber dem 2. Quartal gesunken war, stand die Eurozone also am Rande einer technischen Rezession, konnte diese aber schließlich vermeiden. Die jüngste Entwicklung des Gesamteinkaufsmanagerindizes deutet allerdings darauf hin, dass sich das Wachstum zumindest im ersten Quartal 2024 nicht wesentlich erholen wird können“, erklärt Friedrich. „Bei der Aufschlüsselung nach Ländern muss jedoch zwischen dem deutlichen BIP-Rückgang in Deutschland von ‑0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal und den positiven Wachstumsraten in Italien und vor allem in Spanien unterschieden werden.“

Die Aussichten für 2024 bleiben angesichts der hohen Kreditkosten und Preise, der schwächeren Binnen- und Auslandsnachfrage und des gedämpften verarbeitenden Gewerbes, insbesondere in Deutschland, schwierig: „Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zu Beginn des Jahres weiter verschlechtert. Das ifo-Geschäftsklima fiel im Januar zum Vormonat um 1,1 auf 85,2 Zähler, Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Anstieg gerechnet. Das ifo-Geschäftsklima ist damit den zweiten Monat in Folge gesunken und markiert das niedrigste Niveau seit Mai 2020. Die aktuelle Lage, aber auch die Geschäftserwartungen wurden ebenfalls pessimistischer eingeschätzt“, so Friedrich.

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