ESG in Asien

Asien hat seine „ESG-Reise“ später begonnen als Europa – allerdings holt der Kontinent wieder auf. Viele Unternehmen der Region integrieren ESG-Ziele als wichtigen Teil ihrer Unternehmensagenda und -führung.
18. August 2023
Foto: © ake1150 - stock.adobe.com

Asien hat seine „ESG-Reise“ später begonnen als Europa – allerdings holt der Kontinent wieder auf. Viele Unternehmen der Region integrieren ESG-Ziele als wichtigen Teil ihrer Unternehmensagenda und ‑führung.

Sie lernen und adaptieren internationale Praktiken zum Klimawandel und zur CO2-Reduzierung und wenden diese in ihren lokalen Märkten sinnvoll an. Ein wichtiger Hebel kommt hierbei von Investorenseite. Unter dem Schlagwort Engagement, oder auch Active Ownership, erhalten Anleger die Möglichkeit, Unternehmen mitzugestalten und ESG-Themen innerhalb der Führungsriege voranzutreiben.

Die Experten von UBS Asset Management, Derek Ip, Research Analyst – Sustainable, und Yuan Jiang, Sustainable Investment Specialist, wissen um die lokalen Nuancen, die in der Zusammenarbeitet beachtet werden müssen und geben Einblick in das derzeitige Engagement mit asiatischen Unternehmen.

Engagement-Rate nach Region

Was Asien unterscheidet

„Engagementprozesse zu  können bei asiatischen Unternehmen stark vom Engagement in Unternehmen aus Europa oder anderen Teilen der Welt abweichen, da das Umfeld, in dem sie tätig sind, anders ist. Die Kapitalmärkte, das regulatorische Umfeld und die wirtschaftlichen Strukturen unterscheiden sich erheblich. In den meisten Fällen erfordern die kulturellen Unterschiede eine Herangehensweise und Etikette, die sich an dem orientiert, was vor Ort akzeptabel ist.

So können beispielsweise Aktionärsanträge auf Hauptversammlungen, die in Europa immer häufiger angewandt werden, in Asien aufgrund der kulturellen Unterschiede zu unbeabsichtigten Streitigkeiten mit der Unternehmensleitung führen. Sofern ein staatliches Unternehmen beteiligt ist, werden auch politische Entscheidungsträger oder Aufsichtsbehörden Teil des Wandels, was wiederrum Zeit braucht.

Im Großen und Ganzen stellen wir fest, dass sich asiatische Unternehmen mit Einzelgesprächen wohler fühlen. Diskussionen hinter verschlossenen Türen sind tendenziell produktiver als Gespräche in großen Gruppen, wie zum Beispiel bei Branchenveranstaltungen mit Medienberichterstattung. Entscheidungsträger in asiatischen Unternehmen sind im Vergleich zu europäischen Unternehmen schwerer zu erreichen. Daher ist es wichtig, dass interne Experten ein umfassendes Verständnis unserer Erwartungen erlangen, damit sie in unserem Namen für die ESG-Themen argumentieren können.

Von der Ausgrenzung zur Integration

 

Bei Sustainable Investing (SI) geht es schon lange nicht mehr nur darum, Unternehmen auszuschließen – beispielsweise Unternehmen aus dem Bereich fossiler Brennstoffe oder ähnliche mit schlechten ESG-Bewertungen – oder nur in Unternehmen mit besseren Werten zu investieren. Mit dem Schwerpunkt auf Teilhabe und Wandel ist es heute vielen Investoren möglich, Unternehmen, die in diesem Bereich noch hinterherhinken, dabei zu helfen, ihren Kurs zu ändern und die richtige Geschäftsstrategie für einen nachhaltigeren Weg zu finden.

Auch das Potenzial von SI für die Verbesserung des Risikomanagements wird insgesamt besser verstanden. Während das Management von Abwärtsrisiken fortwährend wichtig ist, erfordern die Herausforderungen des Klimawandels unmittelbare Lösungen, die zu weiteren Investitionsmöglichkeiten führen können. Wir integrieren daher systematisch Nachhaltigkeitsthemen in unser Research und nutzen unser Engagement, um Einblicke zu gewinnen, mit denen wir Vorteile für unsere Anleger schaffen können.“ (ml)

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