Das Erwachen des deutschen Tigers

Trotz völlig unterschiedlicher Wegstrecken ziehen deutsche Aktien mit dem S&P 500 gleich. In seinem aktuellen Kommentar wirft Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees beim französischen Asset-Manager Carmignac, einen Blick auf die Outperformance-Zyklen des deutschen und des amerikanischen Aktienmarkts und auf die Frage, ob jetzt die nächste große Wachstumsphase „Made in Germany“ kommt.

Märkte im Bann von Trump und Musk

Nachdem sich die Märkte Anfang November zunächst über die Wahl von Donald Trump gefreut hatten, nehmen sie nun die mit dem Duo Elon Musk und Donald Trump verbundenen Risiken ernster. Der US-Aktienindex S&P 500 verzeichnete daher seit dem 16. Dezember (bis zum 2. Januar 2025) einen Rückgang von mehr als 3 %. Die Tesla-Aktie, die zwischen den Präsidentschaftswahlen und dem 16. Dezember um mehr als 80 % gestiegen war, brach unterdessen um 18 % ein. 

Folgt auf das Hoch noch ein Hoch?

Bei vielen Aktienindizes hieß es zuletzt: Allzeithoch jagt Allzeithoch. Der US-Index S&P 500 beispielsweise hat in diesem Jahr bereits mehr als 50 neue Höchststände markiert. Und bei jedem fragen sich die Investoren: Kann die Rekordjagd noch weitergehen? Sebastian Dörr hat nachgerechnet, was in der Vergangenheit nach einem Höchststand geschah.

Der US-Aktienmarkt ist der Profiteur des KI-Booms

Im vergangenen Jahrzehnt war die Dominanz der US-Börsen überdeutlich. Wird die Verbreitung der künstlichen Intelligenz (KI) ähnliche Wachstumsraten zurückbringen? Christian Schmitt, Portfolio Manager des Ethna-DYNAMISCH, sieht die Basis für die Vorreiterstellung durch die Größe des US-Binnenmarktes und die Wirtschaftsstruktur gegeben. 

Auf dem langen Weg zur sanften Landung

Die erste Jahreshälfte war geprägt von stark schwankenden Konjunktureinschätzungen. Mal preisten die Märkte eine positive Entwicklung, mal eine Überhitzung und dann wieder eine mögliche schwere finanzielle Notlage ein. Für die zweite Jahreshälfte rechnet Evan Brown mit mehr Konstanz: „Der Weg zu einer sanften Landung der US-Wirtschaft hat sich fortgesetzt und wird in den kommenden Monaten noch breiter werden“, so der Head of Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management.

Europäische Hochzinsanleihen – eine attraktive Alternative, nicht nur zu traditionellen Anleihen, sondern auch Aktien

Festverzinsliche Wertpapiere haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Der S&P 500 performte so schlecht wie während der globalen Finanzkrise. Globale Anleihen erlebten ihren ersten Bärenmarkt seit 70 Jahren. Die Gründe dafür waren so komplex wie vielfältig: Eine historisch hohe Inflation in Kombination mit steigenden Zinssätzen sorgten für sich ausweitende Kreditspreads.

Wird Europa die USA outperformen?

„Ein ehemaliger Kollege von mir aus den USA pflegte zu sagen, dass Europa ein großartiger Ort zum Reisen ist, ein großartiger Ort zum Leben, aber ein schrecklicher Ort zum Investieren,“ beginnt Steven Bell, Chefvolkswort EMEA bei Columbia Threadneedle, seinen wöchentlichen Kommentar. Ob das nun längerfristig stimmt oder nicht, die Aussichten für 2023 sind seiner Meinung nach für europäische Aktien besser als für ihre US-Pendants: Die Berichtssaison für das vierte Quartal 2022 ist bei den europäischen Unternehmen in vollem Gange, während sie bei den S&P 500-Unternehmen in den USA fast abgeschlossen ist. In den USA gab es im vergangenen Jahr keinen so starken Anstieg der Energiekosten wie in Europa, aber trotzdem haben die dortigen Unternehmen in fast jeder Hinsicht schlechter abgeschnitten als die europäischen. Insbesondere der Druck auf die Gewinnspannen war für die S&P 500-Unternehmen sehr stark, für die Unternehmen in Europa und im Vereinigten Königreich dagegen deutlich geringer. Darüber hinaus übertrafen die Ergebnisse in Europa die Erwartungen, während sie in den USA enttäuschend ausfielen.

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