Japanische Aktien im Aufwind

Ist das älteste Kaiserreich der Welt wieder einen intensiveren Blick wert? Experten von Columbia Threadneedle Investments bejahen diese Frage. Die Tokioter Börse hat sich trotz des Kriegs in der Ukraine, der die Volatilität an den Aktienmärkten in die Höhe getrieben hat, als sehr widerstandsfähig erwiesen. Der Grund dafür liegt in der geringen Verflechtung mit der russischen Wirtschaft, wie Daisuke Nomoto, Leiter für japanische Aktien bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentar ausführt.
28. März 2022
Foto: © SeanPavonePhoto - stock.adobe.com

Ist das älteste Kaiserreich der Welt wieder einen intensiveren Blick wert? Experten von Columbia Threadneedle Investments bejahen diese Frage. Die Tokioter Börse hat sich trotz des Kriegs in der Ukraine, der die Volatilität an den Aktienmärkten in die Höhe getrieben hat, als sehr widerstandsfähig erwiesen. Der Grund dafür liegt in der geringen Verflechtung mit der russischen Wirtschaft, wie Daisuke Nomoto, Leiter für japanische Aktien bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentar ausführt.

Die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Invasion seien für Japan minimal, da der Anteil der russischen Importe an den gesamten japanischen Importen im niedrigen einstelligen Bereich liege. Daneben erhalte der japanische Aktienmarkt Rückenwind durch die anhaltende wirtschaftliche Erholung, die fiskalische Unterstützung durch die Regierung und die verstärkten Zuflüsse in den Markt aufgrund der weltweiten Inflationssorgen. „Dennoch wird die japanische Wirtschaft angesichts des Anstiegs der Öl- und anderer Rohstoffpreise indirekt über die Kosteninflation betroffen sein – wenn auch in geringerem Maße als die Volkswirtschaften in Europa, wo die Energieversorgung stärker von Russland abhängig ist“, erläutert Nomoto.

Auch das Thema der Wiedereröffnung gewinne angesichts der Lockerung der Covid-Maßnahmen an Schwung, während eine Zunahme der Aktienrückkäufe den Aktienmarkt stütze. Das Konjunkturpaket von Premierminister Kishida dürfte auch Lohnerhöhungen mit sich bringen, und da sich die Rentabilität in einem strukturellen Aufwärtstrend befinde, würden Investoren dies als attraktiven Einstiegspunkt in den Zyklus für japanische Aktien erkennen. Der jüngste Übergang von einem hohen zu einem niedrigen Wirtschaftswachstum inmitten einer weltweit anhaltenden Inflation hat dazu geführt, dass sich die Anleger auf japanische Aktien konzentrieren, da sie ein günstiges Risiko-Ertrags-Verhältnis bieten.

„Auf Unternehmensebene hat Japan in den letzten Monaten weltweit das stärkste Gewinnsteigerungsprofil aufgewiesen – angeführt von den Exportunternehmen – und wir erwarten, dass die robuste Gewinndynamik anhalten wird. Vor einem attraktiven Bewertungshintergrund verfügen die japanischen Unternehmen über große Liquiditätsbestände in ihren Bilanzen, was dem Markt weiteren Auftrieb gegeben hat. Dies stellt sicher, dass sie die Aktionärsrenditen beibehalten oder steigern können“, schreibt der Investmentexperte von Columbia Threadneedle. Daneben könnten damit Akquisitionen finanziert werden, was das Investitionsargument weiter untermauere.

„Japan wurde von den internationalen Anlegern oft übersehen, zum Teil wegen des langsamen Wirtschaftswachstums und der alternden Bevölkerung. Das Land bietet jedoch ein breites und tiefes Anlageuniversum mit hochwertigen Unternehmen, die ein nachhaltiges Ertragswachstum bei einer angemessenen Bewertung bieten“, schreibt der Chef für japanische Aktien. Es sei sinnvoll, ein besonderes Augenmerk auf das Thema Innovation zu legen. Automatisierung ist einer der Bereiche, die Nomoto für attraktiv hält. „Die Automatisierung hilft bei der Lösung des Problems des Arbeitskräftemangels und trägt zu einer hochwertigen Massenproduktion bei. Die Möglichkeiten für Robotik und Automatisierung werden in den nächsten zehn Jahren in Bereichen wie Fabrikautomatisierung und Lagerautomatisierung im Online-Handel erheblich zunehmen.“

Das weltweite Wirtschaftswachstum dürfte sich zwar verlangsamen und die Aktienmärkte etwas unter Druck setzen, aber Japan werde nicht im gleichen Maße wie andere Volkswirtschaften einem erhöhten Inflationsdruck ausgesetzt sein. Nomoto verweist auf die Fortschritte in der Agenda von Premierminister Kishida, der sich verpflichtet hat, die expansive Finanz- und Geldpolitik beizubehalten, um die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen. (ah)

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