Klarer Trend zu mehr Absicherung

Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken stellt viele institutionelle Investoren vor immer größere Herausforderungen. Zum Erreichen ihrer Renditeziele müssen sie neue Wege einschlagen und teilweise in neuen Strategien nach Renditen suchen. Dennoch hat für viele der Vermögenserhalt oberste Priorität. Um das begrenzte Risikobudget nicht zu verletzen, kann ein Blick auf sogenannte Wertsicherungsstrategien lohnen. Die II-Chefredaktion sprach mit Alexander Raviol, Partner und CIO Alternative Solutions bei Lupus alpha.
25. März 2022
Alexander Raviol

Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken stellt viele institutionelle Investoren vor immer größere Herausforderungen. Zum Erreichen ihrer Renditeziele müssen sie neue Wege einschlagen und teilweise in neuen Strategien nach Renditen suchen. Dennoch hat für viele der Vermögenserhalt oberste Priorität. Um das begrenzte Risikobudget nicht zu verletzen, kann ein Blick auf sogenannte Wertsicherungsstrategien lohnen. Die II-Chefredaktion sprach mit Alexander Raviol, Partner und CIO Alternative Solutions bei Lupus alpha.

NTELLIGENT INVESTORS: Niedrige Zinsen, steigende Aktienmärkte: Wie passen Wertsicherungskonzepte in dieses Umfeld, Herr Raviol?
Alexander Raviol: Kapitalanleger brauchen Aktien für die Rendite, weil es kaum Zinsen gibt. Zugleich sind viele große Aktienmärkte lange Zeit sehr gut gelaufen, treten aber seit Monaten auf der Stelle. In welche Richtung sie irgendwann ausbrechen werden, ist offen: Sie können auf einen neuen Wachstumspfad einschwenken, aber auch eine schmerzhafte Korrektur ist denkbar. Besonders Investoren, die mit begrenztem Risikobudget operieren müssen, kommen in dieser Gemengelage meines Erachtens nicht ohne Wertsicherung aus.

II: Die letzten beiden Jahre waren herausfordernd. Wie hat sich Ihr Konzept geschlagen?
Raviol: Wir wollen mit unserer Strategie die großen Amplituden in den Schwankungen der Aktienmärkte glätten. Dafür statten wir sie mit einem asymmetrischen Risikoprofil aus, sowie einer Wertuntergrenze von jährlich 90 %. So nehmen Investoren zwar an einer Aufwärtsbewegung an den Märkten teil, zugleich aber ist der Einfluss stärkerer Korrekturen klar begrenzt. Das ist durchgehend gelungen, selbst im so extremen Corona-Crash 2020. Seit Start unseres ältesten Fonds vor 14 Jahren, des Lupus alpha Return, lag sein maximaler Verlust bei 9,3 %. 2020 hat er in der institutionellen Anteilsklasse eine Jahresrendite von 5,48 % erzielt, 2021 waren es 6,25 %.

II: Wie funktioniert Ihr Ansatz zur Risikominimierung und Renditegenerierung?
Raviol: Das asymmetrische Risikoprofil setzen wir günstig mit liquiden börsengehandelten Futures und Optionen um. Das dafür notwendige Basisportfolio setzt sich aus festverzinslichen Wertpapieren mit sehr guter Bonität zusammen. Die Rendite erzielen wir, indem wir über die Derivate von den steigenden Aktienmärkten profitieren und die Chancen an den Volatilitätsmärkten nutzen. Die Wertsicherung erreichen wir, indem wir das Optionsportfolio aktiv den jeweiligen Marktgegebenheiten anpassen. So ist es uns möglich, ohne hektisches Eingreifen das Risiko im Abschwung schrittweise abzubauen und danach schrittweise wieder anzuheben. Die mittlere Aktienquote liegt bei etwa 45 %. Auch in ruhigen Zeiten orientieren wir uns an dieser Quote, damit wir nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, sollte es wie im März 2020 zu einer starken Korrektur kommen.

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