Japans Wirtschaft läuft, die Firmen verdienen Geld und denken zunehmend an die Aktionäre, und jetzt bietet der jüngste Kursrutsch auch einen besseren Einstieg.
Japans Wirtschaft läuft, die Firmen verdienen Geld und denken zunehmend an die Aktionäre, und jetzt bietet der jüngste Kursrutsch auch einen besseren Einstieg.
China war in den vergangenen Jahren bzw. zwei Jahrzehnten der Inbegriff des Wachstums. Nichts schien das Riesenreich zu erschüttern. Das Regime in Peking hatte alles im Griff. Mit Corona und der harten Gangart vor Ort haben sich die Vorzeichen (etwas) geändert. Das Wachstum schwächelt, andere südostasiatische Staaten holen auf. Ist das nur eine Momentaufnahme oder verstetigt sich dieser Trend?
Im November 2022 sprach ich mit Edgar Walk, Chefvolkswirt Metzler Asset Management, zu den volkswirtschaftlichen Entwicklungen rund um den Globus. Zeit für ein Update. Im aktuellen Interview geht der Chefvolkswirt auf die Notenbankentscheidungen, das Wiederentdecken Japans und die deutsche Wirtschaft im Speziellen ein.
China war in den vergangenen Jahren bzw. zwei Jahrzehnten der Inbegriff des Wachstums. Nichts schien das Riesenreich zu erschüttern. Das Regime in Peking hatte alles im Griff. Mit Corona und der harten Gangart vor Ort haben sich die Vorzeichen (etwas) geändert. Das Wachstum schwächelt, andere südostasiatische Staaten holen auf. Ist das nur eine Momentaufnahme oder verstetigt sich dieser Trend?
Saola, der heftigste Taifun, der die Metropolregion des Perlflussdeltas mit Ballungszentren wie Hongkong, Guangzhou und Shenzhen seit Jahrzehnten heimgesucht hat, ist nicht der einzige Sturm, der aktuell in China wütet. Ein zweiter Taifun, der viel stärker ist, aber langsamer voranschreitet, macht dem Land seit zwei Jahren zu schaffen. Dabei handelt es sich um das Abschwellen der Immobilienblase.
Chinas Wachstumslokomotive ist ins Stocken geraten. Investoren trennen sich verstärkt von chinesischen Papieren/Aktien und kehren dem Markt den Rücken. Nach den Zahlen des Informationsdienstes Bloomberg haben Fondsmanager vom 7. bis zum 18. August massiv Geld aus börsennotierten großen chinesischen Unternehmen abgezogen, so das Handelsblatt.
Trotz einer Reihe von Schwierigkeiten kann der Wunsch der BRIC-Staaten, sich von den USA und dem US-Dollar abzukoppeln, ein starker Motivator sein, interne Differenzen zu überwinden. Erste Schritte, sich unabhängiger zu machen, wurden schon gesetzt, vor allem durch die Gründung von Finanzinstitutionen, die als Gegengewicht zu Weltbank und Weltwährungsfonds dienen sollen. Es ist also durchaus möglich, dass sich die BRIC-Staaten in den nächsten Jahren zu einem wichtigen Faktor für Politik, Wirtschaft und Kapitalmärkte entwickeln werden.
„Die Entscheidung der People’s Bank of China, den Zins für fünfjährige Kredite nicht zu senken und den einjährigen Zinssatz weniger stark zu senken, hat den Markt überrascht und verwirrende Signale gesendet. Der Markt war zuletzt von einer deutlicheren Zinssenkung ausgegangen. Insbesondere, da die Refinanzierungssätze (mittelfristige Kreditfazilität und 7-Tage-Reverse-Repo-Satz) in der vergangenen Woche um 15 Basispunkte gesenkt wurden, die Preise in der gesamten Wirtschaft in die Deflation abrutschten und die Konjunkturdaten positiv überraschten.
Die Impulslosigkeit und latente Fragilität der vergangenen Wochen ist typisch für die aktuelle Phase im jährlichen Börsenzyklus. Im Spätsommer weist das Marktgeschehen häufig eine erhöhte Volatilität und die Neigung zu Korrekturen auf. Dieser saisonale Effekt wird durch den erneuten Zinsdruck noch verstärkt.
Das Jahr begann verheißungsvoll für die chinesische Wirtschaft: Schien doch die Konjunktur im Reich der Mitte vom überraschend schnellen Ende der Zero-Covid-Politik besonders zu profitieren. Doch bereits im Frühjahr stellte sich Katerstimmung ein. Aus Sicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management, liegt das an der nach wie vor simmernden Immobilienkrise, die wie ein Mühlstein auf das chinesische Wachstum drückt.