Wohin geht der Trend bei Private Equity-Investments?

Der Private Equity-Markt wächst und gedeiht – so lautet das Fazit einer großangelegten Studie unter Investoren. Sowohl institutionelle Anleger als auch Family Offices haben 2021 ihre Allokation zugunsten von Beteiligungskapital klar erhöht. Secondaries liegen dabei besonders in ihrem Fokus – Sorge bereiten dagegen die erhöhten Bewertungsniveaus.
30. März 2022

PE-Investoren sorgen sich vor zu hohen Bewertungsniveaus
Ähnlich wie auf dem Aktienmarkt sind auch bei Private Equity die Bewertungen 2021 deutlich gestiegen und haben sowohl in Europa als auch in den USA Rekordhöhen erreicht. Daraus begründet sich die Sorge, die die Investoren derzeit als am größten ansehen: dass sich die Fondsmanager mit zu hohen EBITDA-Multiples in Unternehmen einkaufen. Fast drei Viertel nannten dies als ihre Hauptbefürchtung. Damit hat das Bewertungsthema die Sorge um eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung verdrängt, die noch im Vorjahr die Liste anführte.

Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Bewertungen erwartet eine knappe Mehrheit der institutionellen Anleger innerhalb der kommenden 24 Monate eine Korrektur – ganz anders als Family Offices und Stiftungen: Von ihnen geht nur ein knappes Drittel von einer Korrektur aus, mehr als die Hälfte dagegen erwartet keine Veränderung. Doch trotz der Sorge, die die hohen Bewertungen den Anlegern bereitet – dank des erheblichen Wachstums und den operativen Verbesserungen in den zugrundeliegenden Portfoliounternehmen, die GPs einbringen können, dürfte Private Equity auch weiterhin besser abschneiden als die Publikumsmärkte.

Aktives Engagement nimmt zu
Auch wenn, wie wir oben gesehen haben, die Zahl der Fondsmanager, mit denen Investoren zusammenarbeiten, zunimmt: Eine wachsende Zahl von Anlegern übernimmt eine aktive Rolle beim Management ihrer Private Equity-Anlagen. Fast 70 % der Investoren gaben an, sich über Sektoren und Branchen zu informieren, die in der Post-COVID-Phase outperformen dürften und so das Risiko-Rendite-Profil ihrer Portfolios verbessern könnten. Die Anleger sind offenbar entschlossen, ihre Portfolios aktiver zu verwalten, da sie erkannt haben, dass einige Sektoren sich besser entwickelt haben als andere. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend in Zukunft auch auf dem Sekundärmarkt widerspiegeln wird, mit einer steigenden Nachfrage nach spezialisierten sektororientierten Fonds. Die Sektoren, die dabei besonders im Fonds der Investoren stehen, sind Software und Technologie sowie Healthcare (je 63 %). Innerhalb des Technologiesektors interessieren sich die meisten konsequenterweise vor allem für Healthcare-Technologien, gefolgt von Software und Software-as-a-Service (Saas).

Fazit:
Insgesamt sehen Investoren Private Equity klar als attraktiven Markt für ihre Anlagen und es ist nicht davon auszugehen, dass sich das mittelfristig ändert. Ganz im Gegenteil. Der Blick auf Secondaries als Möglichkeit der Erweiterung weiterer Diversifizierung des Portfolios dürfte ebenfalls einen Trendcharakter bekommen, genauso wie das zunehmende inhaltliche Engagement der Anleger selbst. GPs werden also zukünftig mehr und mehr mit gut informierten Kunden zusammenarbeiten, die ihre Entscheidungen gerne selbst treffen.

Autor: Eduard Lemle
Partner
Montana Capital Partners AG

Foto: © Sasa – stock.adobe.com

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