USD/Euro Kurs: „Vorerst keine Erholung in Sicht“

Die Erholung der letzten Woche hat den Euro von seinen 5-Jahres-Tiefs befreit, wozu auch der hawkishe Ton der EZB beigetragen hat“, sagt Thomas Hempell, Head of Macro und Market Research bei Generali Investments. Kurzfristig sei jedoch noch nicht mit einer anhaltenden Entspannung zu rechnen. „Der Ukraine-Krieg schürt weiterhin geopolitische Unsicherheiten und Rezessionsrisiken – vor allem in Europa. Da die Inflation weltweit ansteigt und die Abriegelung Chinas das Wachstum abwürgt, begünstigt die politische Unsicherheit weiterhin den antizyklischen US-Dollar“, so Hempell.
27. Mai 2022
Thomas Hempell - Foto: © Generali Investments

Die Erholung der letzten Woche hat den Euro von seinen 5‑Jahres-Tiefs befreit, wozu auch der hawkishe Ton der EZB beigetragen hat“, sagt Thomas Hempell, Head of Macro und Market Research bei Generali Investments. Kurzfristig sei jedoch noch nicht mit einer anhaltenden Entspannung zu rechnen. „Der Ukraine-Krieg schürt weiterhin geopolitische Unsicherheiten und Rezessionsrisiken – vor allem in Europa. Da die Inflation weltweit ansteigt und die Abriegelung Chinas das Wachstum abwürgt, begünstigt die politische Unsicherheit weiterhin den antizyklischen US-Dollar“, so Hempell.

In der Zwischenzeit werde die US-Notenbank mit der Normalisierung ihrer Politik weiter vorangehen, da der US-Arbeitsmarkt heiß läuft und das US-Engagement im Krieg in der Ukraine geringer ist als das europäische.

„Gemessen an den Bewertungsmaßstäben scheint der gedrückte EUR/USD-Kurs jedoch längerfristig nicht haltbar zu sein. Der reale effektive US-Dollar ist teuer (15 % über dem langfristigen Durchschnitt), und der EUR/USD-Kurs liegt deutlich unter der Kaufkraftparität und den Fair-Value-Modellen. Die Diversifizierung der Reserven und das wachsende US-Handelsdefizit verstärken den strukturellen USD-Gegenwind“, führt Hempell weiter aus.

Wann wird sich der EUR/USD-Kurs wieder nachhaltig erholen? Der Währungsexperte erklärt:
„Wir achten sorgfältig auf Anzeichen dafür, ob die Eskalationsrisiken im Zusammenhang mit der Ukraine ihren Höhepunkt erreicht haben. Eine Erleichterung dieser angespannten Lage würde die Gebote für sichere USD-Häfen zügeln, die wirtschaftlichen Risiken für den Euroraum zähmen, den immer lauter werdenden Falken in der EZB ermöglichen, Inflationsrisiken entschiedener anzugehen, und die Portfoliozuflüsse wieder ansteigen lassen. Bis dahin wird der „Greenback“ wahrscheinlich die Oberhand behalten.“ (ah)

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