Schuldenmacherei ohne Ende

Die Anleger beschäftigen derzeit viele Fragen. Führt die weltweit exzessive Notenbank- und Fiskalpolitik zu neuen Inflationsgefahren? Wie will man die Schuldenberge jemals wieder abtragen? Soll man Aktien jetzt kaufen oder verkaufen? Was mache ich mit meinen Ersparnissen, wenn es keine Zinsen mehr gibt? Fondsmanager Peter E. Huber mit einer Analyse.

Rotation wird von Geldpolitik genährt

In seinem aktuellen MyStratWeekly weist Axel Botte, Marktstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management (einer Tochter von Natixis Investment Managers), auf einige Zusammenhänge hin, die in der sich beschleunigenden Rotation von Investmentstrategien zu beachten seien: Eine Dollarschwäche gehe meist einher mit niedrigeren Anleiherenditen, einer Verengung der Spreads und einer Outperformance von Wachstumswerten.

China stark wie nie zuvor

In China soll im März der neue Fünfjahresplan vom Nationalen Volkskongress verabschiedet werden. Mit Blick auf Wirtschaft und Kapitalmarkt kann die Führung zufrieden sein – China ist das einzige G20-Land mit positivem Wirtschaftswachstum 2020 und der heimische Aktienmarkt legte im vergangenen Jahr kräftig zu.

Risiko, Return, Repeat

Positive Wirtschaftsdaten bestätigen eine Trendwende, die deutlich an Fahrt gewinnt. Der Anleihemarkt war in der letzten Woche geprägt von einem eindeutigen Anstieg der langfristigen Renditen begleitet von steigenden kurzlaufenden Anleihen. Die Aktienmärkte reagierten vorerst mit einer entsprechenden Konsolidierung. Chris Iggo, AXA IM CIO Core Investments, sieht aktuell eine Phase der Normalisierung, mit Anleiherenditen auf Vorkrisenniveau und einem Testfall für die mittelfristige Entschlossenheit der FED. 

Noch keine Anzeichen für Hysterie!

Wie lange kann diese Rallye anhalten? Impfstoffe, reichlich Liquidität und sich verbessernde Wirtschaftsdaten bieten Nährboden für Optimismus. Ein Blick in das Tal, aus dem die Märkte emporgeklettert sind, kann jedoch durchaus ein Gefühl von Schwindel hervorrufen. Viele Anleger waren nicht ausreichend engagiert und haben Gelegenheiten verpasst – zum jetzigen Zeitpunkt fällt der Kauf schwer. Wir sind der Ansicht, dass die Märkte noch nicht überkauft sind, dass Bewertungen nur wenig Aufschluss über die kurzfristige Performance geben und dass es, bei einem Ausbleiben externer Schocks, noch Spielraum gibt ... noch.

Neue US-Regierung: Freie Fahrt für monetäre Staatsfinanzierung

Die Berufung von Janet Yellen zur künftigen US-Finanzministerin findet aufgrund ihrer hohen Qualifikation weltweit Zuspruch, dennoch sendet die Personalie auch ein alarmierendes Signal: "Yellen schafft als ehemalige FED-Chefin eine direkte Verbindung zwischen Finanzministerium und Notenbank; sie wird damit Teil einer neuen US-Strategie mit dem klaren Ziel, Geld- und Fiskalpolitik künftig noch enger zu verflechten", sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute (FCFI). Die USA würden damit unmissverständlich in Richtung monetärer Verwässerung voranschreiten, ganz im Sinne der umstrittenen ‚Modern Monetary Theory' (MMT).

Märkte trotzen Negativschlagzeilen – brauchen aber zusätzliche Fiskalspritzen

Die Märkte sind in den vergangenen Wochen auf Grund gelaufen, da in Europa (inklusive Deutschland) und den USA die Covid-19-Fallzahlen weiter steigen. Zudem bedroht die zweite Welle die Wachstumsaussichten. Der risikobehaftete Reflationshandel ist auf einen anhaltenden Aufwärtstrend des globalen Wachstums und die Unterstützung der Zentralbanken angewiesen. Die Zentralbanken setzen ihre Stützungsmaßnahmen zwar fort, doch es fehlt an fiskalpolitischen Anreizen, die als Brücke dienen und das Wachstum im Winter stützen, bis ein Impfstoff verfügbar ist.

Herbstschwankungen an den Märkten

Während der Sommer dem Herbst und seinen Wolken gewichen ist, scheinen auch die Märkte von einer jahreszeittypischen Schwermut erfasst worden zu sein. Die Nachrichten der vergangenen Tage können wahrlich keine Begeisterung auslösen. Nach dem erneuten Lockdown in Israel verkündeten auch Großbritannien und Spanien eine Verschärfung der Gesundheitsmaßnahmen, um die mittlerweile nicht mehr abzustreitende zweite Ansteckungswelle in Europa einzudämmen.

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