Euro-Inflation fällt weiter

Die Verbraucherpreise im Euro-Raum sind im November um 0,5% zum Vormonat gesunken. Die jährliche Inflationsrate ist damit auf 2,4% gefallen. Zwar ist im Dezember mit einem Gegeneffekt zu rechnen. Dennoch scheint der unterliegende Preisdruck rascher abzunehmen als erwartet, auch weil sich die Konjunktur deutlich eingetrübt hat. Die EZB könnte 2024 erstmals vor der FED mit Zinssenkungen beginnen. Sie dürfte diesen Weg aber nicht überstürzt antreten. Denn die Inflationsanker liegen über dem 2%-Ziel und der Lohndruck wird noch einige Zeit erhöht bleiben, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz.     

EZB-Politik: Genug der Worte, mutiges Handeln ist gefragt

Nachdem mehrere Monate hintereinander rekordhohe Inflationsniveaus verzeichnet wurden, hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli reagiert und erstmals seit mehr als zehn Jahren die Zinsen angehoben. Doch wie ist dieser Schritt zu bewerten? Und wie geht es weiter? Dr. Andrea Siviero, Investment Strategist bei Ethenea Independent Investors, ist überzeugt: Die EZB muss auch weiterhin schnell und entschlossen handeln – trotz der Schwierigkeit der Aufgabe.

Vorteil Euro/US-Dollar-Parität? Mitnichten!

Viele europäische Länder – allen voran Deutschland – sind exportstark. Auf den ersten Blick müsste man meinen, dass sie von der gegenwärtigen Euro/US-Dollar-Schwäche profitieren, da ihre Exporte für den größten Handelspartner, USA, günstiger werden. Doch dem ist nicht so, konstatiert Philip Bold, Portfolio Manager bei Ethenea Independent Investors S.A.

Euro/Dollar-Parität

Im Vorfeld einer für Europa bedeutenden Woche gab der Euro einen Warnschuss an die Märkte ab, als er gegenüber seinem wichtigsten Handelspartner eins zu eins gehandelt wurde. Dieser Umstand hat das Interesse an einer schnelleren Straffung der EZB-Leitzinsen erneut geweckt; in den nächsten beiden Sitzungen sind nun Zinserhöhungen um 100 Basispunkte eingepreist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die EZB bereits in dieser Woche größere Zinsschritte in Höhe von 50 Basispunkten vornehmen wird, was im Widerspruch zu Lagardes erklärter Absicht steht, die Zinssätze zunächst nur allmählich und mit relativ bescheidenen 25 Basispunkten zu erhöhen. Die EZB könnte auch mit einer moderaten Anhebung um 25 Basispunkte, gefolgt von einer Anhebung um 75 Basispunkte, auf 100 Basispunkte kommen, doch scheint dies im Moment unwahrscheinlich.

USD/Euro Kurs: „Vorerst keine Erholung in Sicht“

Die Erholung der letzten Woche hat den Euro von seinen 5-Jahres-Tiefs befreit, wozu auch der hawkishe Ton der EZB beigetragen hat“, sagt Thomas Hempell, Head of Macro und Market Research bei Generali Investments. Kurzfristig sei jedoch noch nicht mit einer anhaltenden Entspannung zu rechnen. „Der Ukraine-Krieg schürt weiterhin geopolitische Unsicherheiten und Rezessionsrisiken – vor allem in Europa. Da die Inflation weltweit ansteigt und die Abriegelung Chinas das Wachstum abwürgt, begünstigt die politische Unsicherheit weiterhin den antizyklischen US-Dollar“, so Hempell.

Frankreich hat entschieden!

Die gestrige Präsidentschaftswahl in Frankreich wurde mit Spannung erwartet. Amtsinhaber Emmanuel Macron hat es gepackt und darf für weitere sieben Jahre im Elysee-Palast residieren. Dazu ein Kommentar von Frédéric Leroux, Mitglied des Strategischen Investmentkomitees bei Carmignac.

Stottert der europäische Motor?

Die Erwartungen an eine Konjunkturerholung in Europa von der Corona-Pandemie könnten der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge überhöht sein. Zwar zeigten die Indikatoren für das europäische Wirtschaftsklima weiterhin nach oben – vor allem für das verarbeitende Gewerbe, wo die Neuaufträge einen Post-Pandemie-Boom zu beflügeln scheinen.

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