“Und sie bewegt sich doch ein bisschen.”

Vier Monate nach der Fed gesteht nun auch die EZB zu, dass die Inflation höher als erwartet ausfällt und es weitere Aufwärtsrisiken gibt. 5,1% Inflation zum Jahresbeginn im Euroraum und kaum Aussichten auf deutlich sinkende Werte bis zur Jahresmitte ließen auch kaum eine andere Wahl. Ein Beharren auf der bisherigen Sichtweise hätte die Reputation der EZB zu sehr beschädigt. Die hohe Inflation wird damit jetzt zumindest verbal ernster genommen als bislang.
4. Februar 2022
Foto: © Martin Muniz - stock.adobe.com

Vier Monate nach der Fed gesteht nun auch die EZB zu, dass die Inflation höher als erwartet ausfällt und es weitere Aufwärtsrisiken gibt. 5,1% Inflation zum Jahresbeginn im Euroraum und kaum Aussichten auf deutlich sinkende Werte bis zur Jahresmitte ließen auch kaum eine andere Wahl. Ein Beharren auf der bisherigen Sichtweise hätte die Reputation der EZB zu sehr beschädigt. Die hohe Inflation wird damit jetzt zumindest verbal ernster genommen als bislang.

Wirklich spannend wird jedoch sein, wie die EZB nun geldpolitisch reagieren will, denn dazu findet sich im Statement der EZB (noch) nichts. Anders als bei der Fed birgt ein Ende der Anleihekäufe oder gar die Rückführung der Bilanz das Risiko deutlich steigender Zinsen für einzelne hochverschuldete Staaten des Währungsraums. Weil die EZB längst nicht mehr nur das Ziel der Preisstabilität verfolgt, sondern schon jetzt zur “Bad Bank” für eine inhärent fragile Währungsunion geworden ist und Rücksichten auf die Lage der Staatsfinanzen nehmen muss, dürfte die Eindämmung der Inflation zu einer echten Herausforderung werden.

Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der FERI Gruppe

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