Investitionen in studentisches Wohnen lohnen sich langfristig

Die Assetklasse Studentenwohnen wird derzeit von Immobilieninvestoren immer mehr geschätzt. Denn diese Anlageklasse stellt aufgrund der starken Nachfrage und der immer größer werdenden Angebotslücke eine interessante Investmentopportunität dar. Mit Spitzenrenditen von mindestens vier Prozent ist sie nach den Seniorenimmobilien sogar die zweitrentabelste Nutzungsklasse im Wohnimmobilienbereich. Zudem hat sich Studentenwohnen als äußerst krisenresistent erwiesen. Auch beim wichtigen Dauerthema demografischer Wandel stehen meist Seniorenimmobilien im Fokus. Die gesamte Bevölkerungsstruktur wird dabei häufig außer Acht gelassen.
25. Oktober 2023
Marco Kramer - Foto: © Real I.S.

Die Assetklasse Studentenwohnen wird derzeit von Immobilieninvestoren immer mehr geschätzt. Denn diese Anlageklasse stellt aufgrund der starken Nachfrage und der immer größer werdenden Angebotslücke eine interessante Investmentopportunität dar. Mit Spitzenrenditen von mindestens vier Prozent ist sie nach den Seniorenimmobilien sogar die zweitrentabelste Nutzungsklasse im Wohnimmobilienbereich. Zudem hat sich Studentenwohnen als äußerst krisenresistent erwiesen. Auch beim wichtigen Dauerthema demografischer Wandel stehen meist Seniorenimmobilien im Fokus. Die gesamte Bevölkerungsstruktur wird dabei häufig außer Acht gelassen.

Demografischer Wandel betrifft junge Generation nur marginal

Die Entwicklung hin zu einer alternden Gesellschaft trifft zwar zu, muss aber differenziert betrachtet werden. Zwar führen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer (1946–1964) und der Generation X (1965–1979) in den kommenden Jahrzehnten zu einem Anstieg des Durchschnittsalters und zu einer steigenden Nachfrage nach Seniorenimmobilien.

Gleichzeitig betrifft der demografische Wandel die junge Generation in Europa nur geringfügig, ihr Anteil bleibt sehr stabil: Der Anteil der 15- bis 29-Jährigen wird bis zum nächsten Jahrhundert nur leicht von 16,3 Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent sinken. Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre werden 18 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, nach 20 Prozent im Jahr 2022. Diese relativ stabile Entwicklung bedeutet wiederum eine gute Planbarkeit. Was für Investoren interessant sein dürfte: Ein sehr hoher Anteil der Schulabgänger strebt ein Studium an.

Wachsender Studentenwohnungsmarkt als langfristige Investmentchance

Insbesondere die Nutzungsart studentisches Wohnen profitiert vom Trend zu höherer Bildung und der steigenden Nachfrage nach kleineren, voll ausgestatteten Wohnungen auf dem Mietwohnungsmarkt. Diese Unterart des Mikrowohnens hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einer eigenen Assetklasse entwickelt. Die Angebotslücke wird immer größer, da die Nachfrage exponentiell steigt. So ist die Studienanfängerquote in Deutschland seit 2006 von 35,6 Prozent auf mittlerweile rund 55 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist Deutschland mit 3,1 Millionen Studierenden das Land mit den meisten Studierenden in der EU. Auf Frankreich entfallen 2,2 Millionen, auf Spanien 1,6 Millionen und auf die Niederlande 940.000 Studierende. Insgesamt waren in der EU-27 im Wintersemester 2021/22 rund 16,4 Millionen Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben – rund 6,5 Prozent mehr als im Wintersemester 2016/17. Spitzenreiter waren Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Portugal und Irland mit Zuwächsen von jeweils mehr als zehn Prozent. Haupttreiber für das Wachstum des studentischen Wohnungsmarkts sind neben der steigenden Zahl inländischer Studierender auch internationale Studierende, deren Anteil in Europa und insbesondere in Portugal, den Niederlanden und Irland deutlich zugenommen hat. Gemäß Campus France ist Europa die führende Aufnahmeregion für mobile Studierende, von denen die meisten aus China, Indien und Vietnam kommen. Großbritannien, Deutschland und Frankreich sind ebenfalls gefragt. Europa punktet bei den Studierenden auch mit dem Erasmus-Programm.

Gleichzeitig wird die Angebotslücke an Studentenunterkünften immer größer. Besonders hoch ist die Versorgungslücke mit jeweils über 70 Prozent in Deutschland, Spanien, Portugal und Österreich. Öffentliche Anbieter sind derzeit noch prozentual stark am Markt vertreten, können aber seit Jahren die Nachfrage nicht zufriedenstellend bedienen, was sich in Wartezeiten von bis zu mehreren Semestern äußert. Außerdem ist ihr Bestand häufig veraltetet beziehungsweise nicht zeitgemäß. Das führt in Verbindung mit den stetig steigenden Studierendenzahlen zu einem Engpass an studentischem Wohnraum in den europäischen Ländern.

Investmentmarkt Studentenwohnen mit Krisenresistenz und attraktiver Rendite

Investitionen in studentisches Wohnen sind auch unter Renditegesichtspunkten besonders attraktiv. Spitzenrenditen von mindestens vier Prozent können Investoren in dieser Assetklasse erwarten. Dabei weist dieses Segment bereits eine gute Transaktionsaktivität auf: In Spanien, Frankreich und Deutschland wurde im Zeitraum 2018 bis 2022 durchschnittlich ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag pro Jahr investiert.

Studentisches Wohnen hat sich zudem als krisenresistent erwiesen, auch die Pandemie hatte keine relevanten negativen Auswirkungen auf diese Wohnform. Und anders als in der Arbeitswelt wird sich auch der Trend zum mobilen Arbeiten beziehungsweise Homeoffice an den Hochschulen nicht in diesem Ausmaß durchsetzen. Nach der Pandemie ist wieder die Präsenzlehre das dominierende Lehrformat, wie eine Studie des Hochschulforums Digitalisierung für Deutschland zeigt.

Fazit: Studentenwohnen lohnt sich für Immobilieninvestoren

Studentisches Wohnen ist ein interessanter Wachstumsmarkt für Immobilieninvestoren. Die stabile Entwicklung des Anteils der jungen Generation, der Trend zum Studium und die steigende Zahl internationaler Studierender bilden eine solide Basis für eine dynamisch wachsende Nachfrage. Gleichzeitig besteht in den meisten europäischen Ländern ein erhebliches Angebotsdefizit. Gleichzeitig hat sich die Anlageklasse als krisenresistent erwiesen und punktet mit einer länderübergreifenden Mindestrendite von über vier Prozent. Aus demografischer und studentischer Nachfragesicht sind, neben anderen Ländern, vor allem Irland und die Niederlande interessant.

Autor: Marco Kramer, Leiter Research & Investitionsstrategie, Real I.S. AG

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