EZB: Teurer Kompromiss

Auf ihrer Sitzung hat die EZB die Leitzinsen um 50 Basispunkte angehoben und damit die Zeit der Negativzinsen beendet. Gleichzeitig hat sie weitere Zinsschritte angekündigt und einen unbegrenzten Rettungsschirm für fiskalisch angeschlagene Mitgliedsländer aufgespannt. Ein mutiger Kompromiss mit erheblichen ökonomischen und politischen Kosten. Und das Rezessionsrisiko für den Euro-Raum bleibt hoch. Ähnlich dem US-Markt könnte in Europa bald über eine Inversion der Zinskurven diskutiert werden, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.   

Die Fed startet Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung

Die Federal Reserve (Fed) hat auf der März-Sitzung die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben. Sie hat außerdem signalisiert, dass sie ihre Geldpolitik viel schneller straffen wird als nach der weltweiten Finanzkrise. Das Hauptaugenmerk der Fed liegt weiterhin darauf, die Inflation von ihrem historisch hohen Niveau zu senken. Dies vor dem Hintergrund eines starken Arbeitsmarktes und einer soliden Verbrauchernachfrage nach der weltweiten Pandemie. Seit dem Kurswechsel der Zentralbank Ende letzten Jahres haben sich der Arbeitsmarkt und die Inflation stärker als erwartet entwickelt. Wir sind der Ansicht, dass sich die Inflation ohne entschlossene politische Maßnahmen kaum verlangsamen wird. Die Teilnehmer des Teilnehmer des Federal Open Market Committee (FOMC)  haben sich zunehmend dieser Ansicht angeschlossen.

“Und sie bewegt sich doch ein bisschen.”

Vier Monate nach der Fed gesteht nun auch die EZB zu, dass die Inflation höher als erwartet ausfällt und es weitere Aufwärtsrisiken gibt. 5,1% Inflation zum Jahresbeginn im Euroraum und kaum Aussichten auf deutlich sinkende Werte bis zur Jahresmitte ließen auch kaum eine andere Wahl. Ein Beharren auf der bisherigen Sichtweise hätte die Reputation der EZB zu sehr beschädigt. Die hohe Inflation wird damit jetzt zumindest verbal ernster genommen als bislang.

Türkische Notenbank – Achtung, Geisterfahrer!

Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins seit August um 5%-Punkte gesenkt. Am Donnerstag wird sie wohl pausieren. Ein Sinneswandel ist dies aber noch nicht. Denn für die hohe Inflation und die Schwäche der Währung werden nach wie vor internationale Kräfte verantwortlich gemacht. Die Regierung versucht die Folgen für die Bevölkerung über den Staatshaushalt zu dämpfen. Lange kann das nicht gut gehen. Für Investoren bieten sich mittelfristig Chancen, aktuell überwiegen aber nach wie vor die Risiken, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.

Berichtssaison stützt

An den globalen Märkten wurde es in den letzten Tagen etwas holpriger. Wachstumssorgen und Konjunkturenttäuschungen aufgrund der schnellen Ausbreitung der Delta-Variante, falkenhaftere Töne der US-Zentralbank (Tapering-Diskussion) und regulatorische Verschärfungen in China lasteten auf der Anlegerstimmung. Zudem belastete letzte Woche der monatliche Optionsverfall.

Kryptochaos in der Türkei

Die Türkei steht immer mal wieder im Fokus des Interesses. Mag das eine Abwertung der türkischen Lira sein, die Entlassung eines Ministers oder anderweitige politische und wirtschaftliche Turbulenzen. Nun herrscht das Kryptochaos im Land am Bosporus, berichtet das Handelsblatt.

Drei Gründe für einen stärkeren Dollar

Der Dollar schwächelt seit vielen Monaten und hat gegenüber dem Euro in den vergangenen zwölf Monaten deutlich an Wert verloren. Euro-Anleger, die in der US-Währung investierten, bekamen dies deutlich zu spüren: Ihre Jahresbilanz wurde durch die Schwäche des Dollars teilweise erheblich getrübt. Wie geht es weiter mit dem Wechselkurs?

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