Korrektur (eher) unwahrscheinlich

Nach den Anstiegen an den internationalen Finanzmärkten könnte die Luft für weitere Zuwächse durchaus dünner werden, sollte man mitunter meinen. Dem widerspricht Berenberg in einem aktuellen Marktausblick. Das liege nicht nur an der Saisonalität.

Rückkehr der Dividenden?

Marktstratege Axel Botte von Ostrum Asset Management bricht eine Lanze für dividendenstarke Aktien und Dividendenfutures. Er erinnert daran, dass im EuroStoxx der Beitrag von Dividenden zu den Gesamtrenditen zwischen Dezember 1991 und Dezember 2020 durchschnittlich 2,6 Prozent pro Jahr betrug. Bei einer durchschnittlichen Gesamtrendite des Index von etwa 7,5 Prozent pro Jahr hätten Dividendenzahlungen also etwa ein Drittel der Performance europäischer Aktien ausgemacht.

Income-Strategien bieten weiterhin Erholungspotenzial

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management sind die relativen Bewertungen von Dividendenaktien im Vergleich zum breiten Markt aktuell attraktiver als zu jedem anderen Zeitpunkt seit Beginn der globalen Finanzkrise. Parallel ist zu erwarten, dass sich Unternehmensgewinne in der zweiten Jahreshälfte erholen. Auch auf der Anleihenseite gibt es gute Chancen, da Investment-Grade- und Hochzinstitel weiterhin von den Zentralbankkäufen profitieren.

Dividenden im Sinkflug

In Deutschland werden die Dividendenausschüttungen in diesem Jahr um ca. zehn Prozent sinken. Für nächstes Jahr ist mindestens ein ähnlich hoher Rückgang zu erwarten. Im europäischen Vergleich ist die absolute Höhe der Dividendenausschüttungen dennoch relativ hoch. Das aber könnte sich im nächsten Jahr ändern. Der Grund: Die durch die COVID-19-Pandemie vorgenommenen Gewinnrevisionen werden dazu führen, dass Dividenden gekürzt oder gar ganz gestrichen werden.

Nettoverschuldung auf Rekordniveau

Noch bevor die Pandemie die Unternehmensbilanzen verhagelte, schnellte die weltweite Unternehmensverschuldung auf neue Höchststände, wie der jährlich neu aufgelegte Corporate Debt Index von Janus Henderson (JHCDI) zeigt. 2019 stiegen die Nettokredite auf den Rekordwert von 8,3 Billionen US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fremdfinanzierte Übernahmen, umfangreiche Aktienrückkäufe, Rekorddividenden und rückläufige Gewinne aufgrund von Handelsspannungen sowie einer weltweiten Konjunkturabschwächung haben die Finanzmittel von Unternehmen verringert.

Dividenden bleiben ein Thema

Die Erfahrungen und Überzeugungen von dividendenorientierten Anlegern werden gerade auf eine harte Probe gestellt: Insgesamt werden die Ausschüttungen von US-Unternehmen in diesem Jahr um bis zu 30 Prozent geringer ausfallen als noch im letzten Jahr. Während in der Finanzkrise 2008/2009 nur 29 Prozent der Unternehmen ihre Dividenden kürzten oder strichen, sind es jetzt etwa 65 Prozent.

Schlüsselthema für Investoren

Einkommensorientiertes Investieren klingt gut. Und es kam zumindest in der Vergangenheit bei den Investoren hervorragend an. Ist dem auch in der Zukunft so? Hierzu gab Karen Watkin, Portfolio Manager of All Market Income (AMI) bei AllianceBernstein (AB), im INTELLIGENT INVESTORS-Interview detaillierte Auskünfte.

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