RBC BlueBay AM: japanische Aktien – so unterschätzt wie aussichtsreich

„Die japanische Wirtschaft hatte jahrzehntelang mit Problemen zu kämpfen, darunter eine ungünstige demografische Entwicklung, eine hohe Verschuldung sowie die Immobilienblase in den späten 1980er-Jahren. Darüber hinaus haben die Keiretsu genannten Unternehmensnetzwerke zu faulen Krediten aufseiten führender japanischer Unternehmen beigetragen.
18. Oktober 2023
Foto: © Stephen Finn - stock.adobe.com

„Die japanische Wirtschaft hatte jahrzehntelang mit Problemen zu kämpfen, darunter eine ungünstige demografische Entwicklung, eine hohe Verschuldung sowie die Immobilienblase in den späten 1980er-Jahren. Darüber hinaus haben die Keiretsu genannten Unternehmensnetzwerke zu faulen Krediten aufseiten führender japanischer Unternehmen beigetragen.

Der Aktienmarkt entwickelte sich davon weitgehend unbeeinflusst. Wir sind aber der Meinung, dass diese Faktoren viele Anleger von einem Investment abgehalten haben. Nun verbessert sich das makroökonomische Umfeld und wir sehen zunehmendes Interesse an japanischen Aktien.

Trotz der demografischen Herausforderungen und einer abnehmenden jüngeren Bevölkerung sperrt sich Japan seit jeher gegen die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte. Das mag so bleiben. Aufgrund des Arbeitskräftemangels sind aber Lohnsteigerungen und Veränderungen in der Arbeitsmarktstruktur unvermeidlich. Wir sehen Anzeichen dafür, dass Unternehmen stärkeren Fokus auf ihre Mitarbeiter und auf Reformen bei der Unternehmensführung legen.

Gerade Lohnerhöhungen sind besonders wichtig für ein Land wie Japan – schließlich sinken die Reallöhne dort seit den 1990er-Jahren. Dies erklärt einen erheblichen Teil der japanischen Inflationsentwicklung im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten. Im Frühjahr erhöhten die Großunternehmen die Löhne kräftig. Wenn dieser Trend auch auf kleinere und mittlere Unternehmen übergreift, können sich die langfristigen Inflationserwartungen verbessern.

Der japanische Aktienmarkt bietet interessante Investmentmöglichkeiten für aktive Anleger. Denn die Anlageklasse ist im Vergleich zu anderen entwickelten Märkten in geringerem Maße von Analysten abgedeckt. Überdies können sie Chancen nutzen, die sich aus der Disruption und dem steigenden Stellenwert von Nachhaltigkeit ergeben – Elemente, die von rückwärtsgerichteten passiven Strategien nicht erfasst werden. Und im Gegensatz zu passiven Ansätzen sind aktive Anleger in der Lage, ein selektives Engagement bei erfolgreichen Branchen und Unternehmen einzugehen. Durch fundamentales, tiefgehendes Research können sie Unternehmen mit hoher Managementqualität und guter Corporate Governance identifizieren. Hier sehen wir Fortschritte – einschließlich Verbesserungen in der Vorstandsstruktur und der Berichterstattung, was die Chancen für Stockpicker weiter erhöht.

Japan, als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, wird von Investoren aktuell zu wenig beachtet. Angesichts der relativ gedämpften Performance, insbesondere im Vergleich zu US-Aktien in der vergangenen zehn Jahren, haben sie Japan in den vergangenen Jahren deutlich untergewichtet. Dies ist ein weiteres Argument für ein Investment: Sowohl die Fundamentaldaten der Unternehmen als auch die Kapitalströme könnten den Markt unterstützen.“

Kommentar von Maya Funaki, Portfoliomanagerin im RBC Asian Equity Team bei RBC BlueBay Asset Management

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