Mut ist das Motto der Stunde

Die große Mehrheit der Marktstrategen und Fondsmanager warnt derzeit vor der hohen Volatilität an den Märkten – nicht so Tom Wright, Portfoliomanager beim schottischen Asset Manager Baillie Gifford. „Niedrige Volatilität kommt Anleger teuer zu stehen“, sagt der Experte, der unter anderem Vermögenswerte für Pensionskassen verwaltet.
8. April 2020
© Maximusdn - stock.adobe.com

Die große Mehrheit der Marktstrategen und Fondsmanager warnt derzeit vor der hohen Volatilität an den Märkten – nicht so Tom Wright, Portfoliomanager beim schottischen Asset Manager Baillie Gifford. „Niedrige Volatilität kommt Anleger teuer zu stehen“, sagt der Experte, der unter anderem Vermögenswerte für Pensionskassen verwaltet.

„Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten niemals einen Mangel an angsteinflößenden Nachrichten gehabt. Medien, Berater und Experten haben uns in jeder Krise geraten, ‚riskante‘ Vermögenswerte zu verkaufen und die Volatilität zu reduzieren. Hätten wir das getan, wäre das sehr teuer für uns und unsere Kunden gewesen“, sagt Wright.

Das britische Analysehaus Pensions & Investment Research Consultants (PIRC) rechnet das an einem Beispiel der Pensionskasse “UK Local Government Pension Scheme (LGPS)” vor. PRIC hat mehr als die Hälfte der 100 darin enthaltenen Fonds untersucht und kommt zu dem Ergebnis: Diejenigen Fonds, die in den vergangenen zehn Jahren am stärksten schwankten, haben eine Rendite von 13,7 p.a. Prozent eingebracht – diejenigen mit der geringsten Volatilität nur 9,7 Prozent p.a.. Auf den gesamten Zeitraum gerechnet haben die volatilen Fonds gegenüber den weniger volatilen Fonds damit eine Extrarendite von 41 Prozent eingebracht.

Interessant ist auch: Der Fonds mit der höchsten Volatilität hatte im schlechtesten der vergangenen zehn Jahre eine Rendite von Null, in seinem besten Jahr waren es 49 Prozent. Demgegenüber lagen die Erträge des am wenigsten schwankenden Fonds zwischen zwei und 20 Prozent – also eine beinahe gleiche ‚Downside‘ bei deutlich geringerer ‚Upside‘.

Wright: „Geringere Volatilität kostet Rendite. Oder anders herum: Wer die Volatilität senken will, muss dafür eine hohe Prämie bezahlen.“ 

Wright empfiehlt Anlegern – und vor allem Pensionsfonds – mutig zu sein, langfristig zu denken und zu akzeptieren, dass Volatilität unvermeidlich ist. „Trauen Sie sich, so stark in Wachstumswerte zu investieren, wie Sie es verkraften können. Konzentrieren Sie sich darauf, was ein Investment über die nächsten zehn Jahre an Rendite erwirtschaften kann – und nicht darauf, was zum nächsten Bilanzstichtag auf dem Papier steht.“

Foto: © Maximusdn — stock.adobe.com

SOCIAL MEDIA

RECHTLICHES

AGB
DATENSCHUTZ
IMPRESSUM
© wirkungswerk
ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Anmeldung zum Newsletter